Veröffentlicht: 02.11.2024
Hallo,
ich habe heute sehr gut geschlafen und bin erst gegen 7 Uhr wach geworden. Ich hatte die Heizung an und es war so ein kuscheliges Bett. War das Geld wirklich wert. Habe mich fertig gemacht und bin dann los voller Vorfreude. Heute ist der erste Tag, wo mal kein Regen angesagt ist. An der Stelle von gestern angekommen gab es leider einen Dämpfer. Es war definitiv weniger Wasser als gestern, aber die Straße war noch zu stark überflutet, um darüber zu gehen. Ich hätte es wohl geschafft, ohne anzutreiben, aber wäre komplett nass und das am Anfang der Wanderung. 2 Minuten davor ist ein Auto an mir vorbei und ist tatsächlich dadurch. Jetzt war meine Überlegung, einfach zu warten, bis ein Auto kommt und mich mitnimmt. Nur so ist Samstag morgens um 7:30. Wie viele Leute werden hier vorbeifahren? Ich habe knapp eine Stunde gewartet. Ich habe einen Jogger getroffen, der außen Rum gehen wollte, aber nicht mehr wieder kam. Ich habe mir auch überlegt, mir 2 Mülltüten um die Schuhe zu binden und dann durch das Wasser. Aber dann kam ein Truck. Und ich fragte ihn, ob er mich mitnehmen kann. Ich bin dann hinten auf den Pickup, wo noch ein süßer Hund war und dann sind wir über die Wasserstelle gefahren. Ich habe mich bedankt und er ist weiter gefahren. Ich war so froh. Ich hatte davor noch überlegt, wieder umzukehren und eine weitere Nacht in dem Hotel zu bleiben. Aber so konnte ich meine Wanderung fortsetzen. Es war ja schon hell und wurde auch wärmer, sodass ich mein Regenponcho auszog. Und dann siehe da: Hat sich sogar die Sonne gezeigt. Der Weg führte durch die Pampa und hier und da gab es ein paar feuchte Stellen, aber nichts Vergleichbares als die Stelle morgens. Ich habe auch wieder viele Tiere gesehen. Der Weg erinnert mich ein wenig an den camino primitivo, den ich letztes Jahr gelaufen bin wegen der ganzen Tiere. Nach geraumer Zeit bin ich dann an einer Schnellstraße herausgekommen und dann dann knapp 6 Kilometer mal am Rand und manchmal auf dem Standstreifen weiter. Aber die Straße war nicht viel befahren. Aber die Sonne, wenn sie dann mal da ist, brennt schon ordentlich. Ein Besitzer meinte ja zu mir, dass der Weg nur für Leute ist, die hart im Nehmen sind. Denn es gibt jedes Jahr Leute, die sich überschätzen und dann bei der Hitze zusammenbrechen. Ich bin froh, dass ich schon etwas wandererfahren bin und das dies nicht mein erster Camino ist.
So habe ich es dann nach Monasterio geschafft und im Laden etwas zu trinken und einen Joghurt geholt. Auf einer Bank habe ich dann eine halbe Stunde Pause gemacht, die auch dringend von Nöten war. Ich habe kurz überlegt, ob ich hier im Ort bleibe, denn es war schön 13 Uhr und zum nächsten Ort waren es noch ca. 20km. Aber die Füße waren trocken und so machte ich mich auf den Weg raus aus der Stadt. Ich bin wieder ins Grüne wortwörtlich, denn der Weg wurde auch wieder feuchter und ich hatte einige tierische Bekanntschaften. Mir sind keine Pilger begegnet und ich frage mich, wann ich den ersten richtigen Pilger sehe. So bin ich weiter und musste aufpassen, an einer Abzweigung nach links abzubiegen. Denn man muss einen Umweg gehen, denn der eigentliche Weg ist noch blockiert durch Wasser. Der Umweg war dafür Asphalt und man musste "nur" 10 Kilometer dieser Straße folgen. Und dies war dann doch noch eine Herausforderung. Zwischendurch haben ich noch ein Mäh-Battle verloren und so bin ich endlich müde und geschafft in Fuente de Cantos angekommen. Ich war noch schnell einkaufen und bin dann zur Unterkunft. Ich hatte zwar reserviert, aber meist fragen die nicht mal nach den Namen. Und dann kann ja jeder kommen, der gerade ein Zimmer braucht. In der Unterkunft habe ich heute ein Einzelzimmer, aber mit geteiltem Bad für 17€. Im Haus ist auch ein Restaurant, aber werde nach dem Bad nichts mehr machen. Ich plane noch meine morgige Etappe und dann war es das für mich für heute.
In dem Sinne bis morgen