Veröffentlicht: 07.06.2018
Wow - Kolumbie. Da weiss ich gar ned wo afange. Ich bin jetzt sit chli meh als emene Monet da, aber es fühlt sich na viel länger ah, wel soviel passiert esch (leider ned nume positivs ;-)). Aber fangemer doch am beste vo vorne ah...
Wer min letzte Bitrag glese het weiss, dass ich mitem Segelboot vo Panama nach Cartagena gsegled bin. Cartagena het eini vode schönste Altstädt in ganz Südamerika mit wunderschöne, farbige Kolonialbaute. D Altstadt esch sehr touristisch, aber durch das au relativ sicher.
Ich han mich im Hostel “Mamallena” im Quartier “Getsemani” iquartiert ond bin schlussendlich über e Woche in Cartagena bliebe. Zum d Stadt echli kennelerne, han ich mitere Kollegin (Samira), won ich in Costa Rica kenneglernt han, sone supertouristische Hop-On, Hop-Off-Tour gmacht. Aber das het ois mal en guete Überblick über d Stadt geh. Nebst de Altstadt gits nämlich au no en noiere, moderne Teil mit Hochhüser (Bocagrande) ond vieli wiiteri, weniger bekannti Quartier.
Nebst de Stadt hets au einigi Stränd ide Nöchi, wie z.B. d Islas del Rosario oder d Isla Barú. Mer hend mal en Tagesusflug an Playa Blanca uf de Isla Barú gmacht. Zwar en wunderschöne wisse Sandstrand mitem typische karibisch-klare Wasser, aber definitiv z überloffe 🙈.
Am Wochenend bin ich no e Nacht ufd “Isla Grande”, öpe 1h mitem Speedboat vo Cartagena entfernt. Sie esch die grösst Insle vo de Inselgruppe “Islas del Rosario” ond es wohned öpe 750 Iwohner im einzige Pueblo ih schlichte, eifache Holzhüttene.
Uf de Insle gits verschiedeni Lagune ond mit chli Glück chamer det ide Nacht Glüehwürmli xeh.
Sosch bietet d Insle verschiednigi Stränd, wo alli zFuess durch Trampelweg (es git weder Strasse no Kanalisatione) erreichbar sind. Obwohl d Orientierig mengisch chli schwierig esch, lohnt sichs uf jede Fall, die zerkunde.
Ich han det im “My Casa Nativa” übernachted ond würds sofort witerempfehle - schöni Unterkunft, gmüetlichi Bar, netti Lüt, guete Pool. Aber würkli sehr ruhig, also meh zum entspanne, als zum Party mache :-).
Nach de Isla Grande bin ich weder zrugg ufs Festland ond han am nächste Tag mit zwei Kollege (eme Dütsche ond eme Franzos) de Bus in Richtig Santa Marta gnoh (ca. 5h). Ich han die beide im Hostel in Cartagena kenneglernt, aber d Stimmig zwüsched ihne esch ziemlich agspannt xii ond es esch au scho paar mal explodiert ide Ferie. Was ich guet chan nachevollzieh, wel de Franzos würkli sehr astrengend chan sii ond ich sogar au mit ihm eh rechti Diskussion mal gha han. Uf jede Fall long story - short: es esch sowiit cho, dass die beide getrennti Weg gange sind ond de Dütschi (ursprünglich Jordanier, namens Mo(hammed)) mit mer witerzoge esch.
Nachere Nacht in Santa Marta simer witer nach Taganga, es chlises Fischerdörfli öpe 15 Min. mitem Taxi/Bus vo Santa Marta. Det hemer 1-2 Nächt verbracht ond nachher simer mit zwei Schwiizer in Nationalpark Tayrona füre Nacht.
Mer sind eh mega lässigi, zemegwürfleti Truppe xii ond es het super harmoniert.
Nachdem ois de Bus am Hauptigang vom Park uselah het, hemer en öpe 1.5-stündige Fuessmarsch durch de Park uf ois gnoh. D Weg sind aber grössteils super usbaut xii ond wenns ned so heiss xii wär, wärs au gar ned so astrengend xii.
