USA Canada Summer 2019
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16. Tag (Forks - Ocean Shores)

Veröffentlicht: 18.07.2019

Nach dem nicht vorhandenen Frühstück geht es direkt los Richtung Süden - vorher aber fahren wir am Ortsausgang noch Bellas Auto besuchen. Bella ist ein Charakter der mir bis dato unbekannten "Twilight"-Verfilmung, und ihr Ford Pick-Up steht mit platten Reifen vor dem Forks Timber Museum, welches auch die Tourist Information ist. Eine kleine Gruppe Asiaten wartet offensichtlich auf eine Führung - wir hingegen schießen nur ein paar Erinnerungsfotos und düsen dann weiter.

Wir nehmen weiterhin die 101, bevor ein Zeichen nach links unser nächstes Ziel ankündigt - den Hoh-Regenwald. Nach ca. einer halben Stunde Fahrt durch immer magischer anzusehende Wälder kommt man an eine Kassenhäuschen, an dem man 30 Dollar (nur per Kreditkarte) zu zahlen hat. Man bekommt dann einen 7-Tage-Pass für einige Bereiche des Olympic National Parks, aber wenn man nur diese eine Gelegenheit wahrnimmt, ist das persönliches Pech. Wir nehmen es auf uns und erreichen nach 10 Minuten das Visitor Center, von wo aus mehrere Trails in den Regenwald gehen.

Das Verkehrsaufkommen ist noch nicht hoch, und nach dem Abstellen unseres Autos nehmen wir den "Spruce Nature Trail", der von Google als ein nicht so überlaufener und trotzdem beeindruckender Weg empfohlen wird. Die nächsten 90 Minuten sind weitere magische Momente auf meiner Reise durch die USA. Man kann die Faszination dieses Waldes wirklich nicht in Bilder fassen. Es ist ein Märchenwald, in dem jede Herr-der-Ringe-Verfilmung hätte bestens inszeniert werden können. Unglaublich hohe Nadelbäume wechseln sich mit urwaldlichen Farnlandschaften und moosbehangenen Laubbäumen ab, die jeden Blick in jede Richtung einen nur erstaunt zurücklassen. Und wie Google es prophezeite, der Weg ist wirklich wenig benutzt, und man hat oft das Gefühl, völlig alleine in diesem Fantasyabenteuer zu sein. Dass man dazu noch Tiere sehen kann, die auf Armlänge von einem verweilen, setzt der magischen Betrachtung die Krone auf.

Völlig beseelt (im wahrsten Sinne des Wortes) kommen wir wieder an den Ausgangspunkt des Pfades, und inzwischen hat das Besucheraufkommen drastisch zugenommen. Kein Parkplatz ist mehr frei (außer vorne entlang der Straße) und lärmende Kinder zeigen an, dass man besser früh hier anreist, wenn man diesen Ort in der notwendigen Stille genießen will. Wir machen uns dementsprechend schnell auf den Rückweg zur 101, und steuern dann Ruby Beach an, ein weiterer Strand von Forks und einer der Drehorte von "Twilight". Wie beim 2nd Beach von La Push strahlt hier ganz unerwartet die Sonne, und auch hier verlaufen sich die Menschenmassen in der Weite des Strandes so, dass man immer noch genügend Momente erlebt, die einem diesen Strand einsam vorkommen lassen.  Wieder sind unzählige Mengen von Treibholz im hinteren Teil abgeschwemmt worden, und geben der Szenerie ihren einzigartigen Charakter.

Bevor wir dann endgültig in Richtung unsere Enddomizils, Ocean Shores ganz im Süden der Halbsinsel weiterfahren, genießen wir noch einen Eislatte am Kalaloch Lodge, wo uns die freundliche Bedienung des Restaurants empfiehlt, das Getränk doch im Laden nebenan zu holen und sich dann auf ihre Terasse zu setzen - denn dort würde er nur die Hälfte kosten. In Deutschland ein nicht vorstellbarer Service. Zudem machen wir einen Abstecher an den Beach 1 bei Kalaloch, der eine immense Ausdehnung hat, und nicht durch Buchten unterbrochen wird. Kilometerlang feinster Sandstrand am Nordwestpazifik. Wunderschön.

Nach weiteren 90 Minuten und einer kleinen Inlandfahrt, da der Weg am Meer durch Indianerreservatgebiet läuft, was nicht befahren werden darf, kommen wir schließlich in Ocean Shores an, einem der südlichsten Punkte der Olympic Halbinsel. Noch lacht die Sonne, und unser Zimmer entpuppt sich als Appartment unter ukrainischer Verwaltung, und aufgrund des relativ günstigen Preises ist man fast schon geneigt, an ein Abschreibungsmodell zu denken. Allerdings ist man hier selbst vom Ortskern von Ocean Shores noch ein paar Kilometer entfernt, und die Strände hier unten sind auch nicht so spektakulär, insofern ist es mit dem Tourismus nicht ganz so weit gediehen wie im Norden. Bei Bennett's Fish Shack lassen wir den Abend ausklingen, und genießen Clam Chowder, Crab Sandwich und Cranberry Salad - genannt Best of the Best. For the Best.

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