Unsere Japanreise
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Tag 14&15: Der allerschlimmste Umzugstag und tropische Regentage

Veröffentlicht: 06.09.2023

Tag 14- 4. September 2023


Hallo alle zusammen :)


nachdem was ich gestern schon angedeutet hatte, stand uns heute wieder ein kleiner Umzug bevor. Dieses Mal sollte es zur Stadt Kanazawa gehen, welche sich auf der mittleren Insel Japans befindet.


Gegen 9:00 erwachten wir und stellten bald ein großes Grauen fest. Uns ging es gar nicht gut!

Der gestrige Abend kam uns schnell wieder in den Sinn, zusammen mit dem Gedanken „oh man.. sind wir bescheuert.“


Gestern hatten wir uns einen lustigen Abend gemacht und mehrere 0,5L Dosen mit 9% getrunken, während wir durch die Stadt liefen. Die Strafe bekamen wir dann heute..


Im liegen dachte ich (Jule) noch, dass es mir eigentlich ganz gut gehe und ich nicht verstehe, wieso es Moritz schon gestern Abend gar nicht gut ging. Als ich aufstand, stellte sich heraus, dass dem nicht so war. Sofort wurde mir schwindlig und auch übel. Moritz schien es ähnlich zu ergehen. Er schien aber schon etwas länger zu leiden als ich.


Wir hatten nur das große Problem, dass in circa einer Stunde Check out war und wir immer noch nicht angefangen hatten zu packen. Denn gestern Abend ist uns das auch gar nicht mehr in den Sinn gekommen und sind einfach nur noch ins Bett gefallen. Unser Zimmer sah aus wie ein riesen großes Chaos und wir hatten das Gefühl, als hätten wir unsere schwierigste Lebensaufgabe vor uns: Koffer packen und aufräumen.


Da hatten wir nun unser großes Dilemma: schwitzend und schnaufend packten wir unsere Taschen, nur um uns dann für 2h in die Lobby zu setzten, da wir noch auf den Zug warten mussten. Moritz sah kreidebleich aus.

Das war eine sehr schlimme Zeit.

Uns war übel, schwindlig und einfach nur unwohl. Zudem mussten wir uns auch noch zusammenreißen, da wir uns wie gesagt in einer Hotel Lobby befanden.


Moritz organisierte uns beiden ein Kater-Frühstück: eine Banane für jeden, ein Päckchen Saft, ein Onigiri, einen Riegel und ein besonderes Getränk, welches es in Japan gibt, was gegen den Kater helfen soll. Mal sehen, was das wird…

Mit Mühe drängelten wir uns irgendetwas rein und dachten, dass es uns schon besser geht.


Gegen 12:00 machten wir uns dann auch los und es ging von der kühlen Lobby auf die heiße, sonnige Straße. Das konnte jetzt was werden, dachte ich mir nur.

Am Bahnhof angekommen fanden wir auch gleich das Gleis und stiegen in die erste Bahn ein. Die ersten 20 Minuten liefen ganz gut, doch dann ging es mir auf einmal wieder sehhhrrrr schlecht. Mir wurde heiß, schwindlig, schlecht und ich fühlte mich so unwohl. Auch der Gedanke noch 2 1/2h in diesem Zug festzustecken bereitete mit keine guten Gefühle.


Es war wirklich eine sehr sehr sehr furchtbare Reise und ich hasse uns beide sehr für unsere dumme Aktion am Vortag, das könnt ihr mir glauben.

Wenigstens Moritz ging es ein Glück schon etwas besser.


Ich schaffte es dann etwas einzunicken, was meine Rettung war. So verbrachte ich noch gute 70 Minuten und wir waren dann auch schon bald am nächsten Bahnhof angekommen, um den Zug zu wechseln.

Angekommen am Bahnhof fanden wir heraus, dass wir noch circa 50 Minuten auf den nächsten Zug warten mussten. Das war ein schlimmer Gedanke für mich, denn ich wollte einfach nur schnell ankommen. Als wir dann unser Gleis auch nicht fanden, und es mir zwischenzeitlich wieder sehr sehr sehr schlecht ging, war dann 10 Minuten vor Abreise die Stimmung nicht so gut..

