Von Nürnberg nach Sylt mit dem Radl
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Tag 11: Wir besuchen die BUGA 2021 in Erfurt

Veröffentlicht: 26.08.2021

Heute planten wir einen erholsamen, sonnigen, radfreien Tag. Einzig zum Frühstückscafé fuhren wir schlappe 3km insgesamt mit dem Rad. Wir starteten schon vor 9h um einen Platz in dem Café "Füchsen" zu bekommen. Dort angekommen zeigte sich Ernüchterung: Alles voll/reserviert und der letzte freie Tisch (wohl ohne Reservierung) wurde vor unseren Augen von einem anderen Paar weggeschnappt. So kann es gehen! Und verrückt, in Dortmund öffnen die Cafés meist erst um 10h. Jörg hatte wohlweislich bereits eine Liste mit sechs möglichen Cafés erstellt, die allesamt vegane und vegetarische Angebote zum Frühstück bereitstellten. Nr. 2 war das "Cognito", das mit frischen Bio-Produkten warb und entsprechend etwas teurer war als andere Cafés. In diesem Café waren noch genügend viele Tische draußen frei. Außerdem konnten wir gut die Fahrräder in unmittelbarer Nähe abstellen und es befand sich direkt neben der Krämerbrücke, sodass Sightseeing vom Tisch aus möglich war. Der Laden beruhte auf Selbstbedienung, so orderten wir allerlei essbare Dinge und Getränke und beförderten diese auf den vom Platz her so gerade ausreichend großen Tisch :-D Lecker war es, etwas mehr Brot hätte es für die leckeren Aufstriche sein dürfen.

Danach brachten wir die Fahrräder wieder in die Wohnung (die beiden Drahtesel hatten ein Plätzchen in der Küche mit Blick aus dem Fenster). Wir hingen noch die letzte fertige Wäsche auf und gingen dann los zum ersten Bereich der BUGA, der Zitadelle Petersberg. Etwas verwirrend war die Beschilderung für den Weg zum Haupteingang (es stand überall, wo man nicht rein kommt, aber es gab keine Beschilderung zum Eingang hin). Nur dort konnte das BUGA-Gelände betreten werden. Wir irrten etwas herum, konnten dann aber den richtigen Weg finden. So gingen wir an archäologischen Fundorten und alten Gesteins-/Bodenschichtstrukturen der Gegend vorbei. Am Fuße des Eingangs wurden verschiedene Skulpturen eines internationalen Kunstsymposiums aufgebaut. Von oben hatte man einen guten Blick auf die Stadt und den Dom. Es war heute ein sonnig-heißer Tag und es sollte auch der einzige wirklich heiße Tag mit Temperaturen bis 28°C auf unserer gesamten Tour bleiben. Entsprechend viele Leute waren auf der BUGA unterwegs. Glücklicherweise war praktisch alles draußen unter Frischluft, sodass wir größtenteils auf die Mund-Nase-Bedeckung verzichten konnten. In dem Petersberg-Bereich der BUGA gab es viele bunte, schöne Beete und kleine Gärten verschiedener Epochen mit unterschiedlichsten Blumen und auch Gemüsearten. Das Gemüse und die Kräuter hätten wohl auch gegen eine Spende gepflückt werden können. Außerdem gab es einen Bienenlehrpfad mit Infos zu Behausungen unterschiedlicher Wildbienen und Hummeln, sowie verschiedene Wurmkisten. Sehr faszinierend war ein Gang, in dem verschiedene Pilzsorten gezüchtet wurden. Des Weiteren gab es einen Rutschenhang, einen Spielplatz, einen Verkehrsgarten, verschiedene Bühnen und Essensstände. So verbrachten wir gut 1 1/2 Stunden auf dem Petersberg, bevor wir am frühen Nachmittag weiter zum zweiten Bereich der BUGA wanderten, dem Egapark. Die beiden Bereiche waren etwa 1,5 km voneinander entfernt und gut fußläufig zu erreichen. Der Egapark wurde für die BUGA zusätzlich und zu unterschiedlichen Themen bepflanzt. So gab es einen Bereich mit Zimmerpflanzen und upcycling-Möglichkeiten, japanische kunstvolle Blumenzusammenstellungen (Ikebana), einen japanischen Garten, einen Staudengarten, einen Bauerngarten, einen Skulpturen-Park, große Hecken in Tierformen und Puffbohnen-Form, einen Streichelzoo, und noch viel mehr! Ein gewisses Highlight war das Danakil, ein Innenbereich, in dem Einblicke in das Wüsten- und Dschungelleben gewährt wurden. Dort hatten wir am Vortag für 16:20h den Eintritt reserviert. Dabei stand das "Wasser" als Verbindungselement zwischen diesen beiden Lebensräumen thematisch im Vordergrund. Es gab sehr viele unterschiedliche Kakteenarten zu bewundern, eine Schlange, zwei Erdmännchen, einen Skorpion (den wir leider nicht wirklich gesehen hatten) und z.B. auch einen knuffigen Gundi und Elefantenspitzmäuse. Informationen zu den verschiedenen Pflanzen und Tieren und dem Wüstenleben im Allgemeinen wurden ebenso bereitgestellt. So war es durchaus überraschend, dass mehr Menschen in der Wüste ertrinken als verdursten. Im Dschungelbereich des Danakil wurden wir von vielen großen Schmetterlingen und Blattschneideameisen empfangen. Zum Schluss flogen knallrote Vögel an uns vorbei. Es war auf jeden Fall eine gelungene und interessante Ausstellung, wobei sich die Aussagen der Texte um das Thema "Wasser" oftmals wiederholten. 

Danach schlenderten wir noch durch verschiedene Bereiche des Egaparks. Erschöpft (obwohl wir in dem Egapark-Restaurant jeweils leckere Asia-Nudeln verschnabulierten und nach dem Danakil-Besuch noch beim Mövenpick-Laden eine Pause einlegten) ging es gegen 19h in Richtung Wohnung. Nachdem wir noch die falsche Straßenbahn nahmen und so etwas durch die Altstadt laufen mussten, kauften wir uns noch ein paar Falafel-Rollen in einer nahe gelegenen Döner-Bude und zwei Biere in dem Vollgut-Getränke-Shop, in dem die Besitzer die besten Kunden waren (Prost, Jägermeister!; Öffnungszeiten von 17h bis 20h). Die BUGA ist auf jeden Fall zu empfehlen, nach dem Besuch herrschte bei uns kein Überdruss auf Blumen und Pflanzen, obwohl wir den halben Tag nichts anderes in unterschiedlichen Variationen gesehen hatten. Das spricht für die BUGA! Abends packten wir unsere Fahrradtaschen und bereiteten uns mit einem ausgiebigen Schlaf auf den bevorstehenden Tag vor; es sollte der Tag mit der längsten Wegstrecke auf uns warten!

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