vollwietweg part II
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17.02.20 - 24.02.20 von Gorontalo nach Tomohon

Veröffentlicht: 28.02.2020

Wir haben es also auf die Fähre geschafft, die uns in einigen Stunden nach Gorontalo bringen sollte. Es hat dann eine Weile gedauert bis wir einen halbwegs gemütlichen Platz gefunden hatten, an dem es nicht zu voll war und wir somit nicht zu viel Aufmerksamkeit bekamen, es nicht nach Durian gerochen hat und es auch noch eine Brise gab. Mit meist netten Gesprächen (irgendwann war der Alkoholpegel mancher Beteiligten etwas anstrengend) gingen die Stunden recht schnell vorbei. In Gorontalo angekommen ließen wir uns zum nächsten Hotel fahren und fielen müde ins Bett. Es war ein echt langer anstrengender Tag.

Den nächsten Tag in Gorontalo ließen wir es daher auch sehr gemütlich angehen. Ein kleiner Stadtspaziergang von Mathias und Lisi war aber trotzdem drin. Lea hatte nach der Internetabstinenz auf den Togian Islands wieder etwas Arbeit nachzuholen.

Ebenso organisierten wir uns die Weiterreise am nächsten Tag. Wir reservierten uns vier Plätze in einem Minibus und waren am nächsten Tag sehr erfreut, als wir mitbekamen, dass die weiteren 3 Passagiere nicht kommen würden. Unser Fahrer war allerdings nicht sehr glücklich mit der Situation, da wir dennoch nicht mehr bezahlen würden und klagte die folgenden 10 Stunden regelmäßig Leuten am Telefon sein Leid. Wir kamen dann am späten Abend, nach einer sonst eher ereignislosen Fahrt, in der Stadt Tomohon an.

Tomohon ist ein kleines Städtchen im Hochland in Nordsulawesi und ist bekannt für die Lage zwischen zwei Vulkanen und für den etwas speziellen Markt in der Stadt. Wir hatten geplant all dies zu besuchen. Julie und Lisi beschlossen nach 2 Tagen in Tomohon bereits weiter in den Norden auf die Insel Bunaken zu reisen. Mathias und Lea wollten 4 Tage im kühlen Tomohon bleiben, da wir nach den Togians erstmal genug vom Inselleben hatten, bevor wir uns dann aber auf der Insel wieder treffen wollten. Daher waren unsere Tagesgestaltungen etwas unterschiedlich.

Lisi und Julie machten sich also bereits am ersten Tag auf den Weg zum ersten Vulkan "Mahawu"- mit sagen wir - mäßigem Erfolg. Toller Ausblick.

Mathias und Lea ließen es erstmal etwas gemütlicher angehen und starteten mit einem Besuch auf dem Markt. Der Markt in Tomohon ist als "Extreme Market" oder "Schreckensmarkt" bekannt, wobei wir der Meinung sind, dass man solche Namensgebungen kritisch hinterfragen sollte, weil sie der örtlichen Bevölkerung ein Bild des "Barbarentum" auferlegen. Neben einer großen Obst, Gemüse und Gewürzeabteilung, gibt es eben auch eine große Fleischabteilung. Und in der Minahasa Küche von Nordsulawesi werden eben nicht nur die Handelsüblichen Tiere verarbeitet sondern auch Ratten, Fledermäuse, Schlangen und bei besonderen Angelegenheiten auch Hunde. Spannend war es allemal diese Tiere so zu sehen. Lea findet Fleischabteilungen auf Märkten allgemein nicht so prickelnd und so war dieser keine Ausnahme. Der Umgang mit den lebendigen Hunden, die am Rande in Käfigen gehalten wurde, machte das nicht wirklich besser... die anderen Abteilungen des Marktes fand sie dafür um so schöner und wir gönnten uns mal wieder die eine oder andere Frucht.


Den restlichen Tag verbrachten wir dann gemeinsam zu viert in dem netten Städtchen und in verschiedenen Cafes. Leider brachte das Hochland wieder den einen oder anderen Regenschauer mit sich, wobei man hier leider nicht die Uhr danach stellen konnte, sondern es einfach wild drauf los prasselte. Da Julie und Lisi noch keine Durian, auch als Stinkfrucht bekannt, probiert hatten, wurde auf dem Heimweg eine solche erstanden und auf der Dachterasse verspeist. Im Gegensatz zu manch anderen, schmeckte diese gar nicht so sehr nach rohen Zwiebeln und wurde als lecker befunden.