Ich machte mich auf den Weg um das Bahnpersonal nach dem Gleis zu fragen, was sich als hilfreich herausstellte.

So eilten wir zu Gleis vier, wo unsere letzte Bahn abfuhr, in der wir noch mal 2 Stunden verbringen mussten. In dieser ging es mir auch schon viel besser, der ganze Stress von vorhin ließ mich komplett vergessen, dass es mir ja auch eigentlich nicht gut ging.


Die 2 Stunden gingen schnell um, vor allem bei der schönen Aussicht. Endlich in Kanazawa angekommen mussten wir nur noch 4 Minuten zu unserem Hotel laufen.

Nachdem der Hotelier unsere Buchung fast nicht fand, kamen wir dann aber endlich auf dem Zimmer an.


Total kaputt und fertig machten wir uns erstmal frisch und entspannten etwas. Uns ging es beiden schon viel besser! Ich war wirklich sooo froh nicht mehr so leiden zu müssen wie heute morgen. Nur wenn einer von uns aus versehen an das Getränk am Vorabend dachte, wurde uns gleich wieder schlecht (Auch zwei Tage später hat sich daran nichts geändert…).


Abends ging wir noch einmal hinaus, um ein lokales Restaurant aufzusuchen, wo wir wieder zwei sehr leckere Schüsseln Ramen zum Abendbrot verspeisten. Auch die Bedienung war hier wieder sehr freundlich.

Wir waren einfach heilfroh, dass es uns schon viel besser ging, vor allem nach der deftigen Schüssel Ramen, welche eine leichte Zitronennote hatte.


Zu viel sollte nicht mehr passieren, denn das was passiert ist hat uns mehr als nur gereicht! Wer denkt ich übertreibe hier in der Darstellung wie schlecht es uns ging, der liegt falsch. Ich untertreibe fast und habe extra die unschönen Details weggelassen..


Dem Alkohol haben wir die nächsten Zeit erstmal abgeschworen und das Getränk, welches wir tranken am Abend zuvor, wird wahrscheinlich nie wieder in unsere Hände gelangen.

Morgen sollte es dann aber mal wieder richtig losgehen mit etwas Action und Kultur.

Mal sehen ob das alles so klappt, wie wir es uns vorgestellt haben.



Tag 15 - 5. September 2023


Der fünfzehnte Tag unserer Japanrundreise und der erste richtige Tag in Kanazawa begann damit, dass wir mal nicht Frühstück im Convenience Store holten. Stattdessen haben wir das Frühstücksangebot unseres Hotels in Anspruch genommen. Dieses war im Stiel eines japanischen Buffets gehalten, mit allerlei lokalen Leckereien aus der Präfektur Ishikawa. Es gab viel Fisch, Suppen, Ei, Jogurt, Brot und natürlich Reis. Für mich (Moritz) hat sich der Preis definitiv gelohnt, bei Julchen sah das Ganze leider anders aus.

Nachdem wir das Frühstück mehr oder weniger gut gestärkt hinter uns gelassen haben, standen auch schon die Aktivitäten des Tages an. Zu aller erst sind wir in einem völlig überfüllten Bus in einen Bezirk gefahren, der allgemein als „Little Kyoto“ bezeichnet wird. Dort angekommen ist uns direkt aufgefallen woher der Name kommen könnte. Der Bezirk wirkte als wäre die Zeit dort stehen geblieben, soll heißen, dass dort viele ältere Häuser und Straßen auf uns warteten. Leider regnete es zu diesem Zeitpunkt auch etwas, was erstmal kein Problem war, da wir Schirme dabei hatten. Nach einer Weile des Schlenderns habe ich das eigentlich Problem dieses Wetters zu spüren bekommen. Der Haken am Regen an diesem Tag war, dass er die Luft nicht wirklich runterkühlte, sondern nur dazu beitrug, dass die Luftfeuchte steigt. Jeder der schon mal im Gondwanaland im Leipziger Zoo war weiß vielleicht, dass die Temperaturen dort eher das sekundäre Problem sind, die Luftfeuchte einen aber zum schmelzen bringen kann. Ursprünglich wollten wir auch zu unserem nächsten Ziel laufen, haben uns auf dem Weg jedoch umentschieden und sind Bus gefahren.

