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Zwei Trauminseln, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können

Veröffentlicht: 03.11.2018

Nach Ko Phayam sind wir mit dem Bus gefahren. Es war die nobelste Busfahrt, die ich bislang erlebt habe. Die Sitze hatten eine Massagefunktion, konnten ausgeklappt werden, sodass sie einer Liege ähnelten, man bekam Snacks und Decken. Die Tour startete am Abend in Bangkok und dauerte bis zum nächsten Morgen an. In Ranong setzten wir dann endlich mit der Fähre um 9 Uhr morgens zur kleinen, uns von Arne empfohlenen Insel, Ko Phayam rüber.

Schnell war festzustellen, dass neben uns kaum andere Touristen auf der Insel anzutreffen waren. Dies lag daran, dass es das Ende der Offsaison war und die Insel noch wenig Touristen anlockte. Wir lernten also nicht groß Leute kennen. Die Strände waren komplett leer und die meisten Restaurants und Bars geschlossen, verriegelt oder total verlassen.
Die ersten Tage fiel es mir total schwer, die Leere der Insel zu genießen. Ich hatte immer von thailändischen, einsamen Ständen, die ich ganz für mich alleine habe, geträumt. Doch irgendwie konnte ich es einfach nicht genießen. Mich überkam ein schweres Gefühl der Einsamkeit, des "Inselgestrandeten", des "Hilfe, was mache ich hier" und der Antriebslosigkeit.

Dennoch unternahmen wir schöne Dinge, versuchten unsere unzufriedenen Gedanken hinter uns zu lassen und unsere Zeit auf der Insel mit schönen Unternehmungen zu füllen. Ich fuhr das erste Mal Roller und es klappte super. Wir behielten ihn bis zu unserer Abreise und es machte großen Spaß zu fahren.
Morgens gingen wir immer im selben Cafe frühstücken, denn es war das mit Abstand Beste, das wir nach unserem Abschiedsfrühstück mit unseren Mädels in Bremen, zu uns genommen hatten.
Tagsüber machten wir lange Strandspaziergänge, fuhren alle Wege ab, gingen baden, schnorcheln, aßen lecker zu Abend und machten es uns mit Bier und meiner Musikbox gemütlich im Bungalow.
Von Tag zu Tag wurde die Insel schöner und interessanter für uns, sodass wir letztendlich unsere Abfahrt um ein paar Tage nach hinten schoben.
Ko Phayam ist eine wunderschöne Insel, dessen Schönheit ich erst nach einer Weile zu schätzen lernte.

Schließlich fuhren wir mit dem Schnellboot zurück zum Festland, nach Ranong. Von dort aus nahmen wir einen Bus, der uns ins südlich gelegene Phuket fuhr. Als wir dort ankamen, war leider die letzte Fähre nach Ko Phi Phi gefahren, sodass wir eine Nacht dort bleiben mussten.

Wir stöberten also etwas in den Läden der Stadt, aßen an einem vegetarischen Straßenstand das leider ekligste Tofu der Welt und gingen früh schlafen.
Am nächsten Tag wurden wir im Hostel vom Taxi abgeholt und fuhren mit einer großen Fähre zur "The Beach" Insel Ko Phi Phi.

Dort angekommen, konnten wir unseren Augen nicht trauen. Die Farbe des Wassers und des Strandes konnte einfach nicht echt sein. Selbst das Wasser im Hafen war türkis blau und klar, sodass man den Grund sehen konnte.
Wir liefen mit unseren Backpacks zur anderen Seite der Insel, wo wir in unser Hostel, das günstige und zudem bekannteste Party Hostel der Insel, eincheckten.
Im Nachhinein weiß ich echt nicht, was wir uns dabei gedacht haben, in diese Unterkunft zu gehen. :D
Das Hostel lag direkt am Strand. Leider war es der Partystrand, der sich täglich mit dem Einbruch der Dunkelheit in einen thailändischen Ballermann verwandelte. Zwei Nächte hatten wir gebucht. Zwei Tage feierten wir also abends am Ballermann. Was anderes blieb uns nicht übrig, denn die grässlichen House Mixe verschiedenster Chart Songs waren so laut im Dorm zu hören, dass die Wände vibrierten.
An einem Tag liehen wir uns ein Kayak aus und erkundeten mit diesem die Buchten und Strände. Dass Kayakfahren so anstrengend ist, hatte ich irgendwie ganz vergessen.
An einem anderen Tag besuchten wir einen Aussichtspunkt und liefen durch die kleinen Einkaufsgasse.
Dann machten wir, wieder an einem anderen Tag, eine Schnorcheltour mit einem russischen Päärchen. Das war unglaublich toll. Vier Stunden lang fuhr uns unser Bootsführer in einem kleinen Holzboot an verschiedene Schnorchelspots, wo wir ins Wasser sprangen und so lange, wie wir wollten, die Unterwasserwelt erkundeten.
An einem solcher Orte sprangen unglaublich viele Affen am Strand herum, die unser Guid dann mit Keksen ins Wasser lockte. Sie schwammen ganz in unserer Nähe und sprangen dann, frech wie sie waren, auf unser Boot. Bisschen habe ich mich erschrocken :D
Die Schnorcheltour war eines meiner persönlichen Highlights. Es war unglaublich schön, die Fische, bei denen sich jeder in seiner Größe und Farbe vom anderen unterschied und so irre und unterschiedlich aussehendes Plankton und Muscheln in all möglichen Farben und Variationen zu erforschen.


Nach den zwei Nächten verließen wir also das Hostel und lernten im neuen Hostel Ofir, einen herzensguten Israeli kennen. Mit ihm und Steve, einem Kanadier, der sich uns anschloss, verbrachten wir einen super schönen Tag am Strand. Ofir hatte seine Gitarre, die er sich zuvor in Indien gekauft hatte, mitgebracht, wir badeten, tranken Bier und führten tolle Gespräche.
Die folgenden Tage sahen ähnlich aus. Steve war nicht mehr dabei, doch Ofir, Merle und ich waren nun ein Dreiergespann und unternahmen alles zusammen.
Morgens schliefen wir lange, weil wir abends lange auf waren, dann gingen wir lecker frühstücken, suchten uns einen netten Strand und genossen das Paradies bis wir abends essen gingen und uns dann mit einem Bier das Kinoprogramm der Bandana Bar anschauten. Die Rooftopbar spielte nämlich jeden Tag um 19 Uhr einen Kinofilm auf großen Leinwänden ab. Anschließend begann dort die Party, woraufhin wir meistens eine Bar weiter gingen und uns dort die mehr oder weniger gute, jedoch Stimmung liefernde Lifeband anhörten.
Wir haben die Zeit in Ko Phi Phi so genossen auch dort fiel es uns wieder schwer, zu gehen.
Doch besonders schwer fiel uns der Abschied von Ofir, der zurück nach Israel reiste. Ihn hatten wir mittlerweile sehr ins Herz geschlossen.

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