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Stresstag mit nachlassenden Regen

Veröffentlicht: 30.05.2023

Ich war heute Nacht zur Toilette, der Hund lag neben meinem Zelt, heute morgen, siehe Foto Nr. 1.

Er hat gut aufgepasst. Ich habe Nachts zwei-drei mal mitbekommen wie er andere Hunde weggebellt hatte. 

Erst mal nen Kaffee kochen und dann in aller Ruhe zusammenpacken, dachte ich mir. Bis das Kaffeetrinken beendet ist, ist bestimmt auch das Zelt trocken. Es war nur von Innen nass, durch aufsteigende Feuchtigkeit und Atem natürlich. 

Kaffee gekocht, es setzt Regen ein. Das Zelt wieder patschnass eingepackt. So ein Mist!

Aber was soll’s. Motorrad aufgerödelt und los ging es. Nicht sehr weit, leider. In der Instrumententafel kam eine Fehlermeldung, in Rot! Das heisst nicht gutes. Fahren sie die nächste Werkstatt an. Ha ha leichter gesagt als getan, Google wollte mir nur deutsche Werkstätten anbieten. Über die Türkische Aprilia Seite fand ich dann eine Vertretung die nur 50 km entfernt war.

Also Richtungsänderung nach Izmit. Zum Glück ging es recht zügig über eine neue Autobahnähnlich ausgebaute Strasse.

In der Werkstatt machte man sich gleich über das Motorrad her, aber nicht in der Art wie ich hoffte, nein es wurde zu erst gründlich gewaschen, der ganze mühsam eingesammelte Dreck, einfach weggewaschen. Wie blöde st das denn.

Na gut, kann ich ja verstehen das die Mechaniker nicht unbedingt im Schlamm wühlen wollen.

Nachdem Berta trocken war, wurde der Computer angeklemmt und der Fehler sehr schnell lokalisiert. Der Kupplungsschalter ist defekt. Das heisst der Schalter gibt bei eingelegten Gang den Motorstart frei, wenn die Kupplung gezogen ist. Da der Schalter defekt ist, kann ich mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung nicht Starten. Das ist kein Problem, damit kann ich bedenkenlos weiterfahren, es nervt nur die Fehlermeldung im Display. 

Ich fragte dann nach Abschluss aller Arbeiten nach der Rechnung. 

"wir haben ja nur den Fehler festgestellt und nichts gemacht, dieser Service ist kostenlos" . Die waren fast eine Stunde mit dem Motorrad beschäftigt und haben nichts berechnet. In Deutschland unvorstellbar. Ich habe natürlich ein gutes Trinkgeld da gelassen.

Ok, Motorrad wieder aufgerödelt, und weiter ging die Tour wieder zurück an die Schwarzmeerküste. Zwischendurch noch den Schlafsack verloren aber Gott sei Dank bemerkt, irgendwie hat sich ein Riemen gelöst und hatte sich im Hinterrad verfangen und sich mit einem lauten Knall verabschiedet.

Schöne kleine Strassen, zum Teil sogar tocken und viele , sehr viele Hunde die ihr Revier bedroht sahen und mir an die Wäsche wollten. Einen habe ich erwischt und weggetreten, sonst hätte er mich erwischt. 

An der Küste angekommen wurde es auch Zeit für eine Unterkunft, heute eine Ferienwohnung in Ermangelung eines Zeltplatzes. Diese war gar nicht so einfach zu finden. Adresse ins Navi eingegeben und plötzlich stand ich in Mitten eines Slums und zog sehr viele Blicke auf mich, für meinen Geschmack zu viele. Adresse ins Handy eingetippt, ganz andere Richtung aber gleiche Stadt, trotzdem war das Haus nicht zu finden. Den Vermieter angerufen, er schickte mir dann einen Screenshot vom Haus, warum nicht gleich so. Er selber wohnt in Istanbul, aber gleich kommt sein Onkel und bringt mir die Schlüssel. Zu dem Zeitpunkt war es 16:30 Uhr und das türkische "mein Onkel kommt GLEICH" heisst so gegen 19:00 Uhr. Ich habe protestiert und auch mit Booking.com kontakt aufgenommen. 20 Minuten später waren Onkel und Schlüssel vor Ort. Die Wartezeit nutzten Kinder um mich nach allem Möglichen auszufragen. Die Wohnung ist an sich ganz schön, nur gab es keine frischen Handtücher, die die im Bad hingen waren benutzt, auch waren die Betten nicht frisch bezogen, man konnte am Bettlaken erkennen das dort schon jemand dringelegen hat. Da mein Englisch nicht gut genug ist, ich keine Lust auf unendliche Diskussionen hatte, holte ich meinen Schlafsack in die Wohnung. Muss auch mal so gehen.

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