Veröffentlicht: 22.07.2017
An meinem ersten Morgen auf Koh Tao ging es für mich direkt um 09:30 Uhr mit Tauch-Theorie los. Ich traf mich mit Chris, meinem Tauchlehrer, und wir frühstückten erstmal gemütlich zusammen, um danach dann gemeinsam die verschiedenen Dinge zu besprechen, die bei einem Advanced Tauchkurs wichtig sind. Total genial, dass ich die einzige Schülerin war, die bei ihm an dem Tag mit dem Advanced Schein anfing. Anschließend hatte ich kurze 40 Minuten Pause, um meine Sache zu packen und noch was zum Essen zu besorgen und dann ging es auch schon Tauchtasche packen und los in Richtung Pier. Dort angekommen musste ich erstmal aufs Boot klettern. So etwas würde es bei uns in Deutschland nie als geben - viel zu riskant. Auf dem Boot ging es dann ans Aufbauen der Ausrüstung und danach entspannt nach oben auf Deck. Chris gab mir noch ein paar Infos zum kommenden Tauchgang und über Fische, denen wir besser nicht zu nahe kommen sollten. Ich war ziemlich nervös, immerhin war ich zwei Jahre nicht mehr tauchen und jetzt würde es gleich auf bis zu 30 Meter tief gehen. Und schon waren wir am Tauchplatz und wie legten die Ausrüstung an - ab ins kühle Nass. Die Strömung war ziemlich stark, deshalb tauchten wir ungefähr die ersten 10 Meter am Seil ab. Dann ging es langsam runter bis 26,5 Meter. Chris hatte eine Tomate und ein Ei dabei. Da unter Wasser die Farbe rot als erstes nicht mehr vom Auge wahrgenommen wird, hätte die Tomate mit ihrer komisch dunklen braunen Farbe auch eine unbekannte Frucht sein können. Das Ei schlugen wir auf und das Eiweiß stieg direkt nach oben, während das Eigelb wie schwerelos schwebte und wir damit eine Runde Pingpong spielten. Um zu testen, ob bei mir in den höheren Tiefen eine Stickstoffnarkose auftritt stellte er mir noch eine leichte Rechenaufgabe und dann setzten wir den Tauchgang fort. Nach 45 Minuten tauchten wir wieder auf und schlossen direkt die nächste Sauerstoffflasche an. Eine Stunde Pause lag zwischen den Tauchgängen und wir steuerten einen neuen Tauchplatz an. Beim zweiten Tauchgang war ich schon nicht mehr nervös, obwohl jetzt die Navigationseinheit dran war. Mit Kompass und Tauchcomputer ging es dann wieder unter Wasser. Tauchgänge vergehen einfach viel zu schnell! Schon wieder ab aufs Boot, neue Sauerstoffflasche anschließen und dann ans Pier. Chris und ich gingen dort schnell eine Kleinigkeit essen, denn eine gute halbe Stunde später ging es schon wieder raus aufs Meer. Als nächstes stand der Nachttauchgang auf dem Programm. Mit Kompass, Tauchcomputer und Taschenlampe ging es dann bei Dämmerung ins Wasser. Davor war ich zugegebenermaßen etwas nervös, da ich mir das nicht wirklich hatte vorstellen können. Aber es ist wirklich so toll! Nach einer Weile machten wir beide unsere Taschenlampe aus und ließen das Plankton durch unsere Bewegung leuchten. Das ist einfach wunderschön und unbeschreiblich. Chris fragte, ob ich mit oder ohne Licht weitertauchen wollte,... Definitiv ohne, denn das ist einfach noch viel schöner. Nach drei Tauchgängen war ich wirklich kaputt und fiel einfach nur noch in mein Bett! Am nächsten Morgen trafen wir uns um 07:15 Uhr wieder und ab aufs Boot. Die nächsten zwei Tauchgänge. Diesmal nahm ich meine Actioncam mit und wir machten Filme und Fotos während des Tauchgangs. Wir hatten auch am Tag zuvor beschlossen uns etwas zu trinken mit unter Wasser zu nehmen und so tranken wir auf etwa 16 Metern Tiefe gemeinsam eine Cola - witzig sag ich euch; solltet ihr mal ausprobieren. Leider