Belfort und Berrys Kinder-Hundewagen

#2 Die erste Nacht im Wohnmobil ist immer schwierig. Die Umstellung auf ein 1,40 Meter schmales Doppelbett fällt Icke und mir immer noch schwer. Zur Not könnten wir den Tisch in ein drittes Bett umbauen, aber das ist nicht so einfach – und dann vielleicht auch noch mitten in der Nacht … Nein, das muss auch anders gehen. Und siehe da: Es ging auch anders.

Um 8 Uhr klingelte der Wecker. Wir kamen trotzdem wie immer erst um 10 Uhr von unserem Stellplatz los. Ich glaube, wenn wir könnten um 6 Uhr aufstehen und wären trotzdem nicht früher fertig.

Als wir dann endlich auf der Autobahn waren, entdeckte ich eine kleine Wasserpfütze auf dem Gang. Es war eigentlich nur eine kleine Spur, aber das machte mich unruhig. Mein untrüglicher Instinkt als Wohnmobil-Vollprofi hat mich auch diesmal nicht getäuscht, schmunzelte ich zu Icke rüber. Irgendwo rund um den Wassertank leckte es. Aber wo? Wir fuhren auf eine Raststelle und machten uns auf die Ursachensuche. 10 Minuten, 20 Minuten, 30 Minuten, und irgendwann kam der Moment, an dem Icke mich fragte, wann denn nun endlich dieser Wohnmobil-Vollprofi kommt. Vollpfosten statt Vollprofi – ja, ich weiß. Der Wassertank war randvoll. Meine einzige Lösung war, dass er vielleicht zu voll war. Ich ließ zehn, 15 Liter ab. Und von da an leckte es nur noch, wenn wir in einer Kurve zu schnell unterwegs waren. Damit können wir leben.

Noch ein Wort zu Berry Kinderwagen. Ich hab’s schließlich versprochen. Ach ja, es ist ein Hundewagen, darauf legt Icke wert. Auf die Schnelle für 65 Euro auf Ebay ergattert – er ist schließlich auch fast neu. Das stimmt. Aber richtig ist auch, dass der neue Hunde-Kinderwagen nicht geradeaus fährt. Die beiden Doppelräder vorne fahren in vier verschiedene Richtungen. Gleichzeitig. Du kannst den Wagen nur andersrum schieben, aber dafür ist der Bügel zu kurz. Du trittst beim Schieben auf die Räder. Also mit den Doppelrädern nach vorne ziehen, das ginge. Aber dann schaut Berry in die falsche Richtung, kam als Argument. Wir haben auf unserem Spaziergang eine knappe Stunde für 100 Meter gebraucht. Ich bin mir sicher, wenn uns jemand gehört und gesehen hätte, oder vielleicht auch nur eines von beiden, hätten sie uns weggesperrt. Sogar im Frankenland.

Apropos: Wir sind jetzt in Frankreich. Belfort. Wunderschönes kleines Städtchen. Toller Stellplatz direkt vor den Toren der Altstadt. Alles kostenlos. Strom, Wasser, Entsorgung. Ich muss mal schauen, vielleicht haben die sogar einen Container für den Kinder-Hunde-Kinderwagen …

Übrigens, alle Fotos sind von meiner Icke – bis auf die ... Naja, das wisst ihr ja selbst.