USA - Der wilde Westen
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Arches National Park & kein guter Wein

Veröffentlicht: 29.08.2019

27.05. / Freitag / Moab-Palisades

Kann es wirklich sein, daß wir heute vor einer Woche in Deutschland losgeflogen sind? Eine Woche? Wir haben schon so viel gesehen und sind so weit weg vom Alltag!

Meine Kamera ist fusselfrei . Wir holen sie nach dem Frühstück ab. Um 10.30h stehen wir in der Schlange vor dem Arches National Park. Es nähert sich das Memorial Day Weekend mit großen Schritten und so ist es hier nicht nur von ausländischen Touristen bevölkert. Wie mag es in der Hochsaison sein?


Der Arches Nationalpark (erst seit 1971 ein Nationalpark) liegt in Utah und bietet die weltweit größte "Ansammlung" von Steinbögen, die durch natürliche Erosion (ohne Wassereinfluß!) und Verwitterung entstanden sind und sich auch noch jetzt ständig verändern. Gut 2000 dieser Bögen sind im Arches NP zu sehen.

Vor rund 300 Mio Jahren war dies hier ein Salzwasser-See in der Größe von mehr als 300 qkm. Das Salz. das sich hier durch Verdunstung des Wassers in diesem Becken (Paradox Basin) absetzte, ist bis zu 1km dick und mit Erdsorten wie Ton und Mergel gemischt.

Es gab tektonische Bewegungen über Jahrmillionen, Druck von oben und unten und diverse Verwerfungen unterirdisch und überirdisch und es entstanden diese und andere Formationen, die das Herz eines jeden Geologen sicher höher schlagen lassen, meinen Begriffs-Horizont jedoch zu sehr fordern - insbesondere, weil es unbarmherzig heiß ist.

Zunächst stoppen wir am Balanced Rock, einer Felsformation, die schon etwas bedrohlich aussieht, da auf einem recht spitzen Felsen ein riesiger runder Brocken ruht. 


Eine schöne Aussicht auf die La Sal Mountains mit den Schneegipfeln hat man auch von hier aus. 


Wir fahren weiter und sehen an den Windows die Felsbögen bevor wir zum Fiery Furnace View fahren. Dort sehen wir vom Boden aufragende Felsenspitzen, die oben drauf sehr helle, von anderem Gestein beschaffene Gnubbel tragen. Sehr ulkig. Dass Farben an einem Felsen so unterschiedlich sein können.



Wir fahren die Straße bis zum nördlichen Ende, drehen um und haben wieder neue Ausblicke. An mehreren Aussichtspunkten wird vor Klapperschlangen gewarnt. Kein Wunder – es wird im Sommer hier super heiß und der Boden ist felsig. 





Wir fotografieren am Straßenrand noch Büsche gelber Blumen, die uns die komplette Reise immer wieder begeistern werden. Ganze Berghänge sind damit bewachsen, jetzt im Frühjahr blüht es hier in der Höhe überall wunderbar, aber nicht unbedingt mit so großen Blüten. Viele Blumen sind klitzeklein.





Den berühmten Delicate Arch kann man nur aus der Entfernung sehen, oder eine sehr steile Wanderung über einen glatten Felsen unternehmen. Angesichts der Temperatur vor der Mittagszeit und der Tatsache, dass der Felsen als „slick rock“ (rutschiger Felsen) benannt ist, verzichten wir darauf und beschränken uns auf einen kurzen Aufstieg, der auch schon anstrengend ist und einen etwas näher an den Bogen bringt.

Delicate Arch

Die in den Millionen von Jahren und den tektonischen Bewegungen entstandenen Felsspalten, die wie Rippen bzw. langgezogene steinerne Wände in der Ebene stehen geblieben sind, sehen ulkig aus und auch diese sehen wir bei der Ausfahrt aus dem Arches National Park.




Eigentlich ist die ganze Strecke im Nationalpark nur 18 Meilen lang, wir sind aber am Ende 4,5 Stunden hier gewesen. Nur hier kann man so dicht an die Felsen ran (anders, als im Monument Valley) und hat so viele verschiedene Felsen vor der Nase.


Unsere Route führt uns nun sogar planmäßig durch den Canyon, den wir gestern Abend gefahren sind. Der Highway 28, der eine einspurige Straße entlang des Colorado Rivers ist, zieht sich über 45 Meilen zunächst durch den Canyon und nach etwa 30 Meilen wird es ein Plateau mit wüstenähnlichem Bewuchs und hellem Sand. In der Ferne sehen wir wieder riesige Berge mit Schnee.



Eigentlich wollten wir in Grand Junction bleiben, fahren aber weiter und finden in Palisade, einem kleinen Ort neben dem Highway ein Zimmer in einer Winery. Das Weinanbaugebiet ist recht klein, so dass man erstaunlicherweise hier im Restaurant Weine auch des Nachbarn verkauft, aber auch alles mögliche andere. Wir bleiben also zum Abendessen hier, das lecker und schön ist, das Restaurant leider in einem fensterlosen Raum, wenngleich schön eingerichtet. Die Qualität der lokalen Weine ist ein solch erstaunliches Geschmackserlebnis, dass ich mich für einen spanischen Rotwein entscheide…

Blick vom Hotelfenster auf das Mini-Weinanbaugebiet

Fensterloses Essen

In der Nacht gibt es unter unserem Zimmer eine lautstarke Auseinandersetzung und ich höre immer eine Frau ihren Mann anbrüllen: „Do you wanna go back to jail?“, dass ich mich frage, ob der vielleicht gerade unser Auto knackt. 

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#usa#utah#arches#palisades