Veröffentlicht: 12.02.2024
Ein Minivan bringt uns am 9. Dezember 2023 von L.P. nach Nong Khiaw. Die Fahrt dauerte irgendwas zwischen 2-3 Stunden und war ziemlich holprig, aufgrund der teils schlechten, unebenen Straßen mit Schlaglöchern. Chris und ich saßen ganz hinten im Bus und spürten jede Erschütterung 😵💫😵💫 es war nicht angenehm und wir waren froh, als wir unser Ziel erreichten. Am Minivan Pick Up Parkplatz, kurz vor Nong Khiaw, war dann Schluss. Mit den anderen Mitreisenden nahmen wir ein Tuk Tuk ins Zentrum, bzw. bis über die Brücke. (Was wirklich nicht allzu weit war). Unsere Unterkunft war dann nur noch einen Katzensprung entfernt. Ich freute mich auf ein Zimmer mit hoffentlich schöner Aussicht auf die umliegende Region und Berge und wir bekamen…….. im EG ein Zimmer mit Terrasse und Blick auf eine Hauswand! 🥹 WTF! Irgendwie gibts nie das, was ich 🙋🏼♀️ gebucht bzw. mir vorgestellt hatte. Ich war geknickt. Das Zimmer war relativ groß, wir hatten bequeme Einzelbetten und ein schönes Bad. Immerhin.
Abends machten wir noch einen Spaziergang durch das Dorf. Ich war immer noch bisschen geknickt.. wir kauften uns günstige Shakes an einem Straßenstrand (Dragonfruit und Mango) und begutachteten die Gegend, die wirklich malerisch schön ist. Von der Brücke über den Fluss hat man eine tolle Sicht und es gibt zwei Aussichtspunkte, zu denen es sich hinzuwandern lohnt. Im Dorf kann man gut das tägliche Leben beobachten. Wir haben Nong Khiaw aber auch ziemlich touristisch erlebt, an einem Tag haben wir gefühlt mehr Touristen gesehen als Einheimische 😊
❗️Wir tauchten etwas in die Geschichte ein und holten uns Informationen aus einem YouTube Video. Was uns erschütterte ist die Tatsache, dass damals große Teile des Landes massiv zerbombt wurden. Während des Vietnam Krieges warfen amerikanische Flugzeuge unzählige Bomben auf das Land, weil sie sonst nicht hätten landen können. (Die Flugzeuge wurden nicht alle Bomben über Vietnam los, weil sie aber so nicht landen konnten, warfen sie halt die Bomben über Laos ab). Auf Laos wurden mehr Bomben abgeworfen als im 2. Weltkrieg über Deutschland und Japan zusammen.😢 Diese Tatsache machte uns sprachlos. Gerade den Norden Laos traf es hart, es starben so viele Menschen. ❗️
In der Region gibt es Höhlen die man heutzutage noch besichtigen kann. Die Menschen und Soldaten haben damals Schutz in den Höhlen gesucht, als alle 8 Minuten Bomben auf sie abgeworfen wurden. Und eine dieser Höhlen haben wir uns angesehen. Wir zogen die Wanderschuhe an und nahmen die Stirnlampen mit. Die New Nong Khiaw Cave erreicht man, wenn man auf der Hauptstraße über die Brücke bzw. in Richtung des Nong Khiaw Viewpoint Trail unterwegs ist. Es ist NICHT der erste Viewpoint bei der Brücke, sondern der zweite. Auf der Straße erscheint irgendwann rechts ein Schild wo die „Phar Noi History Cave“ ausgeschildert ist. Bei den Männern an der Bambusbrücke zahlt man pro Person 20.000 Kip Eintritt. Von dort aus sind es vielleicht 10-15 Minuten bis zur ersten Höhle. Es muss gekraxelt werden. Die Höhleneingänge sind äußerst schmal. Mich hat es erstmal richtig Überwindung gekostet, dort rein zu klettern. Aber es lohnt sich!
Von innen sind diese Höhlen unheimlich beeindruckend und außer uns beiden, war am späten Nachmittag, niemand sonst da.
Auch zu dem eben beschriebenen Viewpoint Trail sind wir zum Sonnenaufgang gewandert. Absolute Empfehlung 🌄 auch wenn wir bei weitem nicht die einzigen waren. Um 4 Uhr 30 klingelte der Wecker. Unterschätzt es nicht, wir sind deutlich über eine Stunde den Berg hinauf gewandert. Es geht kontinuierlich berghoch und man schwitzt enorm und sollte auch hier wieder Wanderschuhe tragen und wir hatten unsere Stirnlampen dabei. Was lustig war: zwei der Hunde unserer Unterkunft sind uns gefolgt und wischen nicht von unserer Seite. 😄 wir trafen unterwegs noch zwei Mädels und so sind wir zu sechst den Berg hinauf gestiegen. Wie gesagt, es war ziemlich anstrengend und es ist wichtig genug Wasser mitzunehmen. Unser Wasser wurde relativ schnell knapp, da wir den Hunden unterwegs Wasser gegeben haben 😜 einer von ihnen war noch ein Welpe und ich glaube er hatte ziemlich zu kämpfen. Aber nicht das es uns anders ergangen wäre 😄 die Mädels hängten uns irgendwann ab und ein Einheimischer überholte uns ebenfalls in einem blitzschnellen Tempo… und dann hängten sich die Hunde an seine Fersen und verließen uns 😆😆 undankbares Pack!
Doch die Anstrengung lohnt sich, wenn man erstmal oben angekommen ist.
Man steht einfach über der Wolkendecke vor Sonnenaufgang. Ein unglaublicher Anblick. Man hat einen 360grad Blick auf die Wolken und die Berge. Obwohl ein paar Leute anwesend waren, so war es doch relativ ruhig. Auf der Aussichtsplattform standen auch Zelte und eins, zwei Leute schliefen in Hängematten. Man kann auch Touren hoch zum Aussichtspunkt buchen by the Way. Auf einer Feuerstelle wurde gerade Kaffee gekocht und irgendwann lies jemand seine Drohne steigen. An dem beliebten Fotospot, wo die Flagge steht, wechselten sich die Leute ab mit filmen und fotografieren. Wir genossen die Aussicht und das hier und jetzt.
Irgendwann wurde es unruhig. Ein junges Mädel suchte ihr Portmonee mit Bargeld und Kreditkarten. Doch sie fand es nirgends. Die umstehenden Leute halfen mit bei der Suche, jeder schaute nochmal im Zelt, den Rucksäcken und unter dem ganzen KrimsKrams der so herumlag. Plötzlich flossen die Tränen. Das Mädel war verzweifelt, aber alles half nichts, das Portmonee blieb verschwunden. Irgendwann packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Rückweg. Bevor wir in die Unterkunft gingen, brauchten wir erstmal ein Frühstück 🍳 übrigens, als wir wieder unten an kamen, wurde uns noch ein Eintrittsgeld abgenommen: 40.000 Kip.
Wir blieben bis zum 12. Dezember‘23.