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Tag 30 - kambodschanisch

Veröffentlicht: 02.06.2019

30.05.19

Nach äußerst wenig Schlaf komm wir, wie nicht erwartet, 2 Stunden früher (4:15) in Bangkok an. Obwohl wir die Hauptstadt schon fast eine eine  Woche kennengelernt haben, ist es in Morchit - nachts und regnerisch, eine ganz neue Erfahrung. Auf der Suche nach dem Local Bus, werden wir von drei Leuten in drei verschiedene Richtungen geschickt. nach gut einer halben Stunden (Gott sei Dank, sind wir zu früh angekommen) über das riesen große Gelände gibt uns ein Parkplatzwärter den heißen Tipp quasi dahin zu gehen, woher wir gekommen sind. Die Nummer des Busses haben wir bereits herausgefunden und so setzen wir uns in das richtige Gefährt und warten noch ein Paar Minuten bis die Fahrt los geht.





Wir kommen bei der Kao San Road an. Schon komisch, dass wir vor 4 Wochen hier angekommen sind, dazwischen 2000 Kilometer zurückgelegt haben und nun wieder hier sind. Es ist mittlerweile der Tag angebrochen. Wir kennen uns natürlich bestens aus und suchen uns ein Geschäft, wo wir, bis wir unseren Anschluss-Bus nehmen, ein bisschen Zeit totschlagen können. Die Wahl fällt auf McDonalds - Die Kao San Road ist eine Party-Meile (die letzten Betrunken kommen uns noch entgegen) und bietet daher nicht soviel Frühstücksauswahl.

Irgendwann ist es uns leider zu kalt (ZU KALT!!!) im Schnellimbiss und wir entscheiden uns, draußen auf den Guide zu warten - er soll uns um 08:30 Uhr abholen. Pünktlich um 08:50 Uhr erscheint der Tour-Guide und geleitet uns zu unserem Bus. Alle sind wesentlich entspannter auf dieser Fahrt und mit uns fahren noch gut zwölf andere Backpacker nach Kambodscha.



Die Fahrt bis zur Grenze verläuft ziemlich unspektakulär. Es gibt Wasser und Snack und es wird der obligatorische Zwischenstopp eingelegt.

An der Grenze angekommen, wird es jedoch spannender. Ein kambodschanischer "Grenzführer" betritt den Bus macht einem sofort klar, dass er lieber Entertainer geworden wäre. Mit wahnsinnig guter Laune, Witzen und flotten Sprüchen trifft er bei den Passagieren aber noch nicht wirklich den Party-Nerv (z.B rufend, wie der Frontsänger bei einem Konzert: "Are you ready for Cambodia???"). Wir sind irgendwie überfordert finden ihn aber sehr sympathisch. Alle Passagiere, wir natürlich inklusive, müssen den Bus verlassen und werden vor einem Einkaufszentrum platziert. Dort wird abgefragt, wer schon alles ein Visa beantragt hat und erklärt wie das weitere Vorgehen ist. Mit Hilfe Jonnas und meiner Pässe, demonstriert der Grenzführer die optimalste Art der Vorbereitung. Wir fühlen uns in die Schule zurückversetzt und sehen uns als die ekligen Streber, dessen Aufsatz als Musterbeispiel vorgelesen wird. Wir haben uns nämlich vorher um ein E-Visa gekümmert, sodass wir es leichter an der Grenze haben.

Nach kurzer Wartezeit geht es erst mal zu Ausreise. Wir folgen dem Guide an zahlreichen Ständen entlang, über Straßen und zuletzt eine Treppe hinauf. Dort stellen wir uns in eine Schlange und werden nach fünf Minuten fotografiert und abgestempelt. Danke Thailand, du warst wunderschön und du wirst und wahrscheinlich nicht zum letzten Mal gesehen haben! Nun befinden wir uns für kurze Zeit in neutralem Gebiet. Wir gehen 200 Meter und treffen unseren Guide wieder, der mit uns zusammen auf eine Mitreisende wartet. Als wir Vollzählig sind marschieren weiter. Der Guide sammelt von allen, die kein E-Visa haben, die Pässe ein und macht selbst für alle die "Masseneinreise"; wir hingegen können direkt zum Grenzbüro und uns unsere Stempel holen. Wir stellen uns wieder in eine Schlange, warten zwei Minuten und bekommen nach einem weiteren Foto und der Abgabe unserer Fingerabdrücke unsere gestempelten Pässe. Hallo Kambodscha, jetzt bist du dran, zeig was du kannst!

