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Abenteuer Otervika Beach (Bleik)

Veröffentlicht: 28.07.2022

Die Norweger haben wirklich so ein Ding mit besonderen Toiletten entlang ihrer Touristenwege… Auf dem Weg nach Bleik begegnet uns eine wirklich schon architektonisch beeindruckende Rastplatz-Toilette. Wenn man rein kommt ist eine Wand zunächst milchig trüb, betätigt man jedoch einen Schalter, verwandelt sich die Wand zu einem Fenster mit schöner Aussicht auf das Meer und die Berge!

Gegen 22 Uhr kommen wir am 19.7.22 in Bleik an. Es haben schon einige Camper den holprigen Weg am Hauptstrand von Bleik gefunden und sich dort breit gemacht. Auch hier ist es schon wunderschön, aber wir beschließen dennoch unsere Sachen zu packen und mit dem Zelt zum nächsten Strand zu wandern. Die Beschreibung der Wanderung: einfach, auch für ungeübte Wanderer geeignet, ca. 1km bis zum Otervika Beach. Wir: ach, das wird ja gemütlich, lassen wir unsere weißen Sneakers an, die Wanderschuhe können wir uns sparen. Ihr ahnt schon was kommt…

Mitsamt Zelt und Campingausrüstung laufen wir durch das erste kleine Matschloch. Bisher noch kein Problem. Beim zweiten Matschloch überlegen wir uns umzudrehen und die Wanderschuhe zu holen. Aber der Weg wird ja bestimmt gleich besser und es ist ja nicht so weit. Umständlich klettern wir um das nächste Matschloch, Hauptsache die weißen Schuhe werden nicht dreckig… Es folgt die erste Kletterei entlang der steilen und unbefestigten Küste. Bei Tina liegen die Nerven jetzt schon blank. Carsten: Es ist ja nur noch um die eine Landzunge herum, danach kommt schon gleich der Strand. Okay, weiter geht’s. Die aufgezählten Punkte wiederholen sich mehrfach. Carsten liegt schließlich im Matsch; die weißen Schuhe sind jetzt auch schon egal. Tina erleidet mehrere Panikattacken, die teilweise auch begründet sind als sie an einer kleinen Felskante abrutscht und sich die Schulter überdehnt. Wir brauchen eine halbe Ewigkeit, bis wir den versteckten Strand vor uns sehen. Jetzt kann es ja nicht mehr weit sein! Denken wir. Der Weg weiß es besser und schickt uns um die ganze Bucht herum, nur um dann im Nichts zu enden. Wir haben keine Lust mehr und schlagen uns durch die tiefe und dichte Vegetation querfeldein zum Strand durch.

Dort angekommen schmeißen wir erst mal alles von uns und gehen unter der schönen Mitternachtssonne im Meer baden. Danach sind die vorigen Strapazen schon fast vergessen. Inzwischen ist es schon nach 0 Uhr. Aber dieses Licht, wenn die Sonne niemals unter geht, ist einfach unbeschreiblich! Wir bauen das Zelt auf (außer uns ist tatsächlich niemand da, wenn man die obligatorischen Schafe nicht mitzählt) und Carsten hat sich in den Kopf gesetzt noch ein Lagerfeuer zu machen. Dazu müssen wir aber erst mal trockenes Treibholz finden, was nach den letzten Regentagen gar nicht so einfach ist. Nach mehreren Anläufen brennt das Feuer aber schließlich und wir können uns etwas aufwärmen. Als die Sonne seitlich hinter dem Berg verschwindet (3 Uhr) verkriechen wir uns in unseren Schlafsäcken.

Nach einer kalten Nacht genießen wir die Sonnenstrahlen des nächsten Tages und frühstücken eine Kleinigkeit. Dann machen wir uns auf den Rückweg, nehmen diesmal aber den dreimal so langen Teil der Rundwanderung, der dafür aber deutlich angenehmer ist. Er führt uns über den Berg Måtind (408moh) und auf der anderen Seite mit Blick über zwei Seen zurück zum Strand von Bleik. Pünktlich am Auto angekommen beginnt es wieder zu regnen… Für uns geht es heute noch mit der Fähre weiter auf die Insel Senja.

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