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Stoffe, Leder und Laternen - verliebt in Hoi An!

Veröffentlicht: 07.03.2018

Frühmorgens kamen wir in der UNESCO Weltkulturerbe Stadt Hoi An an. Wir hatten einigermaßen gut geschlafen in unserem Nachtbus und liefen mit neuer Energie den ganzen Weg von der Bushaltestelle bis zu unserem Hotel. In den Morgenstunden war die Stadt noch relativ ruhig, außer auf dem Morgenmarkt, dort herrschte bereits reges Treiben. Doch zuerst wollten wir unsere Sachen loswerden und uns ein bisschen frisch machen nach dieser langen Busfahrt. Leider konnten wir aber erst um 14 Uhr einchecken. Na dann eben ungeduscht die ersten Eindrücke der Stadt sammeln - und los ging’s!

Hoi An, die Stadt der Schneider und Laternen-Bauer, ist für eben dies sehr bekannt geworden und war früher ein wichtiger Handelshafen. Also machten wir uns erst mal auf zum nächsten Schneider um uns ein paar Kleidungsstücke maßschneidern zu lassen. Die Auswahl der Stücke, Stoffe und Schnitte fiel uns überhaupt nicht leicht, da wir etwas in dieser Art noch nie gemacht hatten... Die Schneider standen einem jedoch mit Rat und Tat zur Seite und sagten einem was möglich wäre und was sich am Besten verarbeiten ließe. Schließlich entschieden wir uns für einen Anzug mit Weste, drei Hemden, ein Kleid, einen Rock und einen Jumpsuit - doch man hätte ewig so weiter machen können! Diese Stadt ist die reinste Kaufrausch-Falle... Anschließend wurden wir vermessen und hatten den nächsten Anprobe-Termin am nächsten Tag.

Die weitere Zeit bis zum Einchecken verbrachten wir mit einem improvisierten Frühstück aus unseren Vesper-Resten von der Busfahrt und einem Kaffee in der Altstadt. Hier probierten wir zum ersten Mal „Egg-Coffee“, eine Spezialität des Nordens von Vietnam. Dabei handelt es sich um Kaffee mit Ei und Kondensmilch (wie genau das funktioniert wissen wir nicht), was dann einen sehr cremigen Kaffee wie eine Art Cappuccino ergibt, der aber einen viel festeren Schaum hat. Unbedingt ausprobieren!

Nach einer Dusche im Hotel waren wir wieder richtig wach und verbrachten den restlichen Tag mit bummeln und Sightseeing in der Altstadt Hoi Ans. Ein Wahrzeichen der Stadt ist die Japanische Brücke, die als Handelsverbindung zwischen dem japanischen und chinesischen Viertel diente. Um diese zu überqueren muss man jedoch erst ein Kombi-Ticket kaufen mit dem man in fünf beliebige Sehenswürdigkeiten der Stadt gehen kann. Eigentlich ist die Sicht auf die Brücke aber schöner als die von der Brücke...

Da wir jetzt aber schon das Ticket hatten, wollten wir noch weitere Sehenswürdigkeiten besichtigen. Nummer 2/5 war ein altes Haus einer Handelsfamilie, das, wie viele der alten Häuser Hoi Ans, in einem Mix aus vietnamesischem, japanischen und chinesischen Stil gebaut wurde. Eine kleine Führung durchs Haus gab es inklusive. Ein besonderes Merkmal der Häuser in Hoi An ist, dass es eine Falltür im ersten Stock gibt, durch die alle Sachen vom Erdgeschoss bei einer Überschwemmung schnellstmöglich nach oben gebracht werden können. Tatsächlich ist das fast jedes Jahr in der Regenzeit notwendig. In einem weiteren Haus (3/5), welches in unserem Reiseführer empfohlen wurde, waren die verschiedenen Architektur-Stile und -Merkmale ebenfalls vorhanden. Auch hier gab es eine kleine Führung. Da das Haus aber immer noch im Familienbesitz ist und bewohnt wird, war hier der obere Stock für Touristen nicht geöffnet.

Nach dem Abendessen hat Tina dann nochmal der Kaufrausch gepackt und sie gab Lederballerinas in Auftrag (natürlich auch an die ungleichen und krummen Füße speziell angepasst) und stöberte noch durch so manch andere Sachen. Den Rest des Abends verbrachten wir noch auf dem relativ kleinen Nachtmarkt von Hoi An, der nicht weit von unserem Homestay weg war und bestaunten die vielen bunten Laternen und Kerzen, die auf dem Fluss trieben. Ein bisschen wie eine kleine Lichterserenade in Ulm - nur jeden Tag!

Irgendetwas am Essen des Tages muss wohl nicht gut gewesen sein, denn Carsten verbrachte die Nacht über der Schüssel. Als alles draußen war, war aber wieder alles gut ;) weitere Details ersparen wir euch...

Nummer 4/5 auf unserer Sightseeing-Liste war die Chinesische Versammlungshalle, die auch ganz hübsch anzuschauen war. Wir verweilten jedoch nicht allzu lange, denn um 10 Uhr an diesem Tag war unser erster Anprobetermin für die maßgeschneiderten Sachen und wir waren schon sehr gespannt auf das Ergebnis... Und sie sahen wirklich toll aus!!! Hier und da musste zwar noch eine Kleinigkeit geändert werden, aber im Großen und Ganzen saßen sie schon ziemlich gut. Das Endergebnis konnten wir aber erst abends sehen, als alles perfekt war.

Die Zeit dazwischen vertrieben wir uns im Museum des Keramikhandels (5/5) und im Prescious Heritage Collection Art Gallery Museum. Bei letzterem handelt es sich um eine Portraitfotografieausstellung vietnamesischer Menschen. Zudem werden veschiedene Stämme und Minderheiten vorgestellt und deren traditionelle Kleidung ausgestellt. Eine wirklich tolle Kombination mit bewegenden Fotos, die bereits mehrfach ausgezeichnet und in weltweiten Magazinen abgedruckt wurden!

Weiter ging es mit den Fahrrädern zum 4km entfernten Strand. Im Vergleich zu Mui Ne lädt dieser auch zum Baden ein, jedoch hatten wir dafür nicht genügend Zeit, da noch ein Anprobetermin von Tinas Lederschuhen bevorstand. Diese passten wunderbar und konnten gleich mitgenommen werden.

Der Flair der Stadt, mit den schönen gelben Häusern, die bunten Laternen und die preiswerten maßgeschneiderten Klamotten machten Hoi An für uns zu einer der schönsten Städte auf unserer gesamten Reise. Darauf stießen wir am Abend noch bei Live-Musik in einer netten Bar am Wasser an.

Wir hätten es gut und gerne noch ein paar Tage dort ausgehalten, da auch die direkte Umgebung noch weitere schöne Ziele bereithält, aber unsere Reise hat leider irgendwann ein Ende... Hoi An, wir kommen definitiv wieder!

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