Ufem Weg hemer aber zum Glück es paar Iheimischi vom Park (Indigenas) atroffe ond ois mitere feine Kokosnuss erfrischt.
Übernachted hemer in Hängemattene im Camp Bukaru am Strand Arrecifes (leider mit Badeverbot weg de starke Strömig).
D Hängemattene sind alli mit Moskitonetz usgstattet xii, was au würkli nötig xii esch, wels bi dem tropische Klima im Dschungel gwimmled het vo Moskitos.
Am Abig simer zvierte nachli an Strand ond hend d Nachtstimmig bimene selbergmachte Lagerfürli gnosse - leider het das ned so lang brennt, wel scho bald en Parkwächter cho esch ond ois erklärt het, das Lagerfüür da verbote sind (oh mann ;-). So hemer halt de Rest vom Abig unterem klare Sternehimmel verbracht, bis mer denn ih oisi Hängematte kroche sind ond am Morge vode erste Sonnestrahle (ond em Güggel vo nebeddra) gweckt worde sind.
Am nächste Tag hemer no die wiitere Stränd vom Park erkundet: La Piscina ond de Hauptort Cabo San Juan.
Vo det hemer denn geg de Abig es Boot zrugg nach Taganga gnoh. Mer sind öpe z 20igste ines relativ bescheidnigs Boot gstopft worde ond d Fahrt esch ziemlich holprig xii weg de viele Welle - aber uf jede Fall es Erlebnis ond en Alternative zude Busfahrt.
In Taganga hend de Mo & ich namal paar Nächt verbracht ond es het ois guet gfalle - mer hend super Lüt kenneglernt, in Usgang, an Strand, fein go esse... so langsam aber sicher bin ich nach über 4 Mönet unterwegs au chli reisemüed worde, ich han nüm möge jede Tag öpis organisiere, mich drum kümmere, won ich übernachte, was ich wet go aluege etc. Velech tönt das jetzt für es paar chli unverständlich (Luxusproblem), aber ich glaub jede, wo mal länger unterwegs xii esch kennt das Gfühl.
Uf jede Fall han ich mer scho siteme Zitli mal überleit, mich amene Ort füren Moment chli niederzlah ond durch en zuefälige Pizzastrand-Verkäufer bin ich denn au zumene Job imene Restaurant in Taganga cho, wo vomene Argentinier gfüehrt worde esch. Ich han mer es Apartment für 2 Woche gmieted ond so vorgha, det mich chli niederzlah.
Es het au alles super agfange, ich han jede Abig im Restaurant (yummy yummy) chöne schaffe, han viel Gäst chöne inebringe (v.a. au Touriste, wel ich halt englisch rede) ond de Franko, min Chef, esch zfriede xii mit mer ond het jede Tag wieder wele, das ich go schaffe chume. Mini Schicht esch immer vom 16:30 - 00:30 gange ond da Taganga es chlises Dörfli esch, han ich au nume öpe 5 Min. Heiweg gha. So bin ich nach minere dritte oder vierte Schicht im Restaurant ide Nacht heigloffe, han mich ume Strass vertah ond denn eschs passiert: en Typ (zwüsched 20-25i) rennt mitem Messer uf mich zue, risst mer s Täschli weg ond rennt devo. Das alles esch so schnell gange, das ichs chum realisiert han im erste Moment. Ich bin is nächstbeste Hostel grennt, han de Nachtwächter informiert ond er het d Polizei grüeft. Die hend sich aber ziemlich Ziit lah ond i dere Ziit han ich au no mini „Familie“ (die wo mer sApartment vermieted hend) usem Bett grüehrt. Sie sind mega lieb xii ond de Vater esch denn au mit mer ufd Polizeistation mitcho. Ih mim Täschli esch zum Glück nume wenig Bargeld xii, aber leider au mis Handy. D Polizei hets aber herzlich wenig kümmered ond mer esch ziemlich schnell bewusst worde, das ich uf ihri Unterstützig ned chan zähle. De Vater het mich denn hinte uf sis Töffli gnoh ond mer sind die ganze Strasse vo dem „Ghetto“ wo sie als „Hollywood“ bezeichned abgfahre, aber logischerwiis esch de Typ scho über alli Berge xii.