Wir gehen zu unserem Bus zurück und warten die Rückkehr der anderen Pässe ab. Auch diese kommen in kürzester Zeit (Grenzübergang insgesamt entspannter als im Internet gelesen - ein abenteuerlustiger Holländer ist enttäuscht, wie reibungslos alles abgelaufen ist) und der Grenzführer gibt Entertainment-technisch nochmal vollgas. Diesmal können wir uns gegen ein kleines Lachen nicht wehren. Der Bus setzt die Fahrt fort - nur noch 3 Stunden bis Siem Reap... eigentlich.

30 Minuten nach Grenzübergang drosselt der Fahrer und das Fahrzeug kommt zum stehen. Niemand sagt etwas. Nach 15 Minuten Ruhe kann man von draußen ein Klopfen vernehmen. Ein Mitarbeiter der Busbesatzung schlägt wie ein verrückter mit eine mittelalterlichem Hammer auf das Rad des Busses ein. Wir und die anderen Passagieren amüsieren uns sehr; und nicht nur wir finden Gefallen an der Reifenpanne, auch die anwohnende ländliche Bevölkerung zeigt großes Interesse an dem Spektakel und steht in einer Traube um den hämmernden Mann rum. Nach einer Stunde Stillstand setzt sich der Bus wieder in Bewegung. 

Wir kommen 90 Minuten später, als geplant, in Siem Reap an. Sofort werden uns bei Verlassen des Busses "Free TukTuk Rides" von den einheimischen Taxifahrern angeboten. Vor diesen vermeintlich kostenloses Fahrten zum gewünschten Hotel, hat uns der Reiseführer schon gewarnt. Die Fahrten sind nämlich nur umsonst, wenn du bei Ankunft am Hotel eine Tour zum Angkor Wat (in die nächsten Tagen) mit diesem TukTuk buchst, ansonsten verlangen die Herren Geld. 

Mit dem Wissen entscheiden wir uns gegen ein TukTuk und gehen die 1,5 Kilometer zu Fuß. Es gibt ordentlich was zu sehen und es ist leicht abgekühlt. Die Gegend, in der sich unser Hostel befindet, liegt nicht im touristischen Zentrum und das sieht man auch. Es ist laut, staubig, dreckig und relativ ärmlich hat aber trotzdem wahnsinnig viel Charme. Die Authentizität des Ortes gefällt uns sehr auch wenn man hin und wieder mit leicht neidischem Blick auf die Luxushotels schaut. Vor uns werden Kühe über die Straße getrieben, hinter uns eine Truppe kambodschanischer Kinder, die High-Five verlangen. Es riecht nach Feuer, Fisch, Abwasser und gegrilltem Essen.

 

Wir kommen an unserer Unterkunft an und werden von einigen Hunden begrüßt. Der Besitzer bringt uns nach kurzer Begrüßung ohne weiter Fragen auf unser Zimmer. Wir laden alles ab, springen unter die Dusche und machen uns auf den Weg, um Geld abzuheben und etwas zu essen. Nachdem wir, ungelogen, 12 Automaten durchprobiert haben, haben wir ein Gerät gefunden was uns nur 4$ statt 7$ Gebühren verlangt.

FunFact: Kambodscha hat zwei Währungen. Die Hauptwährung sind US-Dollar. Da es hier aber keine Münzen (Cent) gibt, wirs alles unter einem Dollar mit Riel, der original Währung in Kambodscha, gezahlt. Diese ist durch die Schreckensherrschaft der Roten Khmer jedoch sehr instabil geworden, weshalb sie durch den Dollar gestützt wird. Dabei gilt 4000 Riel = 1$ (1$ momentan = 0,90€).

Wir sind erschrocken von den hohen Preisen in Bars, Restaurants und Supermärkten (Kleiner Spoiler: wir haben nur in der falschen Ecke geguckt) und machen uns mit einem kleinen Einkauf (Bier, Pizza und Toast) wieder auf den Heimweg, um ordentlich Schlaf nachzuholen.



- Alex & Jonna

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