Veröffentlicht: 27.03.2023
Es gibt noch einen separaten Beitrag über die ersten Tage in der Hauptstadt Taipei.
♦️JIUFEN
Am 05. März verließen wir Taipei mit dem Zug und machten uns auf in Richtung Jiufen an der nordöstlichen Küste. In Keelung stiegen wir um in den regionalen Bus. Dieser brachte uns ans Ziel: Jiufen. Um 16 Uhr verschafften wir uns Zutritt zur Unterkunft und waren sehr positiv überrascht. Wir bekamen ein Zimmerupdate! Gebucht hatten wir ein kleines Zimmer mit Gemeinschaftsbad, bekommen haben wir ein größeres Zimmer mit Bad im Zimmer. Die Freude war natürlich groß. Und dann noch diese tolle Aussicht vom Balkon vorzufinden war das Sahnehäubchen. Die Unterkunft war klasse, sie wurde jeden Tag sauber gemacht, es gab einen Automaten für kaltes, lauwarmes und heißes Wasser mit Teebeuteln und Pulverkaffee zum aufbrühen. Es gab einen Gemeinschaftsraum mit Sitzgelegenheiten und einer Mikrowelle. Übrigens heißt die Unterkunft: Corner Inn. Die Jiufen Old Street (berühmte Einkaufsstraße) befindet sich in unmittelbarer Nähe, genauso wie zwei Supermärkte (7eleven und FamilyMart). Jiufen ist ein Touristenmagnet, dass merkten wir schon bei unserer Ankunft. Es war ein sonniger Sonntag Mittag und der Verkehr auf der einzigen, teils engen Straße durch Jiufen mit Aussicht auf die Küste, war enorm. Busse, Autos, Roller und Taxen, sogar Radfahrer bahnten sich ihren Weg. Wir blieben bis zum 8. März, der Touristenansturm wurde unter der Woche zwar weniger, hörte aber nicht auf. Auch abends brachten die Busse noch Tagestouristen in die Old Street.
Wir zogen uns wieder die Wanderschuhe an und bestiegen den Mount Keelung. Der Trail beginnt direkt im Örtchen Jiufen. Zwei Wege führen nach oben. Wir nahmen die steilen Stufen bis an den höchsten Punkt. Anstrengend, yes, aber es lohnt sich! Oben angekommen genießt man eine tolle Aussicht auf den Pazifik, die Küste und die Berge. Bei guter Sicht erkennt man sogar den 101 Tower in Taipei. Wir saßen noch eine ganze Weile dort oben. Beim Abstieg, bogen wir an einem der beiden Pavillons rechts ab und nahmen den 2. Weg (ohne Stufen und mehr Schatten) nach unten. Am letzten Abend besuchten wir auch die belebte Old Street mit ihren Geschäften, Food Ständen und Souvenirshops.
Am Mittwoch den 8. März nahmen wir den Bus zum Bahnhof und anschließend den Zug in Richtung Jiaoxi.
♦️JIAOXI
Jiaoxi ist bekannt für seine Hot-Spring-Parks, die vor allem von Einheimischen selbst genutzt werden. Sie treffen sich bei den warmen Quellen und baden sich oder nur ihre Beine und Füße darin. Die Parks sind sehr schön angelegt, gerade jetzt im Frühjahr, wo alles zu blühen beginnt. Wir übernachteten im Champagne Hotel, dass sich zwischen zwei Hot Spring Parks befindet und im Keller selbst warme Becken zum entspannen anbietet. Zwar ist die Ausstattung schon etwas in die Jahre gekommen, aber trotzdem war es eine Erfahrung wert. Vor allem nach dem Sport.
Wir wanderten den Jiaoxi Paoma Historic Trail bis an den höchsten Punkt. Das Tragen von Wanderschuhen lohnt sich durchaus. Der Weg nach oben ist anspruchsvoll würde ich sagen, aber je höher man kommt, desto schöner wird die Aussicht. Es geht wortwörtlich über Stock und Stein, nur der letzte Abschnitt verläuft über eine Straße zur Aussichtsplattform, die zum verweilen einlädt. Von oben kann man bis ans Meer schauen. Die Beschilderung des Wanderweges ist ausschließlich auf chinesisch, was dazu führte, dass wir immer mal wieder nach dem richtigen Weg fragen mussten, denn es führt auch ein Weg nach oben zu einem Campingplatz, wo wir ja nicht hin wollten. Aber die Einheimischen waren hilfsbereit und sofort zur Stelle wenn wir Fragen hatten. Es war ein gelungener Tag. Insgesamt waren es 13km und wir brauchten 3:17h für den gesamten Weg.