Am nächsten Morgen wurden wir um 5 in der Früh von einem Taxi abgeholt und zum 6km nahen Vulkan Lokon gefahren zu werden bzw. zum Startpunkt der Wanderung. Hier sollte endlich eins von Julies Highlights in Erfüllung gehen - eine Wanderung auf einen aktiven Vulkan. Nach knapp 1,5km begann es auch hier wieder zu regnen und Lea musste feststellen, dass ihr derzeitiges Schuhwerk für ein rutschiges Fluss bzw. Lavabett nicht geeignet ist und entschied sich wieder umzudrehen. Sie spazierte dann den Weg zurück in die Stadt und konnte bis zum Schluss den Vulkan nicht sehen, der hinter einer Nebeldecke versteckt war.

Die anderen drei machten sich weiter auf den Weg nach oben. Der Weg durch das Lavabett war zwar sehr schön anzusehen aber aufgrund der Nässe an manchen Stellen sehr rutschig, so Rutschig dass sowohl Lisi als auch Mathias jeweils ein Mal auf den Hintern landeten. Anderthalb Stunden später Standen sie in der Nähe von dem Ort wo der Krater sein sollte. Aufgrund des Nebels war dies aber nicht sehr leicht zu erkennen. Zusätzlich sollte man auf einem aktiven Vulkan sehr vorsichtig voranschreiten wenn die Sicht so schlecht ist. Irgendwann eröffnete sich dann die Sicht auf den dampfenden Krater. Ein schöner Anblick bei dem es vor allem Julie schwer fiel sich loszureißen. Nach einem Obstsnack ging es wieder abwärts. Die Freude war groß, dass der Regen aufgehört hatte und der Pfad schon viel trockener war als auf dem Weg hinauf, doch nach wenigen Minuten änderte sich das und ein leichter Regen benetzte das Gestein erneut mit einer rutschigen Schicht. Ganz vorsichtig schafften es aber alle drei mehr oder weniger unversehrt nach unten.


Den Rest des Tages verbrachten wir ganz gemütlich und gingen am Abend nochmals gemeinsam Essen bevor wir uns am nächsten Morgen verabschieden würden und sich unsere Wege kurzzeitig trennen sollten.

Nur zu zweit verbrachten wir noch zwei weitere angenehme Tage in Tomohon. An einem davon starten auch wir einen Versuch den Ausblick auf dem Mahawu zu sehen und standen extra früh auf, hochmotiviert, da der Himmel in der Stadt klar war. Bereits nach 10 Minuten mit dem Taxi war der Himmel aber schon wieder zugezogen und die Hoffnung schwand, dann konnte uns unser Taxi auch nicht bis zum Schluss fahren, da ein Baum in die Straße gefallen war und wir mussten die letzten 30 Minuten zu Fuß den Berg hinauflaufen. Der Krater des Mahawu ist sehr gut erschlossen und kann von einem Parkplatz über eine Treppe erreicht werden. Da die Straße gerade blockiert war, ersparten wir uns erstmal den Eintritt und liefen zum Krater hinauf. Und tadaa, der Ausblick war ebenso wie zwei Tage zuvor bei Lisi und Julie. Nach zwei Fotos ins nichts, entschieden wir uns wieder zu gehen und waren froh mit unser Entscheidung, da es dann wieder begann zu regnen. Leider kam die nächsten 5km kein Transportmittel an uns vorbei, so mussten wir den ganzen Weg zurück in die Stadt laufen. War aber nicht ganz so schlimm, nur etwas nass.

Die restliche Zeit schlenderten wir durch die Stadt, waren lange auf der Suche nach Internet, damit Lea etwas arbeiten konnte und offensichtlich Sonntag in dieser christlich geprägten Gegend sehr ernstgenommen wird und daher viele Cafes geschlossen haben und Mathias konnte endlich bei den lecker riechenden Sate Ständen zu Abend essen.

Auch wenn es in der Gegend um Tomohon noch mehr zu erkunden gegeben hätte, waren wir mit unserer Auswahl zufrieden und wir lernen immer wieder, dass wir einfach nicht alles sehen müssen. Nach 4 Tagen in dieser kühlen Region, freuten wir uns aber wieder die Wärme und vor allem auch auf das Wiedersehen mit Julie und Lisi.

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