konnten aufgrund des Wetters nicht zum Wrack-Tauchplatz, denn das hätte ich wirklich noch sehr gerne gemacht. Am Abend schlenderten Andrea und ich noch ein bisschen durch die Straßen. Ab ins Bett... Der nächste Tauchtag konnte beginnen. Direkt 07:15 Uhr ging es wieder los. Da ich am Tag zuvor schon alle meine nötigen Tauchgänge absolviert hatte, war ich heute mit Chris zum Fun-Diven verabredet. Zwei Tauchgänge, bei denen wir wieder jede Menge Spaß hatten! Nachdem ich zurück war, entschied mich einen Strandspaziergang zu machen. Auf dem Rückweg entdeckte ich einen jungen Mann, der eine Slackline zwischen zwei Palmen am Strand gespannt hatte und ich setzte mich dazu und schaute erstmal eine Weile zu, bis ich ihn fragte, ob ich es auch mal ausprobieren dürfe. So gab er mir einige Tipps und wir waren gemeinsam fast 2 Stunden mit der Slackline beschäftigt. Am Ende kam noch ein Österreicher, der es auch testen wollte und wir hatten zu dritt eine Menge Spaß dabei. Irgendwann machte ich mich wieder auf den Weg ins Hotel, da Andrea mit ihrem Tauchkurs fertig war. Nach einer gemütlichen Stunde im Zimmer bummelten wir noch gemütlich durch die Straßen und setzten uns noch an den Strand, tranken einen Cocktail und schauten bei der Feuershow zu. Der nächste Tag war für mich Tauchfrei. So entschied ich mich einfach mal drauf los zu laufen und Koh Tao mal von der Landseite zu betrachten. Zuerst den Strand entlang, gemütlich mit Meerblick etwas frühstücken und dann ging es hoch in den Wald. Mein Ziel war irgendwie nach oben auf den Berg zu kommen, um Koh Tao von oben überblicken zu können. Immer höher und höher... Irgendwann hielt ein Auto an und eine Frau fragte mich, ob sie mich ein Stück mitnehmen solle. Ich willigte ein und so ersparte ich mir gute 20 Minuten bergauf. Sie zeigte mir noch, wo ich weiter laufen musste und ich lief querfeldein mitten durch den Wald. Nach einer Stunde war ich endlich oben angekommen und genoss die Aussicht. Da es immer noch relativ früh war, lief ich auf der anderen Seite des Berges runter. Auch da fragten mich Woche, ob ich hinten drauf springen möchte und ob sie mich mit bis zum Strand nehmen sollten. Und schon war ich an einem wirklichen Traumstrand. Leider hatte ich kein Handtuch eingepackt und konnte mich nach einer kurzen Erfrischung im Meer nur auf meine Hose setzen. Eine halbe Stunde Ruhe gönnte ich mir und dann machte ich mich auf den Rückweg. Über eine Stunde bergauf und dann den ganzen Weg wieder zurück. Insgesamt war ich nochmal zwei Stunden unterwegs und kam genau passend zu Beginn des Regens wieder im Resort an. Da dies unser letzter Abend auf Koh Tao war und Andrea ihren OpenWaterDiver fertig hatte, schauten wir uns noch mit ihrer Tauchgruppe ein Abschlussvideo an und aßen dann alle zusammen zu Abend. Anschließend waren wir noch kurz mit Chris in der Bar und dann hieß es Abschied nehmen. Ich finde es immer wieder verblüffend, wie schnell man Menschen in sein Herz schließen kann. Ab aufs Zimmer, noch packen und dann ins Bett, denn der nächste Morgen begann schon fünf Stunden später.
Abschließend zu Koh Tao kann ich sagen, dass ich dort das erste Mal wirklich meine Liebsten vermisst habe und ein richtiges Tief hatte. Vor allem am ersten Tag, nach viel zu wenig Schlaf, wäre ich am liebsten zuhause gewesen. Und mir war das alles zwischenzeitlich zu viel. Zu viele Menschen, zu viele Touristen, zu viel Trubel. Deshalb war ich umso glücklicher, dass wir uns am nächsten Tag auf den Weg in Richtung Khao Sok Nationalpark machten.