Von Atlanta nach Philadelphia - eine Reise durch die amerikanische Geschichte
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Ocean City / New Jersey

Veröffentlicht: 24.02.2021

Dienstag 15.06. – Cape May / Ocean City

Strahlende Sonne – ich frühstücke am Ende meiner Straße, die auf den Strand mündet, in einem kleinen Diner. 

Frühstücks-Aussicht

Die Bedienung ist gelangweilt, der Blick schön über den weißen Sand bis zum Leuchtturm. Nachdem die Wettervorhersage etwas wechselhaft ist, nutze ich die Sonne für einen zweistündigen Spaziergang durch die Washington Avenue und die Straßen dorthin, um die Häuser zu fotografieren. 

Über mittag setze ich mich mit einem Buch auf eine Bank und gucke auf den Strand. Herrlich, endlich faulsein, endlich keine Besichtigungen mehr. Aber dann fängt es wieder an zu tröpfeln und so entschließe ich mich, nach Ocean City zu fahren. Hier habe ich vor 30 Jahren einen Monat gelebt. Nach einer dreiviertel Stunde bin ich da und ich bin gespannt, ob ich die Lokalitäten meines ersten USA-Aufenthalts überhaupt noch finde und – bingo! – es klappt. 

Ort meiner Jugend...Der McDonald's in Ocean City

Der McDonald’s in dem wir damals einen Monat kostenlos essen konnten (oder mußten), weil er Virgies Schwiegersohn gehörte, steht noch. Der damalige Acker rundherum ist jetzt Parkplatz. Der Busbahnhof daneben ist auch noch an Ort und Stelle. Von hier sind wir am Ende dann per Bus nach New York City gefahren, um zurück zu fliegen.

Das ehemalige Office, in dem wir einen 1981 einen Monat gewohnt haben

Ich bin fast sicher, daß ein kleines weißes Holzhaus, das ein Seafood Take Away ist, das Büro von George war, wo wir im Hinterzimmer wohnten und wo Mäuse in unserer Küche nachts die Füllung aus den McDonald’s Apfeltaschen fraßen und Ködel in der Kaffeekanne hinterließen. Ich erinnere mich, daß wir nachdem eine Maus neben Jeannettes Kissen saß, eine Leine im Zimmer gespannt haben, an dem wir mit Wäscheklammern Klamotten und Geldscheine befestigten, damit das nicht auch noch angefressen wurde.

Ich hole mir in memoriam einen Burger und wander zum Boardwalk am Atlantik. Auch hier finde ich den Zugang den wir immer genutzt haben. Was haben wir damals eigentlich den ganzen Tag gemacht? Zumindest hat sich Ocean City etwas mehr von Damals behalten und ist nicht so abstoßend wie Atlantic City

Boardwalk Ocean City

Es ist ein bißchen wie ein altes englisches Seebad, das sich bemüht, den heutigen Erwartungen von Familien zu genügen. Zumindest gibt’s auch hier noch überall T-shirt-Buden, Salt Water Taffy (Sahnebonbons und bunten Farben und Geschmacksrichtungen) und einen unverändert schönen Strand. 

Da parken nur kurz möglich ist, mache ich mich wieder auf den Rückweg, decke mich vorher noch mit Blau- und Himbeeren, Salat, Wasser und Dressing ein und bin kurz vor 18.00h wieder in Cape May. Das Wetter hat sich auch hier beruhigt und ich schnappe mir Fotoapparat und Buch und setze mich am Ende meiner Straße vor das Restaurant, wo ich heute morgen gefrühstückt habe und wo der Flaggenmast steht, an dem man jeden Abend eine Flaggenzeremonie abhält. Das Restaurant ist geschlossen, so dass es auch keinen kümmert, wenn man draußen die Plastikstühle benutzt. Ich komme mit Leuten ins Gespräch, die sich da auch niederlassen, um den tollen Abendhimmel und die Stimmung zu genießen.

Die Sonne versinkt so um 20.00h langsam und plötzlich beginnt eine laute Musikbeschallung. Bei uns würde man den Einmarsch der Artisten im Zirkus so ankündigen, hier ist es aber wohl bekannte Marschmusik. Der Mann, der neben mir sitzt rülpst alle 5 Minuten in meine Richtung, um seine Frau damit nicht zu belästigen, denn er hat Zwiebeln gegessen.

Feierlich und mit Ansage wird dann auch hier wieder die Flagge eingeholt. Wir müssen wieder aufstehen und God Bless America singen. Am Ende pupst eine alte Frau noch dreimal und die Kinder neben mir zerreißt’s schier vor Freude.

Der Himmel ist unglaublich toll gefärbt. Ich mache Bilder und bummel gegen 20.30h zum Hotel zurück. Heute kann ich recht weit von meinem Ausguck vor dem Zimmer sehen. Nicht so wie gestern, wo im wabernden Seenebel alles verschluckt wurde. Ich esse meine Blau- und Himbeeren mit Hüttenkäse und genieße ein Glas Beringer und denke an G., die schon lange wieder arbeitet und keine Beringer trinkt.

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