Veröffentlicht: 13.09.2023
Tag 20: Ab-/Anreise am 10.09.2023
Hallöchen alle miteinander. Freut uns, dass ihr scheinbar immer noch Interesse an unserer Reise zeigt. Der zwanzigste Tag unserer Japanrundreise war mal wieder ein Umzugstag. Es ging von Fujiyoshida nach Tokio, der Hauptstadt Japans. Direkt nach dem wir aufgestanden sind, haben wir dafür auch unsere Koffer gepackt und unser schönes Hostel-Zimmer verlassen. Bevor es jedoch weiter gehen konnte, mussten wir etwas Zeit totschlagen. Also haben wir noch etwas Fujiyoshida erkundet und ein verfrühtes Mittagessen genossen. Im Anschluss daran schlenderten wir noch etwas herum und besuchen einen örtlichen Möbelladen, der recht coole Stühle zu bieten hatte. Als unsere Zeit dann fast gekommen war, warteten wir noch etwas im Hostel und machten uns auch bald auf den Weg zur Bushaltestelle, da es heute mal mit dem Highway-Bus weiter gehen sollte.
An der Haltestelle angekommen, warteten wir eine Weile direkt neben der Schnellstraße. Als unser Bus dann kam viel uns auf, dass die anderen Fahrgäste Tickets in der Hand hielten, was nur bedeuten konnte, dass wir damit nicht fahren konnten. Nach einer kurzen Verständigung mit jemandem, der scheinbar mehr Ahnung hatte als wir, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir lieber Bahn fahren, anstatt 3 Stunden auf den nächsten verfügbar Bus zu warten. Als wir nach einem weiteren Laufweg von 12 Minuten am Bahnhof ankamen, hat sich das nächste Problem offenbart. Einem wird häufig erzählt, wie fortschrittlich das Land Japan denn sein soll. Der Bahnhof, welcher sich zugegebenermaßen im ländlichen Raum befand, ließ mich daran zweifeln. Der Grund dafür war, dass man hier sowohl ein physisches Ticket lösen musste, als auch mit der digitalen Karte zu bezahlen. Das alles hat uns sehr verwirrt. Doch naja, letztlich haben wir den Zug bekommen. Genau wie bei der Hinfahrt sind wir in Otsuki umgestiegen. Von diesem Ort sind wir direkt nach Tokio gereist, doch nicht bevor eine Zugbegleiterin uns während der Fahr darauf aufmerksam machte, dass wir zu dem Ticket was wir bereits gekauft hatte noch eines benötigten. Insgesamt hat die Reise mit der Bahn wahrscheinlich doppelt so viel gekostet wie wir mit dem Bus. Und ich (Moritz) hab noch nie so schnell 20.000 ¥ verbraten wie in den letzten drei Tagen. Auch wenn die Reise teilweise etwas frustrierend war, ist die Stimmung trotzdem (noch) heiter gewesen.
Zum Glück sind wir bald auch in Tokio angekommen. Nämlich am Bahnhof Shijuku. Jule hat mich bereits im Vorfeld darüber informiert, dass es in diesem wahrscheinlich schwieriger wird, sich zurecht zu finden. Glücklicherweise fanden wir schnell unser Gleis was sollte nun also schief gehen? Wie sich herausstellte einiges. Ursprünglich dachten wir, dass wir mit unserem Ticket erst mal durch das Gate raus müssen und dann mit unserem digitalen Tickets wieder rein zu kommen beziehungsweise um ein neues zu kaufen (wir hatten unterschiedliche Ideen). Als wir das Ticket in die Maschine ein führten, bekamen wir es jedoch nicht mehr wieder. Verloren standen wir also da. Jule fragte kurzerhand einen Mitarbeiter, ob wir mit unseren elektronischen Zahlungskarten wieder in den Bahnhof kommen, dieser gab ihr zu verstehen, dass das wohl möglich sein soll, und ließ uns durch das Gate in den Bahnhof. Das alles hat aber gar keinen Sinn gemacht, da wir uns von außen erst einloggen müssen wir aber jetzt schon drin waren. Also mussten wir wieder an ihm vorbei in den Außenbereich vom Bahnhof. Das Ganze ging dann noch einmal hin und her, weil wir uns auf dem jeweiligen Seiten nie sicher waren, wie wir jetzt vorgehen sollen. Nach dem dritten Mal aus dem Bahnhof rauskommen und einigen Missverständnissen hat uns der Bahn Mitarbeiter dann aus dem Nichts zehn Euro von unserer Karte abgebucht. Als hätten die Nerven nicht schon blank genug gelegen, kam jetzt auch noch das dazu. Ich bin also wieder zurück und habe versucht, ihm zu erklären, dass er uns gerade fälschlicherweise Geld abgebucht hatte. Darauf hin kam er raus und wollte uns noch eine Karte am Automaten kaufen. Als es mir letztlich dämmerte, dass er absolut kein Englisch verstand, holte ich meine Übersetzungsapp raus und wir verständigten uns so. Das hätten wir wahrscheinlich von Anfang an machen sollen da er nun unsere Situation verstand, uns unsere Fahrkarten wiedergab und unser Geld wieder auf unsere Karten buchte. Nach dieser halben Stunde voller Nervenaufreibung, hatten wir es endlich geschafft und unsere finale Bahn zu unserem Zielort bekommen (am nächsten Tag hat sich herausgestellt, dass der Typ und ich doch recht hatten und wir mit unseren elektronischen Karten bezahlen konnten).