Ich han nüm wele ih mim Apartment schlafe, wel i mim Täschli au de Schlüssel xii esch. Netterwiis het mer aber d Familie abote, ih eim vo ihrne Gästezimmer zschlafe ond so bin ich wenigstens zu es paar Stunde Schlaf cho.
Die nächste Täg han ich nume no mit Sache organisiere verbracht: Diebstahlmeldig go hole ide Fiscalía in Santa Marta, es nois Iphone chaufe (was ned ganz eifach xii esch, wels da wenig Iphones git), es nois Täschli etc. Ich han au nüm wiiters im Restaurant gschaffed, wel d Polizei öfters verbigluegt het ond nach minere Arbetsbewilligung (won ich ned han) gfraged het ond ich würkli ned no meh Problem am Hals han wele ha. Uf jede Fall han ich s Huus chum verlah, wel ich Angst gha han ond bi jedem Typ, wo mer begegned esch, s Gfühl gha han dases de Dieb esch. Wenn ich am Abig use bin (zum öpis go esse zum Bispiel), het mich de Vater immer abgholt mitem Töff. Trotz dere unschöne Situation, hets au sin positive Teil gha: ich hane mega netti, hilfsbereiti, ifühlsami Familie kenneglernt, wo sich guet um mich kümmered het. Als Gegeleistig (ond zum Ziitvertrieb) han ich mit de Chind ond au enere Frau wo det zur Mieti gwohnt het, chli Englischunterricht geh. Ihri Tochter esch min grösste Ufsteller xii, sones herzigs Chind, immer miteme Lache ufem Gsicht. Wenn ich heicho bin esch sie immer uf mich zuegrennt - „Aaaamigaaa“ - ond het mich umarmt :-)
Aber ich han gwüsst, dass ich de Ort muen verlah, zum das ganzi vergesse. So bin ich wiiterzoge in Richtig Norde nach Palomino, en wunderschöne, ruhige Ort am Meer, wo zwei Flüss vode Berge inemündet.
Ich han mich det füre Woche im Dreamers Hostel iquartiert, es Hostel wo mich eher anes Hotel erinnered het mit verschiednige Bungalows, amene Pool ond direkt am Strand glege. Es esch de perfekti Ort xii zum abschalte: super Lüt, ganz eifach zum Kontakt knüpfe, wel im Dorf selber ned viel los esch. Mer hend jede Abig Spieli gspielt (Cambio!), trunke, gschwätzt ond eifach eh super Ziit gha - genau das, woni brucht han.
De Strand esch wunderschön xii, wisse Sand ond mer het kilometerlang chöne laufe, vo det wo de einti Fluss is Meer gmündet het bis zum andere. S Meer esch recht stürmisch xii mitere starke Strömig ond daher eher weniger geeigned zum go bade - obwohl das vieli ned devo abghalted het:-)
Au s Dörfli selber esch sehr herzig xii mit verschiednige Hostels, Bars, Restaurants alles so chli im Alternative-Stil.
Eimal hemer no s Tubing gmacht, mit ufblasbare Reife de Fluss durab gleite ond am Schluss landet mer im Meer. Es esch aber ned actionriich oder riverrafting-mässig xii, sondern meh gmüetlich. S Gföhrlichste esch wahrschenlich d Fahrt ufem Töffli de bergderuuf xii ;-)
Mer sind insgesamt eh Gruppe vo öpe 10 Lüt xii ond es het mega Spass gmacht. Es het mich au sehr ah diheime erinnered mitem Fluss, de Berge ond de Natur.
Uf jede Fall hend mer eh super Woche in Palomino verbracht, ich han richtig guet chöne abschalte ond mich erhole.
