Veröffentlicht: 22.09.2018
Irgendwann am Anfang unserer Reise haben wir uns entschieden uns ein wenig Luxus zu gönnen und uns 4 Nächte auf einer kleinen Insel in den Malediven gebucht, die von Sri Lanka aus gerade mal 700km entfernt sind. Wir fieberten immer wieder darauf hin und konnten es gar nicht so wirklich glauben, dass wir wirklich dahin fliegen. Und dann war es endlich so weit...
Um nicht ganz dem typischen Tourismus zu verfallen, haben wir uns zu Beginn zwei Nächte in der Hauptstadt Male gebucht, um zumindest einen Hauch des 'echten' Maledivens zu erleben. Male ist 2,9 mal1,3km groß und bietet knapp 100.000 Einwohner_innen ein Zuhause. Dementsprechend voll bebaut und lebendig ist die Stadt, in denen es von Mopeds in kleinen Gässchen nur so wimmelt. Vom Gefühl her war es für uns sehr ähnlich wie in einer Sri Lankischen Stadt, außer dass die Religion offensichtlich eine andere ist. Der Islam ist die Staatsreligion, was nicht nur durch die zahlreichen Moscheen und die verschleierten Frauen sichtbar wird, sondern auch durch verschiedene Gesetze unterstrichen wird. So ist zum Beispiel sowohl Alkohol als auch Schweinefleisch auf den 200 einheimischen Inseln verboten. Wir umrundeten die kleine Insel und begutachteten dabei die wenigen Sehenswürdigkeiten, wobei uns das bunte Treiben an den Märkten wiedermal am meisten gefallen hat und beeindruckend war vor allem auch das klare Wasser um die Insel, dass nicht mal durch den Hafen zu trüben war, das war schon sehr vielversprechend.
Von all dem bekommen die meisten Besucher_innen der Malediven gar nichts mit. Die meisten werden direkt von der Flughafeninsel von ihrem Resort abgeholt. Nicht ganz 100 der insgesamt 1196 Inseln der Malediven werden für touristische Zwecke genutzt und da scheinen die Gesetze der Malediven nicht zu gelten. Nach unserer zweiten Nacht in Male wurde es also auch für uns Zeit, die andere Seite der Malediven zu erleben.
Wir wurden um 8:30 mit dem Speedboat am Hafen abgeholt und düsten, nachdem wir noch zwei pensionierte Tiroler am Flughafen abgeholt hatten, in knapp einer Stunde zur Makunudu Island, die für 4 Nächte unser Zuhause sein sollte. Dort wurde die Uhr dann einfach mal eine Stunde vorgestellt, um den Gästen mehr Tageslicht zu verschaffen... Zeit ist so relativ. Wie wir mittlerweile wissen, ist die Insel eine So genannte Barfussinsel, was wohl ein Gegensatz zu den mega Luxusinseln sein soll. Auf der Miniinsel sind 36 Strandbungalows um die Insel herum angereiht, jedes hat einen privaten Strandzugang mit Liegen und Stühlen und dann direkt davor das super klare, helltürkise Meer. Rundherum ist alles bewachsen, es rennen überall kleine Hühnchen herum oder so etwas, und auch ein Art Storch kommt einen immer besuchen, wenn grad irgendwo Essen herum ist. Die Bungalows sind wirklich wirklich schön und so ein tolles Bett hatten wir glaub noch nie. Auch hat sich Dudu unser Roomboy, immer wieder nette Deko für unser Bett einfallen lassen. Sonst gibt es ein Restaurant, eine Bar, einen SPA und ein Wassersportzentrum, in dem alle gratis Schnorchelausrüstung bekommen, um das Hausriff um die Insel zu entdecken, in dem wir die tollen bunten Fischis beobachten konnten, die zum Teil auch Riesen Ausmaße annehmen können. Toll waren auch die kleinen Haie, die sich am Steg herumtreiben und die zwei Stachelrochen, die plötzlich auftauchten. Da wir ein tolles Angebot gefunden haben, genossen wir all-inclusive Versorgung (endlich mal wieder Alkohol trinken ohne ein schlechtes Gewissen bzgl. Budget haben zu müssen) und konnten eine kleine Katamarantour machen und uns bei einer Massage entspannen. Und da alle paar Stunden Essen angesagt war, gingen die Tage ziemlich schnell vorbei und Langeweile kam absolut nicht auf.
Ja das Essen... Essen gehen ist ja für eine Veganerin nicht immer so einfach, drum haben wir dies im Voraus angekündigt und uns darauf verlassen, dass sie sich was tolles für Lea überlegen. Naja so wirklich hat das nicht geklappt. Vorgeplant und sich was überlegt, haben sie sich auf jeden nichts und wollten dann von uns spontane Ideen was sie kochen könnten... etwas enttäuschend für so ein Restaurant, das sich sehr schick gibt und auch einen gewissen Grad an Kreativität zeigt. Bis zum Schluss haben sie es zumindest geschafft zum Frühstück eine frische Kokosmilch für Cornflakes zu machen und ein gemüsecurry bereitzustellen, sodass das der indisch/ Sri lankische Teil des Frühstücks essbar war. Auf den Mittagsbuffets war auch immer irgendwas zu finden, extra haben sie aber nie was gemacht. Das war zum Teil etwas frustrierend, da bei einigen Sachen einfach nur zB etwas weggelassen hätte müssen, was oben drauf lag... Ebenso haben sie es nicht geschafft sich vegane Desserts zu überlegen, so wurde Lea jedes Mal einfach frisches Obst serviert, während die anderen min. 7 verschiedene Sachen zur Auswahl hatten. Um fair zu sein muss man aber auch sagen, dass das Kulinarische Angebot generell nich überragend war und nachdem wir das Angebot auf den Märkten in Male gesehen hatten, haben wir spannenderes erwartet. Genug gejammert, war auch nur halb so schlimm, aber hat dem perfekten Insel Erlebnis doch einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Wir sind ja gänzlich unerfahren mit einer solchen Art von Urlaub und sind da zum Teil noch etwas unbeholfen und mussten dann zum Schluss erstmal googeln, wie wir das mit Trinkgeld handhaben sollen und waren auf kleinere Beträge auch nicht eingestellt und trugen dann unsere Rucksäcke lieber selbst zum Boot, um dafür nicht auch 10 Dollar Trinkgeld geben zu müssen.
Unser kleiner Abstecher in die Welt des Luxus hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch wenn es für uns gut ist, dass wir nach 4 Nächten wieder gehen und nicht 14 Tage bleiben, wie das viele hier machen. Wir sind hald doch ein bisschen anders....