Vater&Tochter. Eine Fahrt in die Erinnerung
Vater&Tochter. Eine Fahrt in die Erinnerung
vakantio.de/vater

Back in town (Petersburg)!

Veröffentlicht: 04.08.2018

Ankunft um 7.46 Uhr, nach einer ruhigen Nacht im Schlafwagen in        St. Petersburg.

Der gestrige Tag bis zur Abfahrt war nochmal ein letzter Rundgang durch Vologda. Wir haben das Museum besucht, von dessen Ausstellung Helmut so begeistert war. Eine wirklich tolle Ausstellung, mit beeindruckender Kunst und umwerfernder Schmuck-Kunst einer Künstlerin.

Ein Anruf Anatolis brachte unseren Adrenalinspiegel etwas in die Höhe: er kündigte den Besuch einer weiteren Journalistin eines Vologdaer Internetportals an. Wir sind inzwischen begehrte Interviewpartner- so haben wir zumindest das Gefühl. Immerhin das dritte Interview innerhalb einer Woche... Darauf sind wir sehr stolz. Woraus sich ergibt, dass das Thema Erinnerung nicht ganz unbeachtet bleibt. 

Während eines krachenenden Gewitters und dem Beginn einer rauschenden Hochzeitsfeier (mit der wir natürlich wenig zu tun hatten...) gaben wir ein Interview. Papa wurde über Einzelheiten seiner Geschichte und der seines Vaters befragt. Die Journalistin hat sich viel Zeit für Fragen genommen, die dieses spezielle Thema und gleichzeitig den Grund unserer Reise betreffen. Papa hat ganz ausführlich berichtet. Dabei hat Papa nocheinmal darauf hingewiesen, dass die Fahrt nachh Woschega und der Besuch auch dazu gedient hat, etwas wieder gut zu machen und mit der Spende seine und auch meine Dankbarkeit auszudrücken. Auch ich durfte Fragen beantworten, die sich auf die Auseinandersetzung der Geschichte und den Umgang damit innerhalb meiner Schulen beziehen. Das Gewitter war zu Ende, die Journalistin verschwand mit dem Fahrrad im Regen nach Hause und wir, ohne Regen, mit dem Bus und in Begleitung von Anatoli zum Bahnhof. Wir haben eine wunderbare, intensive und emotionale Zeit in Vologda verbracht. Mich hat es sehr gerührt, wie die beiden Männer, die mich seit einer Woche stets begleiten, den Abschied herusgezögert haben. Wir haben uns in dieser Zeit sehr wohl und vor allem aufgehoben gefühlt, besonders durch die Anwesendheit und das ständige Bemühen Antolis! Auch mir fiel der Abschied schwer, denn diese Reise und die Zeit in Vologda war für mich, ein Stückchen nach Hause kommen, mich selbst und vor allem meine, die Geschichte meiner Familie und vieler mir unbekannten Menschen ein bisschen besser verstehen zu lernen.

Wir haben es sehr bedauert, dass wir uns nicht von "Knutschi" und unserer "Frühstücksfee" verabschieden konnten (später davon mehr!)... Pünktlich (siehe oben), sind wir in Peter angekommen. Nach verlorener Orientierung sind wir letztlich doch, völlig fertig und schweißgebadet im Hotel gelandet. Zu unserem Verdruß war es uns erst möglich, ab 14 Uhr einzuchecken und zu duschen.

Wir haben uns die Zeit vertrieben in der wir den Nevski Prospekt rauf und runter gelaufen sind. Dabei haben wir festgestellt, dass an diesem Wochenende die Harley-Days in St. Petersburg und außerdem morgen ein Halbmarathon stattfindet (die Stadt ist also full!).  Also haben wir vor lauter Frust köstlich in einem netten Café gefrühstückt und uns durch diverse Tees am Leben erhalten. Kulturschock nach dem ruhigen Vologda! Sogar ich konnte nicht mehr freundlich zu Menschen sein... Entschuldigt! Wir haben dennoch gelächelt, weil es war nur ein ungewöhnlicher Start in den Tag und nicht ins ganze Leben...

Jetzt wollen wir die Großstadt genießen und haben uns bei einem wohlverdienten Feierabendbierchen und abschließendem Lachanfall in einem Geschäft, einen kleinen Plan für die nächsten Tage überlegt.

Übrigens, die Kunst die wir noch in Vologda gesehen haben, hängt mir noch immer nach und rattatatatat...

Ihr hört von uns, auf Baldiges- Radio tütüdelüttüelüt St. Petersburg verabschiedet sich (ganz vielleicht mit einem Tänzchen...) und bis morgen!

Antworten