Mit zweine vom Hostel, enere Dütsche (Lara) ond emene Schwiizer (Yannick), han ich für de kommendi Tag de “Lost City Trek” bueched. Das esch eh 4-5 tägigi Wanderig ide „Sierra Nevada de Santa Marta“. Das esch es riesigs Berggebiet mit de zwei höchste Gipfel vo Kolumbie, em „Pico Cristóbal Colón“ ond em „Pico Simón Bolívar“ mit jewiils 5’775m, wo au bitzli Schnee liit (daher de Name „nevada“). Aber so höch ufe sind mer schlussendlich ned, es esch sogar für Touriste bzw. Nicht-Indigene verbote. Das Gebiet wird nämlich vo indigene Völker bsetzt, wo sich ih 3 verschiednigi Stämm ufteiled. D Regierig het ihne das Land kauft ond unter Naturschutz gstellt ond det inne herrsched au ihri eigene Gsetz ond Regle.
Aber zerst mal vo vorne: mer hend also oisi Tagesrucksäck mitem Nötigste packt ond sind vomene Typ abgholt worde, wo ois denn zum Igang vom Park gfahre het ond det hemer de Reste vode Truppe troffe. Insgesamt simer 8 Lüt xii ond 2 Guides (eine devo als Übersetzer), en agnehmi Azahl vo Lüt.
Nacheme grosszügige Mittagsesse ond emene churze Briefing über die nächste paar Täg eschs denn au scho losgange in Richtig zum erste Camp. Es esch chli ufe- ond abegange, aber guet machbar mit de richtige Usrüstig. Nach 6.8km ond öpe 4h Wanderig hemer oises erste Camp erreicht. Mer hend sogar immer chöne ih richtige Bett schlafe, ide Hochsaison wenns usbuecht sind, müend einigi amig ih Hängemattene schlafe. Obwohl ich das im Tayrona eigentlich au recht bequem gfunde han ;-)
Verschwitzt ond kaputt hemer ois im „piscina natural“ chöne abchüehle - defür het mer aber zerst öpe 4 Meter müesse abespringe.
Am Abig sind vieli früeh go schlafe nachem Znacht, kaputt vom erste Tag. Wel de „Wecker“ bzw oise Guide het ois jede Morge am 5i gweckt fürs Zmorge, am 6i esch denn die nächst Wanderig losgange.
De zweiti Tag esch au de strengsti xii, mer hend insgesamt fast 15km zrugg gleit ond das vor allem berguuf. Aber es het immer weder Pausene geh mit frische Frücht oder anderne Snacks.
Unterwegs hemer no es Dorf bsuecht vode „Koguis“, eine vo dene indigene Stämm. Det hends ois d Guides viel über Kultur verzelt, z.B. das Männer ond Fraue es seperats Huus hend ond eigentlich nume zum schlafe zrugg zude Familie göhnd.
D Fraue (oder eher Meitli) werded verhürated, sobald sie ihri ersti Periode hend. Usgwählt wird de Partner vom „Mammu“, em Dorfältesti ond em Boss vo dem Stamm. S Ziel esch möglichst viel Chind zha, die meiste Fraue hend bis zu 15 Chind ih ihrem Lebe (lieber sie als ich 🙈).
Die meiste Chind wo chli tüfer unte wohne (ned grad zmitzt ufem höchste Berg) göhnd au ine Schuel. Es paar wenigi göhnd sogar go studiere in Santa Marta, die chönt au am beste spanisch oder sogar chli englisch. Sosch redet sie ihri eigeni Sprach, je nach Stamm.
Meitli ond Buebe sind au relativ schwer zum unterscheide, sie hend alli langi Haar (bedütet Weisheit), wissi Gwänder (wegem Schnee) ond Gummistiefel oder barfuess (wegem Kontakt zude Erde). De einzig Unterschied esch eigentlich, das Buebe sone Umhängtäsche hend ond Meitli ned. Aber ich bin au paar Mal is Fettnäpfli trette ;-)
S gängigste Transportmittel sind eigentlich Muultier oder Ross. Chli witer unte esches au no mit Töffli möglich.
Nach guete 7 Stund hemer denn au oises zweite Camp erreicht ond es feins Znacht het uf ois gwartet.
Am nächste Morge simer weder pünktlich am 5i gweckt worde zum die letzti Etappe zude „Ciudad Perdida“ uf ois zneh.
Für das hemer aber zerst namal en Fluss müesse überquere.
Nachher hemer wiiteri 1‘200 Stegetritt müesse ufeklettere, bis mer denn endlich a oisem Ziel acho sind.