Veröffentlicht: 16.11.2023
Und wieder geht es zu den kleinen Geschöpfen, die es aber „faustdick hinter den Ohren“ haben:
Die kleine Schnecke aus der Familie der Costalisiella ist bekannt für ihren trickreichen „Klau“ im Terminus Technikus auch Kleptoplastie genannt. Die geklauten also nicht verdauten Plastiden der Alge, die sogenannten Kleptoplastiden, werden eingelagert und versorgen die Schnecke weiter mit Nährstoffen, die sie mittels Licht erzeugen.
Es ist also sowas wie ein geklautes Solarkraftwerk.
Aufgrund des Aussehens wird es unter Tauchern auch Shaun, the sheep genannt. Diese Art wurde erst 1993 entdeckt und ist nur ca. 1-2 mm groß.
Mann stelle sich mal vor, richtige Schafe könnten das auch: erstmal ein bisschen Gras fressen und dann einfach in die Sonne stellen, was Wasser trinken und der Rest geht wie von selbst.
Die Eier werden schön sorgfältig im Kreis auf die Alge gelegt
Und wenn die aufgenommenen Bestandteile nur dazu dienen, Fressfeinde abzuschrecken, weil es nicht schmeckt. Wie bei den nächsten beiden:
Eine größere Schnecke, daher viel einfacher zu filmen:
Und weil es so schön ist: Die Weichkorallen-Krabbe kann sich vermutlich mit den aufgenommenen Pigmenten der Koralle super gut tarnen und ist daher nicht leicht zu endecken
Interessante Strategien für sehr kleine Lebewesen. Beim Muck-Diving oder besser gesagt Dreck-Tauchen sieht man die beim oberflächlichen Betrachten öden Sandflächen mit ganz anderen Augen und ist erstaunt über die Vielfalt und Schönheit der kleinen Lebewesen.