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Tag 75 - durchlöchert

Veröffentlicht: 19.07.2019

14.07.19

Es gibt Sandwich zum Frühstück - nicht unbedingt ausgewogen, dafür aber schnell gemacht und lecker. Da unsere Geldscheine langsam zu Neige gehen, suchen wir den nächsten Geldautomaten auf, der leider leer ist. So müssen wir uns zuerst einen Roller mieten, um damit 15 Minuten in nächste Stadt zu fahren und dort an einem anderen Automaten unser Glück zu versuchen - dort klappt es. Mit Geld in der Tasche halten wir nur für ein paar Minuten wieder zu Hause und packen das Nötigste, was man für einen Tagesausflug benötigt -  Wir wollen uns ein paar Attraktionen der Insel anschauen.

Der größte Teil der Strecke ist wunderschön. Gute Straßen, wahnsinnige Ausblicke, wenig Verkehr und authentisches einheimisches Leben. Anders sieht es jedoch kurz vor unserem Ziel aus (Wir haben uns schon gewundert warum unser Navi bei einer Strecke von 14 Kilometern eine Fahrtzeit von 1 Std 30 Min angibt. Die Straße verwandelt sich in eine absolute Katastrophe. Schlaglöcher so tief, dass wir regelmäßig auf den restlichen Teer-Bruchstücken "stranden" und nur mit Beinkraft weiter kommen. Dazu kommt, dass die Straße nur 3 Meter breit ist, was bedeutet, dass sich entgegenkommende PKW (von denen es hier unzählige gibt, da wir ja auf dem Weg zu einer Touristenattraktion sind) nur in den etwas breiteren Kurven passieren können, was zu einem sehr, sehr zähen Stau führt - deswegen auch die Navi-Prognose! Wir schlängeln uns an sehr teuren Autos vorbei, über eine Buckelpiste, bis wir endlich freie Bahn haben und wesentlich schneller an unser Ziel gelangen. 


Den Roller geparkt, stiefeln wir den ausgeschilderten Pfad zur Küste entlang und werden sofort mit einem wahnsinnigen Ausblick auf die Steilküste begrüßt.


Leider ist es, wie erwartet sehr voll. In Ruhe Fotos schießen, ist unmöglich, da man für die einzig guten Positionen Schlange stehen muss. Als erstes gelangen wir zum "Angels Billabong" einem klaren Salzwasserbecken, was auch als: "natürlicher Infinitypool" (also einem Pool, der keinen richtigen Rand besitzt und nahtlos in ein Panorama übergeht) bezeichnet wird.



Weiter geht es zur zweiten Sehenswürdigkeit, dem "Broken Bay". Dabei handelt es sich um ein riesiges kreisförmiges Loch, was durch eine Öffnung durchspült wird - sehr eindrucksvoll! 





Wir schlendern noch ein wenig durch die Küstenlandschaft und machen eine kurze Pause in einem Restaurant. Wir beobachten eine Gruppe Touristen (wir vermuten Osteuropäer/Russen). Ein ca sechs Monate altes Kind, welches sich auf dem Arm seiner Mutter befindet hält eine Selfie-Stange in der Hand. Am Ende der Selfie-Stange ist ein Plastik-Handy befestigt. Ich lasse diese Beobachtung unkommentiert. Wir gehen wieder zum Parkplatz und düsen mit unserem Roller weiter.


Wir suchen uns auf der Karte einen Aussichtspunkt aus und sind, als wir dort ankommen, die Einzigen. Nach einem kurzen Weg durch einen Busch stehen wir am Rande einer Klippe, von der eine steinerne Treppe hinunter führt. Die Stufen sind so schmal und der Wind so stark, dass der Abstieg ein sehr mulmiges Gefühl im Magen hinterlässt. Der Weg hangelt sich dicht an der Klippenwand entlang, bis er irgendwann in einer Treppe endet - nach drei Stufen ist einfach Schluss. 


Wir gehen also den gleichen Weg wieder zurück, steigen auf unseren Motoroller und brausen, nach einigen Startschwierigkeiten, in Richtung Unterkunft. Auf dem Heimweg müssen wir leider erneut über eine sehr ramponierte Straße fahren. Nach einem weiteren tiefen, unausweichlichem Schlagloch gibt der Roller ein sehr lautes, schepperndes Geräusch von sich. Wir steigen ab, begutachten das Gerät und sehen dann, dass sich der Auspuff gelockert hat. Da es leider nicht mögliche, die Schrauben mit Hand nach zu ziehen, fahren wir weiter. Nach wenigen Kilometern halten wir vor einer Garage, in der drei Männer (zwei junge, ein sehr alter) an Rollern rumschrauben. Ich hole mein Handy raus und gebe in meiner Übersetzungs-App die Wörter "Auspuff locker" ein und erhalte eine indonesische Übersetzung: "Knalpot longgar" - ich halte sie dem älteren Herren entgegen. Der schaut verständnisvoll, rüttelt an der Schraube und schiebt den Roller danach in die Garage. Sofort setzt ein junger Kollege einen Druckluft-Schlagschrauber an und der Defekt ist innerhalb Sekunden behoben. Der ältere Herr schiebt den Roller wieder aus der Garage und winkt uns davon - ach, wie nett.

Nach etwas Weiterfahrt halten wir an einem Warung und nehmen einen kleinen Snack zu uns. am Hafen angekommen, geht Jonna an den Strand, um etwas zu lesen; ich widme mich dem Blog.

Zum Abschluss des Tages genießen wir wieder den Sonnenuntergang, essen zu Abend und hauen uns danach ins Bett.

- Alex





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