An unserem Zielbahnhof angekommen holten wir erstmal unsere großen Koffer ab. Das hat alles unkompliziert und problemlos funktioniert. Nach einem viertelstündigen Laufweg und einer weiteren Viertelstunde der Suche, haben wir endlich unsere Ferienwohnung gefunden. Völlig verschwitzt prügelten wir uns quasi darum, wer als erstes duschen darf. Der erste Eindruck der Ferienwohnung war jedoch etwas dürftig, um es mal so zu formulieren. Ich will dazu hier gar nicht zu viel verraten, da im nächsten Beitrag wahrscheinlich genug darauf eingegangen wird. Ob wir hier lange bleiben werden (Foreshadowing/Vorausdeutung?)?
Nachdem wir uns eine Weile ausgeruht, hatten planten wir, was wir am morgigen Tag unternehmen wollen. Im Anschluss daran holten wir uns im örtlichen Supermarkt etwas zum Abendessen, es gab das Übliche und weil wir die Heimat so sehr vermissen auch ein Brot, Butter und Käse. Das haben wir beide sehr genossen. An diesem Abend sollte es mal wieder in die Spielhalle/den Arcaden gehen. Das war wieder sehr lustig und wir konnten viel Zeit dort verbringen (fragt uns bitte nicht, wie viel Geld wir dort gelassen haben). Es gab sogar den ein oder anderen Preis, welchen wir gewonnen haben. Nachdem wir genug Geld verzockt haben, ging es dann wieder zurück in Ferienwohnung und bald dann auch ins Bett.
11.09.2023 - Montag
Hallo ihr,
heute ist unser erster Tag in Tokyo und somit auch der erste Tag, an dem Moritz die Führung übernimmt. Ich wurde für meine straffen Tagespläne und das viele gelaufe kritisiert, also ist nun er dran. Ich denke, wir können alle sehr gespannt sein!
Der Tag begann damit, dass wir erstmal ausgeschlafen haben und dann das restliche Brot mit Butter und Käse zum Frühstück verspeisten.
Ihr könnt euch ehrlich nicht vorstellen wie gut sich das angefühlt hat! Das vermissen wir wirklich sehr. Geplant war heute in das Miraikan Museum zu gehen, ein Museum über Wissenschaft und Forschung. Da der Weg gut eine Stunde dauerte machten wir uns erst gegen 12:00 los und waren dann 13:00 da.
Genau passend, denn wir hatten Tickets, die einen Film mit inbegriffen, welcher 13:20 losging.
Als wir am Kino ankamen, stelle sich heraus, dass das Kino ein 3D-Kuppelkino war und der Film den Namen “Birthday” hatte.
Das war wirklich sehr schön und beeindruckend. Es gab sogar englische Übersetzungen.
Es ging kurz gefasst um die Entstehung von Erde, Mond und Sonne und der ganzen Relation des Universums. Vor allem der Satz, das wir alle aus der gleichen Materie bestehen, die es schon seit tausenden von Jahren gibt, ist bei mir sehr hängengeblieben.
Doch ich möchte auch nicht lügen, bei der tollen Atmosphäre, den Liedern und der Dunkelheit bin ich nicht nur einmal eingeschlafen… Upsii.
Deswegen gab es danach erstmal einen Kaffee.
