Veröffentlicht: 18.01.2017
Nach einer 27-stündigen Reise sind wir gestern Nachmittag hundemüde in Johannesburg angekommen.
Über die Stadt hatten wir im Vorfeld viel gelesen und gehört, die Kriminalitätsrate hier ist unglaublich hoch. Angeblich soll es gewisse Viertel geben, die sogar die Polizei meidet und von denen sich Touristen erst recht fernhalten sollten. So waren wir uns schnell einig, die geplante Zeit von 5 bis 6 Tagen auf zwei zu reduzieren.
Wahrscheinlich hätten wir Johannesburg ganz gestrichen, wäre hier nicht der Startpunkt für unsere zweiwöchige Tour durch den Süden Afrikas.
Trotzdem wollten wir die Zeit hier nicht völlig ungenutzt verstreichen lassen und uns in der Unterkunft verschanzen (das Gebiet hier ist wirklich grossräumig abgesperrt und gesichert durch Barrieren und Wärter.
Zusätzlich ist die Unterkunft selber mit Zäunen und Toren gesichert) und so haben wir uns heute mit dem Taxi nach Sandton gewagt, ein ziemlich sicherer Stadtteil für die überwiegend weisse reiche Bevölkerung. Furchtbar weit sind wir aber nicht gekommen, ohne eigenes Auto schien es fast unmöglich, sich in Johannesburg fortzubewegen. Es ist auch sehr schwierig, die Gefahren richtig abzuschätzen. Laut unserer Unterkunft hätten wir nicht einmal das Taxi benutzen sollen, auf der anderen Seite gibt es auch viele Touristen, die sich in Johannesburg scheinbar relativ frei bewegen.
Gerne hätte ich die Stadt etwas besser kennen gelernt, denn viele Aspekte scheinen durchaus sehr interessant. Zum Beispiel die grossen Unterschiede zwischen Arm und Reich, der wirtschaftliche Aufschwung, der sich langsam in gewissen Vierteln bemerkbar machen soll und einige kreative Künstlerviertel. Nur leider ist das alles ohne Auto nicht machbar, ausser natürlich man ist bereit, tausende Rand für Taxis auszugeben.
Ein Rand entspricht ungefähr 7 Rappen. Es gibt 10er, 20er, 50er, 100er und 200er Noten und 1er, 2er und 5er Münzen. Zusätzlich unterteilen die Südafrikaner ihre Rand noch in Cents, also in 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Cents-Stücke. 1- und 2- Centstücke werden aber nicht produziert, obwohl die Preise teilweise so angeschrieben werden. Der Betrag wird dann einfach auf- oder abgerundet. Es ist also nicht ganz einfach, hier den Überblick zu behalten, heute haben wir uns beispielsweise mit ca. 800 Rand auf den Weg gemacht und waren die ganze Zeit etwas nervös, weil es sich nach so viel Geld angefühlt hat, dabei waren es knapp 60 Franken und allein die Taxifahrt von unserer Unterkunft nach Sandton hat 300 Rand gekostet, was ca. CHF 21.- entspricht. Dafür haben wir in einem Supermarkt Früchte, Snacks und ein Sixpack Wasser für nur CHF 4.50 gekauft, wirklich unglaublich günstig!
Ehrlich gesagt sind wir jetzt aber froh, diese Stadt morgen schon wieder verlassen zu können, hoffentlich können wir uns dann etwas freier bewegen. Aber spätestens in zwei Wochen, wenn wir unser Mietauto in Kapstadt abholen können, sollte das dann kein Problem mehr sein.