Veröffentlicht: 14.12.2019
Nach dem Frühstück gehe ich zum Schokoladenmuseum. Dort wird ein Workshop abgehalten, bei dem man am Schluss seine eigene Tafel Schokolade herstellt. Im Garten des des Hotels, in dem sich auch das Schokoladenmuseum befindet, steht ein Kakaobaum. In jeder Kakaofrucht, die direkt am Stamm wächst, befinden sich sechs bis acht Bohnen. Ein Baum kann zwischen 100 und 120 Kakaofrüchte tragen. Wir bekommen Bohnen, die nun auf dem Herd geröstet werden. Während des Röstens müssen wir immer singen und tanzen.“bata, bata, chocokate, bata bata, chocolate“. Oder „bata, bata, ba“.
Dann lassen wir die gerösteten Kakaobohnen etwas abkühlen, um sie nachher zu schälen. Wir lernen dass die Schale nicht weggeworfen wird, sondern man daraus Tee kocht. Wir bekommen eine Kostprobe des Tees und es schmeckt wirklich lecker. Fast so wie heiße Schokolade. Normalerweise muss man jetzt diese cremige Substanz mit Wasser 12 Stunden in einer Maschine schlagen. Nachdem wir nicht die Zeit dazu haben, nehmen wir bereits geschlagene Schokolade. Wir stellen Trink-Schokolade her und zwar einmal mit Wasser und einmal mit Milch. Es werden Zutaten wie Chilischoten, Zucker, Honig oder Vanille hinzugefügt. Die mit heißem Wasser hergestellte Schokolade trinken wir warm. Die mit Milch hergestellte Schokolade wird mit Eiswürfeln kalt serviert. Beides ist sehr lecker. Im Anschluss gibt es noch eine Verköstigung mit Schokoladenlikören. Wir probieren Schokolade mit Rhum, Schokolade mit Minze und Schokolade mit Ingwer. Wir bekommen auch eine kleine Massage an den Armen mit Schokoladenlotion. Als Highlight stellen wir unsere eigene Tafel Schokolade her. Wir nehmen die bereits vorbereitete Schokoladenmasse. Dann können wir zur Dekoration noch Zutaten hinzufügen, z.B. Cranberries, Rosinen, Nüsse und Chocolate chips. Unsere Kreation kommt jetzt in den Gefrierschrank und ist in zehn Minuten fertig. Nun bekommen wir einen kleinen Abriss über die Geschichte der Schokolade. Früher wurde mit den Bohnen gehandelt. Wir erfahren, für wie viele Bohnen es welche welche Gegenleistung gab. Für 10.000 Bohnen gab es eine Frau. Für 5.000 Bohnen einen Sklaven. Weiße Schokolade besteht nicht aus Schokaladebpulver, sondern aus Schokoladenbutter. Schokoladenbutter wird, was ich noch nicht wusste, auch für Zäpfchen verwendet. Diese Substanz ist hart, wird aber in Kontakt mit dem Körper flüssig.
Wir bekommen auch eine Urkunde, die die Teilnahme des Kurses bestätigt. Und natürlich können wir unsere kleine Tafel Schokolade mitnehmen.
Im Anschluss gehe ich zum Museum San Francisco. Es gibt dort einen Abriss über die Geschichte von Granada, viele Bilder, viele religiöse Darstellungen., und Statuen. Alles im allen, sehr interessant.
Während dem Mittagessen in einem Restaurant in der Touristenstraße kommen etliche Straßenverkäufer vorbei, die ihre Ware feil bieten: Holzskulpturen, die in keinen Koffer passen können, Schälchen, Sonnenbrillen, Hängematten, Sonnenhüte, etc.
Dann gehe ich zum Hotel zurück und hole meinen Koffer. Mit dem Taxi fahre ich in das neue Hotel, in dem ich heute Abend die Gruppe meiner Rundreise von Nicaragua nach Costa Rica mit dem Fahrrad treffen werde. Wie erwartet hat dieses Hotel einen anderen Standard. Aufgrund des Preises der Reise habe ich mir das auch erwartet. Allerdings hat dieses Hotel nicht so viel Charme wie das bisherige, sympathische Hotel im Zentrum.
Um 18 Uhr trifft sich die Radgruppe. Insgesamt sind wir zu neunt: eine Russin, eine Irländerin, zwei Ameikanerinnen, ein Australier, ein Neuseeländer, ein Schotte, ein Kanaderin und ich. Der Guide ist aus Costa Rica, stottert ein wenig und heisst Esteban.
Er erläutert uns das Prinzip der Reise. Er als Guide vorne und ganz hinten der Bus mit dem Daypack, in den man jederzeit einsteigen kann, wenn man müde ist.
Die Böller scheinen abends immer um 20 Uhr aufzuhören. Vielleicht gibt es da Vorschriften.