Von Nürnberg nach Sylt mit dem Radl
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Tag 10: Wir rollen aus dem Thüringer Wald nach Erfurt

Veröffentlicht: 26.08.2021

Zum Glück hatte sich das Wetter über die Nacht beruhigt! So empfing uns der Morgen tatsächlich mit Sonnenschein. Das auf der Wiese ausgebreitete Außenzelt konnte so erst einmal trocknen. Das Frühstück fiel erneut etwas spärlich aus, wir hatten noch Müsliriegel, eine Nussmischung und saure Äpfel. Entsprechend starteten wir die Etappe nach Erfurt relativ früh; kurz nach 10h ;-) Der Lütsche-Stausee lud im Sonnenschein zum Baden ein. Die Außentemperaturen waren hingegen noch nicht so badefreundlich. Die heutige Fahrstrecke ging tendenziell abwärts, so fuhren wir auch anfangs bergab entlang der Lütsche. Es war sehr waldig, was insbesondere Janina freute. Die steilen Passagen waren für Jörg's Bremsen eine Herausforderung, so hieß es, nicht zu schnell werden und mit Bedacht fahren. An einem Anstieg entdeckten wir eine kleine Gruppe Esel, die sehr nah am Zaun stand. Die Grautiere ließen sich sogar streicheln :-)) Als wir wieder losfuhren, kam ein Esel mit lautem Gezeter angerannt und scheuchte die von uns gestreichelten Esel weg... Dies war etwas kurios! Außerdem sahen wir auch ein paar Lamas am Wegesrand; hier konnten wohl sowohl Esel als auch Lamas als Wegbegleitung 'gebucht' werden.

Auf unserem Weg über Frankenhain und Crawinkel fanden sich erneut mehrere mit Obstbäumen gesäumte Wege mit Äpfeln, Birnen, Zwetschgen und Mispeln. Die probierten Äpfel waren - trotz leckeren Aussehens - (immer noch!) sehr sauer. Ab und zu, wenn wir uns umdrehten, konnten wir den Thüringer Wald in der Ferne sehen. Noch vor Kurzem strampelten wir uns dort an eisernen Anstiegen ab und nun genossen wir die Abfahrten mit etwas Sonnenschein. Wie schnell die Zeit und die Kilometer verfliegen! Welcher Tag war heute eigentlich? Hätten wir nicht unseren Plan mit allen Daten, hätten wir länger überlegen müssen, dass heute Mittwoch, der 11.8., ist.

In der Bachstadt Arnstadt, auf der nördlichen Seite des Thüringer Waldes gelegen, machten wir Rast im Café Marlitt. Es gab eine leckere Suppe - die hätten wir gestern Abend gebraucht. Gestärkt ging es nun ganz entspannt entlang des Gera-Radwegs bis nach Erfurt. Es war ein schöner Radweg bei gutem Wetter. Hier und da war der Weg etwas schmal, aber er wurde wohl noch ausgebaut. 

Am Rande von Erfurt zog uns das Schloss Molsdorf an. Die Park-/Gartenanlage war nicht so imposant (zumindest vom Eingang aus), allerdings war das Café mit seinem selbstgemachten Kuchen - wie wir später feststellten - ein Außenbereich und ein Highlight der Bundesgartenschau (BUGA). Hätten wir das eher gewusst, hätten wir wohl ein Stückchen Kuchen mitgenommen :-)) Denn leider waren alle Außenplätze belegt. Am späteren Nachmittag kamen wir dann in der von uns gemieteten Airbnb-Hochparterre-Wohnung an. Geräumig und nützlich eingerichtet war sie. Für uns hieß es als erstes: Wäsche waschen. Der Sack mit der dreckigen Wäsche hatte schon Übergröße angenommen nach 10 Tagen Fahrt. Wir verteilten die saubere nasse Kleidung in der ganzen Wohnung. Darin sind wir nach den vielen Urlauben mittlerweile Weltmeister. Ecken und Kanten von Möbelstücken wurden genutzt, wie auch die horizontalen Küchenstuhlbeinverstärkungen :-)) Die teils noch feuchten Camping-Utensilien wurden ebenfalls gelüftet.

Abends mussten wir nicht mehr aus der Wohnung; wir hatten uns zuvor, als wir durch die Erfurter Innenstadt fuhren, bei dem veganen Laden "Green Republic" leckere Wraps und veganes Tiramisu gekauft! Diese schnabulierten wir nun und entspannten uns, wohlverdient nach der gestrigen aufregenden Fahrt.


Daten zur 10. Etappe:

Fahrstrecke: 50,7 km
Fahrzeit: 4:00h
Durchschnittsgeschwindigkeit: 12,6 km/h
Max. Geschwindigkeit: 27,9 km/h
Höhenmeter: 209 m

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