Veröffentlicht: 21.05.2024
Vor dem großen Regen heute Nachmittag, ging es ins nahe Mendig zu einem Besuch des LAVA DOME, dem Deutschen Vulkanmuseum. Die Führung durch das Museum, die Filmpräsentation im Vulkankino und die Visite in der Vulkanwerkstatt ließen keine Frage offen – außer einer: Wann wird der Laacher-See-Vulkan – nur ein paar Kilometer von der Stadt entfernt – das nächste Mal Lava speien?
Der letzte Ausbruch liegt 13.000 Jahre zurück, aber Experten rechnen damit, dass es jede Minute passieren kann. „Auf dem Laacher See werden die Stellen immer mehr, an denen CO2 an die Oberfläche kommt“, wurde in der Führung erklärt. Das sei ein eindeutiger Hinweis, dass ein Ausbruch kurz bevor stehe. Für die Eifel wäre das nichts Neues. Vom Rhein bis zur Wittlicher Senke, die sich von Trier aus nach Nordosten zieht, schlummern unzählige Vulkane unter der Erdoberfläche.
Kein Wunder also, dass das Deutsche Vulkanmuseum in dieser Region zu finden ist. Hier wird erklärt, was bei einem Vulkanausbruch genau passiert, warum es fast immer gleichzeitig Erdbeben gibt oder wie Basalt aus der erkalteten Lava entsteht. Was mit dem Stein passiert, das erfuhren wir im Lavakeller, der sich 32 Meter unter Mendig nahezu über drei Quadratkilometer ausdehnt. Ab dem frühen Mittelalter wurde die kostbare Basaltlava abgebaut und zum Beispiel für die Produktion von Mühlsteinen genutzt, für die Mendig in ganz Europa berühmt war. Mitte des 19. Jahrhunderts nutzten 26 Brauereien den Lavakeller mit seinen gleichbleibend kühlen Temperaturen für die Lagerung ihres Gerstensaftes. Die knapp 3.000 Menschen, die um 1850 in Mendig lebten, müssen auf alle Fälle sehr trinkfest gewesen sein.
Trittfestigkeit und Kondition waren bei den vielen Treppen gefragt, die aus dem Lavakeller nach oben führten. „Die Hälfte ist mit dem Aufzug gefahren“, sagt Irmi, die den Aufstieg gewagt hat – wohl auch nur, weil ihr so schneller wieder warm wurde. „Im Keller war es wirklich bitter kalt. Ich war froh, als wir wieder rauf durften.“
Und so ging es anschließend gleich zum Mittagessen ins Brauhaus. Wie gemunkelt wird, soll sich die Club-Führung Gedanken gemacht haben, schon Morgen die Zelte abzubrechen und ein paar hundert Kilometer weiter gen Süden zu ziehen. Klar, hier kann es jede Minute losgehen und man kann nie wissen, wann es so weit ist …