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Tag 58 - indonesisch

Veröffentlicht: 03.07.2019

27.06.19

Heute ist der Tag Abreise. Unser Wecker klingelt um 07:00 Uhr. Wir frühstücken das Erste (und das letzte Mal) in der Lobby der Unterkunft. Der TukTuk-Fahrer, den wir schon gestern "gebucht" haben, wartet bereits ungeduldig und weist uns auf den Verkehr hin, der heute morgen besonders schlimm sein soll. Wir essen auf, verabschieden uns vom Betreiber des Hostels und steigen in das TukTuk. Bevor wir losfahren können muss der Fahrer jedoch noch sein Gefährt mit Hilfe eines Wasserschlauchs säubern. Warum er dies nicht in der halben Stunde getan hat, in der er uns quasi gegenüber saß, soll uns für immer ein Rätsel bleiben.

Na dann kann es ja los gehen, sofern unser Fortbewegungsmittel denn anspringen würde. Nach dem fünften Versuch startet es dann endlich, nur um an der nächsten Ampel wieder den Geist auf zu geben - Gott sei Dank haben wir einen Puffer eingeplant. Nach einer guten Stunde in der Rush Hour Phnom Penh's und einigen ausgegangen Motoren kommen wir endlich am Flughafen an. Neben den vereinbarten 7€ verlangt der Taxi-Fahrer, wegen der Verspätung und des anstrengendes Verkehrs, natürlich nochmal einen kleinen Bonus. Da wir uns aber weder besonders sicher, noch freundlich behandelt gefühlt haben verzichten wir auf ein Trinkgeld für den eher aufdringlichen Zeitgenossen.

Wir betreten den Flughafen, schauen auf die Anzeigetafel und stellen fest, dass wir, trotz Verspätung, noch eine halbe Stunde Zeit haben, bis der Schalter öffnet, an dem wir unser Gepäck abgeben können. Nachdem unser Flug angezeigt wird, gehen wir zum Schalter, warten kurz einige Minuten in der Schlange, zeigen unsere Pässe vor, werfen unser Gepäck auf das Band und werden dann abgelehnt.

Warte, was? 

Die sehr schlecht Englisch sprechende Angestellte, fragt uns, wie lange wir in Indonesien bleiben wollen. "ca sieben Wochen" antworten wir.  Daraufhin verlangt sie eine Ausreisebestätigung für Indonesien (Das ist bei längeren Aufenthalten in Indonesien durchaus üblich. Man muss quasi nachweisen, dass man das Land wieder verlässt) Wir zeigen ihr unsere Buchungsbestätigung von Indonesien nach Neuseeland, inklusive Rechnung; was leider nicht zu funktionieren scheint, denn die Dame will unbedingt ein Ticket sehen. Wir versuchen ihr mit Händen und Füßen zu erklären, dass man sein Ticket ja häufig erst eine Woche vor dem Flug bekommt (Schon merkwürdig, dass man das einer Flughafenangestellten erklären muss). Der Frau ist es jedoch egal und schickt uns zu ihrer Kollegin, einen Schalter weiter. Erneut schildern wir unser (eigentlich ziemlich einfaches) Szenario. Diese Frau verlangt nun sofort ein Visum, weil wir ja länger als ein Monat in Indonesien bleiben wollen. ERNEUT versuchen wir zu erklären, dass man sein zwei-Monats-Visum üblicher Weise vor Ort macht. "Nein, geht nicht, sie brauchen jetzt ein Visum, sonst dürfen sie nicht fliegen". Vollkommen verzweifelt durch diese katastrophale Inkompetenz, entfernen wir uns mit Gepäck und ohne Boarding-Pass vom Schalter. Wir sehen einige andere Touristen, die das gleiche Problem zu haben scheinen. Wir legen uns in unserem Handy die Buchungsbestätigung, die Flugrechnung, das indonesische Visumsgesetz und die Einreisebedingungen auf Englisch zu Recht, alles von offiziellen Internetseiten, und versuchen es erneut. Wir versuchen dieses Mal an einen etwas entspannteren Kollegen zu geraten, indem wir uns an seine Schlange anstellen. Leider wechselt dieser eine Minute vorher mit der Furie von eben den Platz - Das kann doch nur ein Witz sein! Erneut schleudern wir ihr, immer noch freundlich, alle wichtigen Informationen und Fakten entgegen, die sie in Donald Trump Manier professionell ignoriert. Sie möchte nun eine Flugnummer haben. Jonna sucht auf einer Flugsuchmaschine im Internet unseren Flug heraus, gibt ihr die Flugnummer durch und wir können unser Gepäck abgeben. 

