Traveling44 - Für 4 Monate durch Südostasien
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Mai Chau - 2 Nächte auf dem Land

Veröffentlicht: 15.01.2019

Von Hanoi aus fahren wir ca. 4 Stunden lang in das 300 km südwestlich von Hanoi gelegene Mai Chau. Das Dörfchen ist umgeben von Feldern und Bergen. Aktuell ist zwar nicht die richtige Jahreszeit, aber im Sommer, wenn der Reis wächst, leuchtet die ganze Ebene hellgrün. Im Januar ist der Großteil der Felder noch nicht bepflanzt und die Bauern sind damit beschäftigt, zu pflügen und die Aussaat vorzubereiten. 

Er steht auf der Maschine und lässt sich durch den Schlamm ziehen. Definitiv die coolste Art zu pflügen

Wir haben uns für zwei Nächte in einen gemütlichen Bungalow mit Blick auf Felder und Berge angemietet. Nachdem der Bus uns an der Straße rausgelassen hat, laufen wir noch 2-3 km zu unserer Unterkunft. Mit den Rucksäcken ist das zwar lästig, aber die schöne Landschaft entschädigt für die Plackerei. 

Unser gemütlicher Bungalow am Reisfeld

An unserem Anreisetag machen wir nicht mehr viel außer uns über unsere schöne Hütte zu freuen, mit den anderen Gästen zu quatschen und zusammen Abend zu essen. In diesem Homestay ist es so üblich, dass um 7 alle zusammen kommen und gemeinsam essen. Die Frau des Hauses kocht viele verschiedene Gerichte, stellt alles auf den Tisch und jeder bedient sich. Finde ich perfekt da man so die Gelegenheit hat, sich durch die ganze Palette zu futtern. Vor dem Essen wird jedem ein Teetässchen Happy Water alias Reiswein eingegossen und angestoßen. Mot Hai Ba Yo! Das vietnamesische Prost. 

Abendessen


Nachdem wir eine sehr ruhige Nacht hatten, in der man nur ab und zu mal Enten, Hühner oder Frösche gehört hat, gibt es zum Frühstück eine leckere Pho und Max und ich schwingen uns auf die kostenlosen Fahrräder. Und zum ersten Mal sind sie nicht kurz vorm auseinander fallen xD Wir fahren über schmale Wege, die durch die Felder führen, durch kleine Dörfer, an Hochzeiten vorbei etc. 





Gegen Mittag gehen wir sehr lecker essen. Ich frage, ob ich gegrillten Fisch bekommen kann und es wird eifrig genickt. Als sich daraufhin die Kellnerin auf den Roller schwingt ahne ich schon, dass wir wohl etwas auf unser Essen warten müssen :-D Während Kellnerin 1 mit dem Roller unterwegs ist, geht Kellnerin 2 mit einem Messer bewaffnet hinters Haus und schneidet ein Bananenblatt ab. Kellnerin 3 schleppt Grill und Ventilator an. Endergebnis: Der frisch vom Markt besorgte Fisch wird in ein Bananenblatt eingewickelt und gegrillt. Damit es schneller geht, steht der Ventilator daneben und facht das Feuer an. Max macht sich natürlich darüber lustig, dass ich den armen Ladies jetzt so viel Aufwand beschert habe, aber es stand auf der Karte und ich habe extra gefragt. Naja, so bekommen wir auf jeden Fall frischen Fisch, der sehr sehr gut schmeckt. Und das ganze für 3,50€. 


Nachdem wir gestärkt sind radeln wir zu einer Höhle. Bzw. wir radeln bis zum Fuß des Berges, um dann 1.252 Stufen zu der Höhle hinaufzusteigen. Puh, der Schweiß lauft, aber das bleibt bei der hohen Luftfeuchtigkeit nicht aus. Ich bin nur heilfroh, dass die Sonne nicht scheint. Die Plackerei hat sich aber gelohnt. Es eröffnet sich eine riesige Höhle mit jeder Menge Stalagmiten und Stalaktiten, die frei begehbar ist, ohne Warnschilder, Verbotsschilder etc. Wir sind komplett allein und kundschaften die Höhle ausgiebig aus. Man kann sogar rumklettern :)

Da habe ich noch nichtmal 1/5 der Stufen geschafft
Chieu Cave
Max neues Reich? Der Bezwinger?


Den Abend verbringen wir wieder in unserem Homestay, zusammen mit den anderen Gästen. Das Essen ist wieder grandios.


Am nächsten Tag schwinge ich mich nochmal aufs Fahrrad, um die andere Seite des Tals zu erkunden und die Reisterrassen zu suchen, von denen man uns erzählt hat. Max steht der Sinn noch nicht nach Frühsport und bleibt in unserem Bungalow. Ich muss auch nach ein paar Hundert Metern aufgeben und das Fahrrad den Berg hoch schieben. Zum Berge fahren sind die Räder ohne Gangschaltung einfach nicht gedacht. Oder mir fehlen ein paar Kilo Oberschenkelmuskulatur. Jedenfalls finde ich meine Reisterrassen und freue mich schon auf den Rückweg. Einfach rollen lassen :-) Eine Stunde später nehmen wir den Bus zurück nach Hanoi.



Happy Face und es wurden immer mehr Taschen und Melonensäcke hinter ihn gestopft :-D


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