Am 11. März brachte uns der Zug zum nächsten Stop und das war
♦️HUALIEN
an der Ostküste. Wir übernachteten im Earth Village B&B. Es war wieder ein Zimmer mit eigenem Bad. Die (Hualien) City und die Pazifikküste sind etwa 3 Kilometer von unserer Unterkunft entfernt. Wir nutzten die Zeit für Sightseeing, Joggen und Spaziergänge. Unser Highlight kam am letzten und sonnigsten Tag der Woche: der Taroko Nationalpark. Im Ort liehen wir uns Fahrräder aus (27,70€ für ein Cross- und ein Rennrad mit Helm) und machten uns auf den Weg. Wir fuhren entlang der Küste bis zum Eingang des Nationalparks. Davor stärkten wir uns noch einmal im 7eleven. Dann ging es los: bis wir umdrehten fuhren wir gute 15km durch die Taroko Schlucht, fast ausschließlich berghoch und uns bot sich eine beeindruckende Natur. Was ein Erlebnis! Mit dem Fahrrad durch einen Nationalpark zu fahren, ist wohl eines der spektakulärsten Dinge, die wir jemals gemacht haben. Unterwegs wurden wir natürlich von Autos überholt, von Rollern und Reisebussen. Stellenweise gar nicht ohne, aber es ging alles gut. Aus Sicherheitsgründen wird im Nationalpark auch empfohlen, an manchen Streckenabschnitten einen Helm zu tragen. Auf der Straße sieht man auch des Öfteren Steine und Geröll liegen. Dann zog es sich am Himmel auf einmal zu und die Sonne verschwand. Den gesamten Rückweg über blieb es aber trocken und wir fuhren den grauen Wolken davon. Den Heimweg kürzten wir zum Glück etwas ab. Mittlerweile tat uns ordentlich der Hintern weh und mir 👩🏼 mein Knie. Am Ende des Tages steckten uns 70km in den Beinen! Wir waren total kaputt, aber happy. Wir verließen Hualien am 16. März per Zug. Wir machten einen Zwischenstopp in
♦️TAITUNG
und blieben zwei Nächte und übernachteten im Taitung Garden Cabin in der Nähe des Bahnhofes. Wir schliefen auf steinharten Matratzen. In den Zimmern nebenan übernachtete eine Baseballmannschaft, die am nächsten Tag ein Spiel hatte und Champion wurde. Die junge Mannschaft hatte zum anfeuern auch Elternteile dabei und die feierten ihre Sieger ordentlich. Chris kam nicht daran vorbei, ein Bierchen mit ihnen zu trinken :) eine lustige Truppe. Am gleichen Abend reiste noch eine weitere Mannschaft an. Ansonsten war die Stadt unspektakulär und es gab nicht viel zu erleben. Wir zogen uns die Laufschuhe an und joggten gemütlich zur Küste und zurück. Am 18. März ging es weiter in Richtung Kenting Nationalpark, aber davor machten wir Halt in
♦️HENGCHUN
Hengchun ist für seine Altstadt und die historische Stadtmauer bekannt, wir blieben zwei Nächte in der Oldtown und gingen auf Sightseeingtour. Unser Hostel können wir wärmstens empfehlen: Sun Good Hostel. Sonntags gibt es hier immer einen Nachtmarkt, praktischerweise waren wir übers Wochenende in der Stadt. Hier haben wir die leckersten Dumblings gekostet und dazu knuspriges Fladenbrot mit Ei. Wir besuchten den „Paradise Deer“-Park. Ein Park mit Wasserschweinen und Sika Hirschen. Ja, was soll ich sagen, sowas ist und bleibt immer mit vorsichtig zu genießen. Es war wie eine Art Streichelzoo. Freilaufende Hirsche wurden gefüttert und gestreichelt und natürlich wollten die Leute Fotos mit ihnen machen. Andere Hirsche waren in einem eingezäunten Gehege und man konnte sie nur durch den Zaun füttern. Es war aber kein großer Park, im Gegenteil, es war unheimlich klein und beengt und überall lag Kot. Negativ ist uns auch aufgefallen, dass manche Hirsche in keinem guten Zustand waren. Fell und Tier sahen in unseren Augen nicht gesund aus. Wir gingen nach nicht mal zehn Minuten. Wir werden es uns in Zukunft zweimal überlegen, wofür wir unser Geld ausgeben. (200NTD Eintritt kostet es übrigens p.P.). Generell geht man ja im asiatischen Raum nicht immer gut mit Lebewesen um, aber dieser Fall hat uns nochmal anders empört.
