Veröffentlicht: 07.08.2017
Die letzten Nächte im Bus waren geprägt von tropischer Hitze und fiesen Mückenattacken. Dafür wartete morgens schon unser Privatstrand auf uns. Keine Menschenseele weit und breit. Das lag wahrscheinlich daran, dass unser Strand, eine Ansammlung von scharfkantigen und spitzen Steinen, nicht mit dem feinsandigen Pendant 100m weiter mithalten konnte. Gut ausgerüstet mit extremst stylischen kroatischen Gummischuhen, meinem Luftsofa und einer Wurfstrandmuschel ging es also morgens an den Strand.
Dort angekommen wurde die Strandmuschel ausgeworfen, das Luftsofa nach einiger Hampelei mit Luft gefüllt, die Gummisandalen angezogen und ab gings ins herrlich temperierte Ionische Meer.
Wieder an Land gerobbt, stellten wir fest, dass irgendetwas anders war. Das Luftsofa hatte in gut 5 Minuten die Hälfte der Luft verloren (mehrere Löcher vong Steinen her ;)) und die Strandmuschel war nicht mehr als solche zu erkennen. Sie hatte eher was von einer geschlossenen Auster (gebrochenes Gestänge). Wenn man bedenkt mit welcher Sorgfalt und welchem Engagement ich die ganzen Reisegimmicks ausgesucht habe, wieviel Hohn und Spott ich dafür geerntet habe, war das Ergebnis echt enttäuschend (@Niels, gut dass ich dein hämisches Grinsen jetzt nicht sehen muss) und mir wurde in diesem Moment klar, dass weniger manchmal doch mehr ist.
Wie dem auch sei, nach zwei erholsamen Tagen im Norden Griechenlands entschieden wir uns, unseren Trip in Richtung Süden fortzusetzen.
Vor uns stand eine längere Etappe entlang der Westküste Griechenands, mit wundervollen Küstenabschnitten zwischen Igouminitsa und Preveza, mit beeindruckenden Moorlandschaften Im nördlichen Teil und extrem steilen Klippen und sandigen kleinen Buchten mit türkisfarbenem Meer entlang des südlichen Streckenabschnittes.
Traumhaft! Das macht den Reiz eines Roadtrips aus. Zu unserer Erleichterung wurde es in Richtung Süden immer kühler. (Wenn man bei 32 Grad von "kühl" reden kann.) und wir erreichten unser Etappenziel nach einer spektakulären Überfahrt über die Hängebrücke von Patras gegen frühen Nachmittag. Unser zu Hause für die nächsten Tage sollte der Campingplatz Palouki an Westküste des Peloponnes sein. Der Heimat ein Stück näher. Doch dazu bald mehr....