Nach dem Kinofilm erkundeten wir ca. 2 1/2h lang das Museum, welches wirklich sehr interessant war. Es waren Roboter ausgestellt, man konnte selber ausprobieren wie das Internet funktioniert, es gab eine wissenschaftliche Kunstausstellung und aber auch mehrere kleinere Ausstellungsstücke. Bei einem konnte man einen Textur-verändernden Gegenstand spüren, was uns beide sehr beeindruckt hat! Erst war er rau und in der nächsten Sekunde war die Oberfläche total glatt, sie hat sich fast wie Wasser angefühlt.
Es gab auch ein Spiel, wo man die Zukunft der Erde weiterspielen konnte, was vor allem Moritz gefallen hat. Er spielt in Erfurt ein Spiel, was auf einer ähnlichen Grundlage basiert.
Hier hatten wir auf jeden Fall eine tolle Zeit und es gab eine Menge zu sehen.
Danach wollten wir erstmal etwas essen und so gingen wir in einen Ramenladen in einer Mal. Von Convenience Stores haben wir gerade erstmal genug..
Es gab für mich eine große leckere Schüssel Ramen und für Moritz „Dipping Ramen“, also eine Schüssel mit Nudeln, dann eine Schüssel mir Brühe extra und noch ein paar Dinge, die so zu Ramen dazugehören (Ei, Nori-Blätter, etc.). Zudem gab es noch Pommes und zwei Getränke, welche man für 1,80€ kaufen und endlos wieder auffüllen konnte.
Das alles war wirklich seehhhrrr lecker und genau das, was wir gebraucht hatten.
Eigentlich wollten wir danach noch nach Shibuya, einem sehr bekannten und beliebten Stadtteil von Japan.
Doch auf dem Weg zur U-Bahn Station entdeckten wir eine große Shopping Mal, welche uns dann einlud hinein zu gehen. Zudem suchte Moritz auch T-Shirts, weswegen sich das ganze sehr anbot.
Die Mal war wie immer sehr riesig, es gab sehr viele Läden, die sowohl Moritz als auch mir gefielen. Ich fand ein paar Essstäbchen mit Charakteren von einem Anime, Moritz fand zwei T-Shirts für sich. Zudem entdeckte ich eine Spielhalle, in dem wir erst mal weitere 30 Minuten unsere Zeit und unser Geld verschwendeten. Gewonnen haben wir natürlich nicht so viel, aber immerhin ein paar Dinge und das ist ja alles was zählt, oder? In dieser Mal verbrachten wir weitere zweieinhalb Stunden und ging dann irgendwann gegen 20:30 Uhr zurück zur U-Bahn-Station.
Als wir circa 21:30 Uhr zurück in unserer Ferienwohnung ankamen, machte Moritz eine nicht so schöne Entdeckung. Er entdeckte dunkle Flüssigkeit, die von der Klimaanlage auf sein Bett getropft ist. Das brachte das Fass für uns beide zum überlaufen, denn bisher war das Schlafzimmer der einzige Ort, an dem wir uns wohl fühlten. Doch auch hier hat man einfach das Gefühl, dass alles unordentlich und ungepflegt war. Das Bad sah total gelb, verdreckt und aufgequollen aus, die Küche war krustig und klebrig. Es wurde nicht richtig sauber gemacht und es fiel uns sehr schwer, sich hier sie zu Hause zu fühlen..
Je länger wir drüber nachdachten, desto größer wurde unser Unwohlsein. Also machten wir kurzen Prozess und buchten ein neues Hotelzimmer, da wir uns nicht unseren Aufenthalt in Tokyo wegen so etwas verderben lassen wollten.
Ein Glück fanden wir auch direkt eine andere Ferienwohnung, in die wir morgen einziehen können. Wir hatten auch gleich den Vermieter und booking.com geschrieben und hofften nun einfach auf das Beste. Heute müssen wir etwas früher ins Bett gehen, da wir morgen früh 9:00 Uhr schon in einem Museum sein wollen, was bedeutet, dass wir spätestens um sieben aufstehen müssen. Moritz ist wie immer davon nicht sehr begeistert, aber was will man auch tun?
Morgen geht es für uns also wie gesagt in ein sehr besonderes Museum und wir haben vor, einfach die Region ein bisschen zu erkunden. Vielen lieben Dank fürs Lesen, wir freuen uns über alle, die immer noch unseren Blog verfolgen.
Ganz liebe Grüße von Moritz und Jule und bis zum nächsten Mal :)