Ultimate World Cruise 2023/24
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Triest/Italien

Veröffentlicht: 22.06.2024

21.6.2024 Triest

Ich ging heute gegen 9.00 Uhr von Bord, hatte jedoch keinen Plan gefasst. Unser Schiff war nur wenige hundert Meter von der Altstadt entfernt, die ich mir zum Ziel nahm.

Ich bestaunte das prächtige Rathaus und ein weiteres Haus am selben Platz. Dessen Inschrift lautete "Lloyd Triestino". Da war doch etwas...

Ich erinnerte mich sofort an meine allererste Kreuzfahrt, die ich vor ungefähr fünfzig Jahren mit meinen Eltern unternommen und die uns von Genua nach Triest geführt hatte. Das Schiff war die "Asia" gewesen und hatte dem "Lloyd Triestino" gehört.

Hinter dem Gebäude lugte mein derzeitiges Schiff hervor als Symbol meiner vermutlich letzten Kreuzfahrt. Der Kreis hatte sich geschlossen.

In Ermangelung eines anderen Ziels suchte ich ein Restaurant auf, in dem ich aufgrund seiner guten Bewertungen später zu essen gedachte. Es lag ganz schön versteckt.

Danach kam ich auf die Idee, die Stadt im Rahmen einer Busrundfahrt näher kennenzulernen. Laut Internet gäbe es dafür noch Tickets ab 15.00 Uhr. Nicht so toll. Ich hatte inzwischen die Tourist-Info entdeckt und fragte dort nach einem Hop-on-Hop-off-Bus. Man verwies mich auf einen nahe gelegenen Souvenir-Shop.

Dort wollte man wissen, ob ich tatsächlich alleine unterwegs wäre, denn dann könnten sie mir den einzig übrigen Platz im 10-Uhr-Bus geben. Perfekt! Es war nämlich inzwischen 9.45 Uhr. 

Ich schlenderte gemächlich zur Bushaltestelle und wartete nur kurze Zeit, bis ich in den Bus einsteigen konnte. Dieser fuhr an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorbei, die mir der Audioguide auf Deutsch erklärte. Das Schloss Miramar sah ich leider nicht, da die Haltestelle zu weit entfernt ist. Den Leuchtturm notierte ich mir als mögliches späteres Ziel.

Nach 75 Minuten erreichte der Bus seinen Ausgangspunkt. Ich wanderte zur früheren Fischmarkthalle, die heute als Aquarium dient. Leider machte das Gebäude einen geschlossenen Eindruck. Ich entdeckte dann doch noch einen Eingang, der mich in eine Fotoausstellung zum Thema "Amazonien" führte. Beeindruckende Fotos, dazu Videos, in denen die Ureinwohner zu Wort kamen.

Neben dem "Aquario" befindet sich "Eataly", ein großes Feinkostgeschäft, dem ich einen Kurzbesuch abstattete. Dadurch bekam ich Appetit und ging zu dem vorher ausgewählen Fischrestaurant "El Fornel". Da ich erwartete, dass es bald regnen würde, ging ich ins Innere des Lokals. Mir gefiel die Ausstattung sofort: Ein richtiges kleines Fischerboot bildete die Bartheke und überall sah man maritime Dekorationen.

Nach kurzer Zeit bekam ich mein Essen, Polpo con Polenta. Es war ausgezeichnet. Während ich noch mit meinem Bier beschäftigt war, setzte sich ein älterer Herr an den Nebentisch des ansonsten leeren Restaurants.  Wir kamen miteineinander auf Englisch ins Gespräch. Als ich erfuhr, dass er Österreicher ist, unterhielten wir uns angeregt auf Deutsch weiter. 

Unterbrochen wurden wir, als eine bildhübsche junge Frau ins Restaurant kam und mich freudig umarmte - Maria, eine der beiden Geigerinnen des String Reverie Trios. Sie ging leider gleich wieder.

Ein inzwischen eingetroffener italienischer Gast beteiligte sich auf Italienisch am Gespräch. Der österreichische Arzt sprach auch diese Sprache. Der Italiener spendierte eine Runde Grappa, dann zahlten wir und zogen zu dritt in ein Café in der belebten Fußgängerzone. Dort lud uns der Dottore auf einen Espresso ein. Danach verabschiedeten wir uns freundschaftlich und ich ging aufs Schiff zurück. Den Plan, eine Stunde zum Leuchtturm und zurück zu laufen, gab ich auf, nachdem es inzwischen regnete.

Am Nachmittag sah ich Maria wieder, als sie mit ihren Kolleginnen musizierte.

Abends hatte der Pianist John Paul Ekins im Theater seinen Auftritt und spielte überwiegend klassische Stücke.

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