Unsere nächste Destination war das Kanazawa Museum für zeitgenössische Kunst. Nach einer Weile des Anstehens haben wir dann auch Karten bekommen auf die es sogar Studentenrabatt gab. Also ging der Rundgang los. Die ersten zwei Ausstellungsstücke ließen mich recht skeptisch und unbeeindruckt. Zweiteres ist lediglich ein Oval auf einer schrägen Wand gewesen. Die Stücke die folgten haben mich da schon mehr abgeholt oder einfach zum Lachen gebracht. Meine Highlights war definitiv ein Automat, gebaut aus illegalen Schusswaffen mexikanischer Kartelle, der alle 15 Minuten ein Liedchen klimperte. Außerdem haben mich verschiedenste Malereien, Skulpturen und ein riesengroßes, aufblasbares Emoji (das hier 😂) definitiv erquickt. Leider hat Julchen am Ende der Ausstellung feststellen müssen, dass einer ihrer Taschenanhänger verloren ging, den sie erst kürzlich an einen Kranautomaten gewonnen hat.

Etwas niedergeschlagen ging es vom Museum aus in einen sehr bekannten Park, den Kenroku-en. Dazu gibt es wohl nicht allzu viel zu berichten. Wir spazierten eine Weile durch den Park und lauschten dem Zirpen der Zikaden. Dieses mal bekamen wir sogar eine lebendige zu sehen. Als wir genug vom grün des Parks bekamen zogen wir weiter um uns etwas zu Essen im nächsten Convenience Store zu holen. Selbiges Essen wollten wir noch draußen vor dem Laden verspeisen. Also setzten wir uns und fingen an. Als ich leicht unaufmerksam mein Brötchen hielt sah ich etwas, was ich in dem Moment für eine Jacke hielt die mit voller Wucht an mir vorbei zog und mein Brötchen zerfetzte. Erst dachte ich, jemand hat etwas auf uns geworfen aber so schnell konnte das garantiert nicht sein. Nach einem weiteren Augenblick stellte ich fest, dass ein recht großer Falke wohl neidisch auf mein Brötchen gewesen ist und mir selbiges abstauben wollte. Wir setzten uns darauf hin schnell um und sahen dem Falken zu, wie er um den Ort des Geschehens kreiste während ich meinem Brötchen hinterher trauerte. Der Loser hat es sich nicht mal holen können, da sich zwei Raben die großen Teile ergaunern die noch übrig waren. Mir war es ganz recht.

All das hat uns ganz schön fertig gemacht, woraufhin wir wieder zum Hotel fuhren um uns etwas auszuruhen. Gegen Abend sind wir dann wieder raus gegangen und in die nächste Spielhalle, um etwas von unserem Geld dort zu lassen und um Jule einen neuen Plüschfreund zu gewinnen, in der Hoffnung sie etwas von ihrem heutigen Verlust zu trösten. Während sie sich also an die Kranautomaten begab, probierte ich mich durch ein Paar Spiele, bevor ich wieder bei meinem Lieblingsspiel (dem mit der Trommel) landete. Davor kam Jule jedoch mit einer riesigen Tüte an und zeigte mir ihren Gewinn. Ein sehr großes Plüschding im selben Stiel wie das, welches sie heute verloren hatte. Auch wenn man das nicht an die Tasche baumeln kann war sie dennoch glücklich. Nachdem Jule ihr Ziel erreicht hat sah sie mir etwas beim spielen zu, jedoch eher als Vorwand um zu beobachten, dass der Typ neben mir einfach hundertmal besser war als ich. Seine Reaktionszeit übertrifft wahrscheinlich die von Profirennfahrern und er ließ die schwierigen Lieder wirken als wäre es nichts. Ich hingegen freute mich, dass ich die mittelschweren gut hinbekam. Hut ab auf jeden Fall.

Im Anschluss wurde sich etwas zu Essen geholt, um auf dem Zimmer den Abend entspannt ausklingen zu lassen. Wir danken euch wie immer für das Lesen unserer Beiträge und senden liebe Grüße in die Heimat.

Jule & Moritz.

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