USA - Der wilde Westen
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Aspen & Denver

Veröffentlicht: 29.08.2019

29.05.2011 / Sonntag / Aspen-Denver

Ein tolles Frühstück erwartet uns nun doch im Hotel! Sogar mit dunklem Brot, echtem Käse und sogar Aufschnitt. Leider habe ich gar keinen Hunger und begnüge mich mit einer Banane und einem Kaffee. Das Auto lassen wir am Hotel und springen rasch auf den kostenlosen Downtown-Bus, der gegenüber vom Hotel hält und fahren zur Gondel.

Unten vor der Gondel steht ein Schild, das informiert, daß die Gondel u.U. langsamer fährt, als üblich, wegen des starken Windes von bis zu 45 Meilen/Stunde (72 km/Stunde). Die Fahrt ist mit mehr als 30 Minuten auch deutlich länger, als normal. Der Wind führt dazu, daß unsere kleine Gondel (6 Plätze mit 4 Leuten besetzt) heftig schwankt und wir tw. minutenlang an einer Stelle zig Meter über dem Boden baumeln, da die Weiterfahrt aufgrund des Windes unterbrochen ist, bis die Gondeln wieder weniger schwanken. Gegenüber auf der herabfahrenden Seite schlägt das Drahtseil meterhoch aus, vermutlich auch weil in den Gondeln keine Leute sitzen, die das Ding beschweren. So möchte ich nicht befördert werden. Unsere Mitfahrer wechseln mehrfach die Farbe.



Der Ausblick von oben ist auch nicht so spektakulär, wie manche gesagt haben. Man sieht zwar einige Gipfel, aber so ganz gigantisch ist es nicht. Wir fotografieren Leute, die in den absonderlichsten Klamotten hier zur Abfahrt starten, echt witzig. 






Nach etwa 1 Stunde begeben wir uns auf die Rückfahrt. G. gönnt sich einen Beruhigungs-Whiskey, aber die Fahrt ins Tal verläuft doch sehr viel ruhiger, als die Hinfahrt.


Wir bummeln durch den Ort und zurück zum Hotel, holen unser Auto und fahren noch am Haus von Jack Nicholson vorbei und gehen zum John Denver Memorial. John Denver hat einen Großteil seines Lebens hier in Denver verbracht (daher auch der Name, denn eigentlich hieß er ja Deutschendorf).

Haus von Jack Nicholson



Gegen 13.00h verlassen wir Denver und begeben uns auf den Highway 82, der sich stetig nach oben schraubt. Da Aspen ja auch schon 2.400 Meter hoch lag, sind wir bald auf 3.000 Metern Höhe und blicken auf den wilden Arkansas River, der tief unten in einer Schlucht neben der Straße verläuft. Es geht immer höher und der Schnee neben der Straße wird immer höher. Bei knapp 3.800 Metern ü.M. erreichen wir erneut die Continental Divide, die kontinentale Wasserscheide. 


Fahrradfahrer, auch Einradfahrer begegnen uns oder werden von uns überholt. Für die etwa 16 Meilen von Aspen hier hoch hat einer, den ich frage, 1:45h gebraucht. Hut ab!




Es geht mit 5-6% Gefälle bergab und wir erreichen eine Weile später Leadville, die höchstgelegene Stadt der USA auf 3.300m ü.M. Die Stadt hatte einst reiche Silber- und Goldvorkommen und somit einige Bergwerke. Sie liegt im Quellgebiet des Arkansas River und nennt sich gern „Two Mile High City“. Wir holen uns einen nicht gut schmeckenden Kaffee auf der Main Street, die mit gut 130 Jahre alten Häusern wie eine Filmkulisse aussieht. 

Leadville



Leadville / 3.300m ü.M.

Die Geschichte von Baby Doe ist rührend und wir fahren einen Abstecher zur Matchless Mine.