Ernsthaft?

Neben all den wirklich wichtigen Unterlagen und Information, hat sie jetzt eine 20 sekündige Suche und die Durchgabe einer öffentlich zugänglichen Flugnummer überzeugt (Man hätte diese Flugnummer auch nennen können, ohne den Flug gebucht zu haben, was den Sinn der Regelung vollkommen untergräbt). Absolut konsterniert, lächeln wir einfach nur debil und verschwinden so schnell es geht aus diesem Intelligenz-Vakuum.


Alles andere läuft glücklicherweise wesentlich einfacher ab. Wir haben sogar, obwohl uns die Zeit am Schalter sehr knapp erschien, eine angenehme Pause am Gate. Auch der Umstieg in Kuala Lumpur lief absolut reibungslos. Sehr schön war, dass wir auf beiden Flügen (Phnom Penh -> Kuala Lumpur 1 Std. 50 Min. / Kuala Lumpur -> Bali 3 Std. 30 Min. / Eine Stunde Umstieg in Kuala Lumpur) ausreichend mit Essen versorgt wurden, sodass wir entspannt und gesättigt gegen 18:00 Uhr auf Bali landen. Wir kaufen uns unser verlängerbares Visum, gehen durch die Passkontrolle, holen uns unsere Rucksäcke, gehen durch den Zoll und schnuppern dann das erste Mal indonesische Luft.

Da wir im Internet gelesen haben, dass die Taxis am Terminal, durch eine Flughafensteuer, wesentlich teurer sind, gehen wir ein paar Meter und verlassen das Flughafengelände. Wir passieren unfassbar viele Bars und Betrunkene, werden von unzählbar vielen Taxis angehupt und von den Fahrern angesprochen. Uns werden Souvenirs und Massagen preisgeboten und wir haben irgendwie das Gefühl am Ballermann zu sein. Da die Taxifahrer alle das Doppelte von dem im Internet gelesenen Preis verlangen, hangeln wir uns von Straßenecke zu Straßenecke, um festzustellen, dass wir bereits die Hälfte der Strecke zwischen Flughafen und unserer Unterkunft, geschafft haben. Ziemlich erschöpft kommen wir an der uns genannten Adresse an und wundern uns, wo das angepriesene Surfbrett an der Eingangstür steht. Nach kurzer Recherche und einer erneuten Kartensuche, dieses Mal mit einer anderen App, sehen wir, dass wir unser wirkliches Ziel vor ungefähr drei Kilometer hinter uns gelassen haben. Absolut genervt, müde und kaputt schleppen wir uns und unsere Rucksäcke einen Teil des Weges wieder zurück (weiterhin belagert von Taxifahrern, Kellnern und Masseusen) und sehen uns dann endlich gegen 21:30 Uhr (20:00 Uhr war abgemacht) vor einem Surfbrett an einer Haustür stehen.

Vorher haben wir mit unseren Gastgebern abgemacht, dass wir einfach auf die Terrassen können, sobald wir da sind. Dies tun wir also, stehen danach in einem kleinen Innenhof und rufen peinlich berührt nach den Hosts. Innerhalb einer Minute kommen die beiden, bereits im Schlafanzug, aus der 1. Etage hinunter, begrüßen uns freundlich und zeigen uns unser Zimmer, wo wir uns von den Rucksäcken erlösen. Wir sitzen noch fast eine Stunde lang mit den beiden auf der Terrasse, rauchen trinken und fangen an, uns kennenzulernen. Lucy ist eine 26-jährige Ungarin, die seit ca zwei Jahren auf Bali lebt und Ian, 30, ist Indonese und lebt seit sechs Jahren auf Bali; sie sind verlobt und haben vor einem halben Jahr einen Welpen adoptiert, Cuki - unglaublich niedlich! Da Ian morgen früh Surfunterricht geben muss und wir absolut am Ende sind, lösen wir die Runde auf, gehen duschen und muckeln uns ins sehr gemütlich Bett.


- Jonna & Alex

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