Lovers In Japan
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Kyoto – Teezeremonie, traditionelles Theater und Wabi Sabi

Veröffentlicht: 15.04.2019

Am Mittwoch hat es zum ersten Mal während unserer Reise den ganzen Tag geregnet. Glücklicherweise hatten wir für diesen Tag ein quasi Indoor-Programm geplant.

Am Vormittag nahmen wir an einer Teezeremonie teil. Man muss aber dazu sagen, dass es sich hier nicht um eine traditionelle Teezeremonie gehandelt hat, da eine solche mehrere Stunden dauern kann. Unsere Teezeremonie war eine allgemeine Einführung in das Thema, in der die einzelnen Schritte gezeigt und erklärt wurden. Es gibt ganz bestimmte und streng vorgegebene Regeln und Schritte, die bei einer Teezeremonie einzuhalten sind. Es war interessant zu sehen, mit welcher Hingabe unsere Teemeisterin den Matcha-Tee zubereitete. Harmonie und Respekt sind eben wichtige Bestandteile einer solchen Zeremonie. Der aufgeschäumte Grüntee schmeckte uns beiden ganz gut.

Am Nachmittag haben wir uns dann noch eine Folklore-Tanzrevue angesehen. Das sogenannte „Miyako Odori“ findet jährlich im Frühling in Kyoto statt und wurde zum ersten Mal 1872 aufgeführt. Da während der Aufführung das Fotografieren und Filmen strengstens untersagt ist, konnten wir keine Fotos oder Videos machen. Ihr könnt es euch bei Interesse aber zB auf Youtube ansehen. Die Kostüme und Bühnenbilder waren sehr farbenfroh und voller japanischer Motive (Teehäuser, Tempel, Kirschblüte, Ahornbäume). Den japanischen Sprechgesang haben wir leider nicht verstanden, konnten aber aufgrund des Programmheftes den Inhalten der acht vorgetragenen Stücke folgen.

Am heutigen Tag hat sich für uns ganz besonders gezeigt, dass die Japaner all ihre Künste bis zur Perfektion zelebrieren. Egal ob es sich um das Anlegen und Pflegen von Gartenanlagen, die Zucht von Bonsai Bäumchen, die kunstvolle Behandlung von Blumengestecken (Ikebana), stundenlange Teezeremonien oder Poesie und Musik handelt, Wabi-Sabi ist ein grundlegendes Prinzip. Wabi Sabi ist ein Zustand der Achtsamkeit, des Lebens im Jetzt. Es ist aber auch gleichzeitig ein ästhetisches Konzept, nämlich das Schöne im Schlichten zu finden.

Auch wenn wir die Sprache und viele Gepflogenheiten nicht verstehen, die Art und Weise wie mit enormer Hingabe, mit Respekt, mit festgelegten Abläufen und Ritualen sowie mit eiserner Geduld an schönen Traditionen hier in Japan festgehalten wird, ist beeindruckend.

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