Horace Tabor, genannt der "Silver King", war einer der reichsten Männer Amerikas und heiratete 1883 Elizabeth McCourt Doe. Er war durch die Silberfunde in seiner Matchless Mine um 1875 in atemberaubender Geschwindigkeit steinreich geworden und hatte einen extravaganten Lebensstil geführt. Nach dem Silber-Crash (1893) hat er praktisch alles verloren und begann für $3 am Tag aus den Silberminen Schlacke zu schleppen. 1899 starb er praktisch pleite und hinterließ seiner Frau und den beiden Töchtern keinen Cent. 

Matchless Mine Cabin

Seine Frau versuchte bis zu ihrem Lebensende die alte Matchless Mine, die sie als Eigentum hatten, wieder zum Leben zu erwecken, im festen Glauben auch an die Überzeugung ihres verstorbenen Mannes, dass es hier noch Silbervorkommen geben müßte. 36 Jahre blieb Baby Doe völlig verarmt in der Matchless Mine Cabin, einer kleinen armseligen Blockhütte in der Nähe des Mineneingangs wohnen. Man fand sie verhungert und erfroren 1935 in eben dieser Hütte, die heute ein kleines Museum ist. Traurige Geschichte.

Eine zahnlose Frau mit Zöpfen will uns für eine 30-45minütige Führung 7$ pro Person abknöpfen. Die Hütte hat etwa 20qm, was will man da so lange erklären?? Wir fahren also weiter und auf den Highway 91 und nehmen Kurs auf unser heutiges Ziel: Denver.

Wir kommen kurz vor Denver an einem Ort Silverthorne vorbei, wo ein Outlet liegt. Während G. shoppt, beobachte ich die Rettung eines Schlauchbootes aus dem wilden Fluss, der hier auch das Einkaufszentrum durchkreuzt. Es wird nur das Schlauchboot geborgen, das an einem Brückenpfeiler hängengeblieben ist und die beiden Fahrer hat man eine halbe Meile weiter aus dem Fluß gezogen.

 Ich frage mich wirklich, in welcher Verfassung, da der Fluss extrem wild ist und über Felsen prescht und die Höhe der Brücke im Verhältnis zum Fluss eher sehr gering ist.


Um 19.30h erreichen wir unser Hotel für die nächsten 3 Nächte. Wir haben uns ein Ferienappartment gemietet, das sich als eine großzügige Wohnung auf zwei Etagen herausstellt. Jeder hat sein Zimmer und sein Bad. Wir haben eine voll eingerichtete Küche, ein Wohnzimmer und auch die Gelegenheit Wäsche zu waschen.



Um 20.00h nehmen wir den kostenlosen Hotelshuttle nach Downtown und laufen die autofreie Einkaufsstraße 16th Street Mall lang, auf der Suche nach einem Restaurant, wo wir vielleicht auch draußen essen könnten. Wir haben seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Wir laufen an mehreren Restaurants entlang, die alle proppevoll sind oder uns nicht gefallen. Wir nehmen einen der auf dieser Straße verkehrenden kostenlossen Busse und fahren die Straße hinunter. 




Denver

Kurz nach 21.00h haben wir dann in einer Brauerei einen Tisch ergattert. Denver ist die Hochburg von Bier-Brauereien. Das Essen ist gut, das Bier nicht ganz mein Geschmack. Hätte mich vielleicht doch für „Kolsch“ entscheiden sollen?

Bücherladen mit Café in Denver

Zurück zum Hotel fahren wir schnell für 9$ mit dem Taxi. Der Fahrer ist ein witziger Typ, der uns mit Hard Rock beschallt und netterweise online in seinem Blackberry nachguckt, ob die Colorado Rockies, die hiesige Baseball-Mannschaft die nächsten Tage in Denver spielt. Leider sind sie in Los Angeles. 

Um 22h startet irgendwo ein riesiges Feuerwerk. Ziemlich super - aber um 23.00h sind wir platt im Bett.




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