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Über den Wolkenpass nach Hoi An

Veröffentlicht: 02.11.2016

Das Reisefieber hat uns wieder einmal gepackt. Wir freuen uns auf die Tour über den legendären Wolkenpass. Es regnet. Die Reise auf dem Motorrad haben wir glücklicherweise bereits bei Ankunft in Hue geupgradet – nun gehts mit dem Auto ab in die Berge.

Unser Fahrer stand pünktlich um 10 Uhr vor dem Hotel und versprach uns eine individuelle Reise. Gespannt nahmen wir den Fonds in Besitz und ließen uns gen Süden schunkeln.

Bei der Ausfahrt aus Hue zeigte sich Vietnam nicht unbedingt von seiner Sonnenseite. In einem Chaos und zwischen Müll und undefinierbarem Krimskrams lag Geschäft an Geschäft - wobei wir uns die Frage gestellt haben, wer kauft dieses ganze Zeug hier eigentlich? Wahrscheinlich werden die meisten Geschäfte morgens zwischen 7-9 Uhr getätigt und wahrscheinlich müssen wir die von Anarchie geprägte Marktordnung als Struktur verwöhnte Mitteleuropäer auch nie verstehen.

Vor uns liegen also 130 km. Oben auf dem Wolkenpass angekommen, haben wir einen tollen Blick auf das chinesische Meer und die langen Strände; halten an einem Strand und werden fast von der nächsten Riesenwelle umspült. Zum Schluss können wir die Marmorberge bei Da Nang bestaunen. Die Bergen dienten vor langer Zeit den Cham als Kultstätte. So gibt es in den Bergen schöne Pagoden und Tempel, die teilweise in Grotten reingebaut sind. Heute noch ist der Ort eine Pilgerstätte für Buddhisten und ein noch betriebenes Kloster. 

Auf ein paar Tafeln sind buddhistische Weisheiten zu sehen. Wie immer im Buddhismus, zu riefst  philosophisch. 

In Hoi An erwartet uns ein super schönes kleines Hotel, direkt an Reisfeldern gelegen.  Wir staunen nicht schlecht, als uns als Erstes ein Wasserbüffel begrüßt 😀

Wir bekommen an der Rezeption jede Menge Infos - die Zeit hier wird gar nicht reichen 😀 und entscheiden uns darn, eine erste Erkundungstour mit dem Fahrrad zu machen. 

Auf geht's - auf der Hauptstraße angekommen, landen wir mitten im Nachmittag-Schulabhol-Modus. Und das geht so: gefühlt 200 Kinder werden von ihren Eltern mit dem Moped (was auch sonst), einigen wenigen Autos und zwei Kleinbussen abgeholt.  Parkplätze vor der Schule??? Fehlanzeige - alle stehen vor dem Eingang zur Schule auf der Straße. Wir würden das Stau nennen und wären sicher sehr genervt - für die Vietnamesen geht da immer noch was - es gibt immer genügend Lücken, in die man noch fahren kann. Die Kinder kommen, finden, wie von Geisterhand geführt, sofort ihre Eltern, steigen auf oder ein und los geht's - wie gesagt, es gibt immer noch eine Lücke 😀 Irre, wie sich das Getümmel ohne Hektik und Gezetere wieder auflöst. Ok, gehupt wird viel, doch das ist nie aggressiv, eher VORSICHT Fahrzeug hinten, seiteärts, rechts, links - oben, unten 😀😀😀

Nach unserem Mitmischen im Verkehr hieß es: Parkplatzsuche. Gegen ein kleines Endgeld war das erledigt.

Wau, die Reiseführer hatten nicht zu viel versprochen. Die verkehrsberuhigte Altstadt Hoi An ist wunderschön und ein Eldorado für Klamottenkäufer. Bloß gut, dass unsere Rücksäcke bereits prall gefüllt sind. Die Architektur ist geprägt von der chinesische und japanischen. Es reihen sich in einem wohltuendem Wechsel Laden an Laden durchmischt von kleinen Restaurants und Cafés. Überall hängen Lampions und tauchen Straßen und Hausfassaden in ein angenehmes Licht. Das tropische Klima und der leichte Wind setzen noch einen rauf. Glücklich steuern wir das nächste Restaurant an und finden ein schönen Platz am geöffneten Fenster mit Blick auf die Straße. Das Interieurs ist sehr geschmackvoll, die Bedienung wie immer äußerst freundlich. Die verschiedenen Frühlingsrollen auf meinem Teller sind nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein Gedicht - meine Seafood-Platte schlichtweg der Hammer. Beim Anstechen meines Desserts läuft warme Schokolade aus dem Teig, lässt das Eis schmelzen und mich glücklich werden.

Bevor wir gut gestärkt die Rückfahrt antreten, drehen wir noch ein paar Runden durchs Quartier. Die Straße am Fluss steht bereits unter Wasser. Heute lässt sie sich noch passieren.

Der Tag findet sein Ende in unserem sehr schönen Hotel mit seinen überaus freundlichen Angestellten.

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