Wir reisen am 20. März weiter, der Bus bringt uns nach gerade mal 30 Minuten in den
♦️KENTING NATIONALPARK
wir sind am Meer an der südlichsten Spitze Taiwans angekommen. Es ist warm und wir können den ganzen Tag mit kurzen Sachen rumlaufen (das war ja nicht immer der Fall😅). Je näher wir dem Süden gekommen sind, desto wärmer wurde es. Wir genießen das vertraute Gefühl von Sand unter den Füßen. Am ersten Abend sehen wir nach dem Sonnenuntergang Schildkröten in und um einen Tümpel am Meer 🐢 Ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind. Wir haben eine Unterkunft in der Nähe, dass Erste mal mit Frühstück inklusive: Kenting Hostel. Vom Balkon aus kann man den Pazifik sehen. Tagsüber sind die Straßen menschenleer, ein paar wenige Geschäfte und Restaurants haben geöffnet. (Wir waren unter der Woche da). Es gibt jeden Abend um die Ecke den „Kenting Street Night Market“. Kontrastprogramm: die Straßen sind gefüllt von Einheimischen und Touristen. Viele junge Leute sind in Gruppen unterwegs, an einigen Ständen wird Alkohol ausgeschenkt, laute Musik kommt aus den Boxen. Es gibt massig Street-Food-Stände und Souvenirs. Wir machen uns ein paar gemütliche Tage, die Sonne scheint und wir genießen die Wärme und das Meer und buchen den nächsten Flug, denn nach 4 Wochen werden wir Taiwan verlassen. Aber erst einmal verlassen wir am 24. März den Nationalpark und reisen an den Sonne-Mond-See, dieser liegt nur wenige Kilometer westlich von Hualien entfernt.
♦️SONNE-MOND-SEE
An diesem Tag sitzen wir über acht Stunden in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir fahren zweimal Bus, zweimal Zug und einmal mit dem Taxi. Als wir nämlich abends am See ankommen, fährt leider kein Bus mehr, um uns in den 3km entfernten Ort zu bringen, wo die Unterkunft ist. (Sunmoonlake nalu house in Yuchi). Der Transfer kostet uns um die 70€ insgesamt. Ganz schön teuer! Wir haben uns aber bewusst dafür entschieden, bevor wir zurück nach Taipei reisen, noch einen Stopp am „SunMoonLake“ zu machen. Es hat sich auch wirklich gelohnt. Am nächsten Tag liehen wir uns wieder Fahrräder aus (200NTD pro Rad) und umrundeten den See. 30km ging es auf und ab, die Strecke war schön, dass Wetter war gut und es war nicht viel Betrieb. Zwar ist Trockenzeit im Moment und stellenweise sieht man viel Land weil das Wasser deutlich zurück gegangen ist, aber das tat unserem Ausflug keinen Abbruch.
Doch auf einmal fing es noch am gleichen Abend an zu regnen und in der Nacht hatten wir heftiges Gewitter mit Platzregen. Der Wettergott hatte ein Einsehen. Auch als wir am Sonntag Morgen den 26.03. unsere 7 Sachen packten, regnete es immer noch. Die Teilnehmer am Sunmoon Lake Marathon, der morgens schon recht früh startete, wurden ordentlich nass. Wir holten uns einen Kaffee, zogen die Regenjacken an und feuerten die Sportler an. Manche hatten sichtlich Spaß dabei und haben sich gefreut. Die Stimmung war super. Doch wir mussten los und einen Bus erwischen….
♦️ZURÜCK NACH TAIPEI
wir fuhren Bus und einmal recht lange Zug bis wir nach wenigen Stunden erneut in Taipei ankamen. Diesmal hatten wir ein richtig schönes Hostel: Owl Stay Flip Flop Hostel, wieder super gelegen in der Nähe der Main Station. Wir hatten ein kleines Zimmer mit Gemeinschaftsbad und Frühstückssnack. Es war alles sauber, modern und schön eingerichtet. Am Dienstag Morgen den 28.03.23 nahmen wir die Metro zum Flughafen Taoyuan (TPE), Borneo, endlich, wir kommen!!!!!!!!!🥳✈️💜
Funfact: weil wir noch so viel Zeit hatten, gönnten wir uns ein leckeres Frühstück am Flughafen und bestellten Kaffee und belegte Brötchen mit Tomate/Mozzarella, um auch noch unser übriges Bargeld los zu werden. Als wir so im Café sitzen und gemütlich essen, stellen wir auf einmal fest, dass durch die Lautsprecher deutscher Schlager gespielt wird 😄👯♀️🎶🎶 ist denn das zu fassen?!😄👯♀️🎶🎶