USA - Der wilde Westen
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Monument Valley

Veröffentlicht: 29.08.2019

25.05. / Mittwoch / Monument Valley

Wir stehen wirklich um 5.00h auf und sitzen bei 48°F (9°C) im Stockfinstern im Auto. Aber die Sonne ist im Anmarsch und wir sehen sie hinter uns langsam aufgehen. 

Unterwegs zum Sonnenaufgang im Monument Valley

Wir beeilen uns und sind kurz vor 6.00h an der Einfahrt zum Monument Valley National Park, wo noch keiner zum Kassieren sitzt. Neben dem The View Hotel springen wir mit allen Kameras aus dem Auto und postieren uns auf der Terrasse, was keine Minute zu früh ist. Um 06.02h kommt die Sonne hinter dem „Mitten Butte“ vor. Ein "butte" dies ist offenbar der für diese einsamen, spitzen Felsformationen geltender Begriff. Der Mitten Butte, ist der „Handschuh-Berg“, der deswegen so heißt, weil man eine der Zinnen als Daumen identifizieren könnte.


Von Minute zu Minute wird es unglaublicher und die wenigen Menschen um uns herum unterhalten sich ehrfürchtig nur im Flüsterton. Es ist ein Erlebnis, das man sein Leben lang nicht vergessen wird.




Feuerrote Farben, ein unbeschreibliches Blau am Himmel, sekündlich andere Schattierungen und ein immer deutlicheres Bild des gesamten Tals, tun sich vor uns auf.



Wir sind eingepackt wie im Winter, denn es ist immer noch sehr kühl und windig. Mit steigender Sonne wird es wärmer. Nachdem die Sonne weiter oben ist, wollen wir den 17-Meilen langen Rundweg versuchen zu fahren. Manche Leute hatten uns gesagt, dass das ok wäre mit unserem normalen Auto, andere meinten, er wäre zu tief. Nun sind bei Mietwagen Fahrten auf nicht asphaltierten Straßen nicht versichert und wir wollen nicht riskieren, irgendeinen Schaden zu erleiden.

Die ersten hundert Meter sind ok, der Weg ist zwar voller Steine und Kuhlen und man muß etwas Slalom fahren, dann aber kommt in einer Kurve ein steileres, sehr ausgewaschenes Stück mit tiefen Querrinnen. Wir trauen uns nicht weiter, weil man entweder aufsetzen wird, oder wir werden bei der Rückfahrt hier beim Hochfahren hängenbleiben. G. läuft eine halbe Stunde auf der Straße weiter, ich genieße von einem höhergelegenen Punkt das 360°-Panorama. Die Sonne scheint warm aber eine Fleece-Jacke ist noch immer vonnöten.




Wir gehen im The View Hotel frühstücken. Bei der Reisevorbereitung hatten wir mal überlegt hier zu nächtigen, aber bei 259 Dollar die Nacht haben wir abgelehnt. Es ist auch dies unter der Verwaltung der Indianer und somit wieder sehr teuer.

Das Frühstücksbuffet für 11 Dollar ist nicht der Burner, aber wir genießen unseren Platz am Fenster mit bestem Blick auf das Monument Valley. Wir beobachten die Versuche diverser Autos und Wohnmobile die Kurve, an der wir aufgegeben haben, zu überwinden. Manche schaffen es, andere drehen um.



Der Ursprung des Monument Valley beginnt vor mehreren 100 Millionen Jahren. Damals war es ein Tieflandbecken, das im Laufe der Jahrhunderte durch zu Gestein (meist Kalk- und Sandstein) verdichteten abgelagerten Sedimente der Rocky Mountains bedeckt wurde.

Vor rund 70 Mio Jahren wurde dieses Tieflandbecken durch Druck von unten zu einem Felsplateau, damals mit 2.100m Höhe. Doch die Natur, in Form von Wind, Regen und den extremen Temperaturen führten zu einer Aushöhlung der Region. Durch die unterschiedlich stabilen Steinbeschaffenheiten, blieben diese Tafelberge stehen, die tw. bis zu 300m Höhe aufweisen und aus dem Colorado-Plateau so markant heraus ragen. Wie auch in Australien ist das Eissenoxid in der Erde der Grund für die rote Färbung von Boden und Bergen.

Die Rückfahrt zum Hotel unterbrechen wir an einem vermeintlich guten Ausguck für den Sonnenuntergang heute abend. Wir landen in einer kleinen Siedlung mit Kirche und Damenklo in der Einöde und finden unser „Stock-Stativ“, ein weißer Stock, der sich bestens als Foto-Stativ eignet, wenn es mal aus der bloßen Hand nicht wackel-frei zu fotografieren geht. 




Das einsamste Damenklo der Welt

 Eine von Indianern gebaute Schwitzhütte steht hier auch, da aber innen nur Gerümpel liegt, scheint sie nicht wirklich mehr als solche genutzt zu werden. Auf dem weiteren Weg haben wir rückwärts ein tolles Panorama der Felsformationen des Monument Valley inklusive der berühmten Drei Schwestern.


Was für ein gigantisches Gelände - rechts die Straße ganz links die 3 sisters

Den Nachmittag verbringen wir mit Relaxen im Hotel und am San Juan River vor dem Hotel, auf dem kräftig geraftet wird. Es wird um 30°C warm und die Luft ist knochentrocken, so dass man nicht schwitzt. Unser morgiges Hotel in Moab am Arches National Park buchen wir auf einen Tag vorher um, weil wir durch den Storno der zweiten Nacht in Cortez jetzt immer noch eine Nacht früher dran sind, als geplant.

Zum Sonnenuntergang sind wir wieder im Monument Valley, nun aber neben dem The View Hotel, etwas in der Nähe unseres morgendlichen Standortes. 




Wir sind nun also deutlich dichter an den Buttes, was eine andere Optik mit sich bringt. Da wir aber hinter einem Vorsprung stehen, sind aus dieser Perspektive die Felsen nicht so lange rot angestrahlt wie gestern aus der Entfernung. Dennoch ein tolles Erlebnis und ich könnte mir ein Monogramm in den Bauch beißen, dass meine Kamera auf dem Sensor jede Menge Fusseln hat, die auf jedem Bild mit blauem Himmel zu sehen sind…

Bei der Ausfahrt aus dem Nationalpark haben wir nochmals das gigantische Panorama vor einem unglaublichen Himmel. 

In Mexican Hat gehen wir nochmals in unserer Kneipe, dem San Juan Trading Post etwas essen und sind um 22.00h im Bett.

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