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Isla Mocha: Teil IV - Der Mythos der Isla

Veröffentlicht: 31.10.2017

Der Mapuchestamm glaubt daran, dass alle ihre Seelen nach ihren Tod zur Isla Mocha wandern. Wenn man die Isla Mocha besucht, versteht man definitiv warum sie dies glauben. Denn die Isla Mocha ist auf jeden Fall ein magischer Ort, an welchen man sich nicht so schnell gewöhnt, sondern welcher von Tag zu Tag schöner wird und man immer wieder Landschaften entdeckt, die einen sprachlos hinterlassen.

Als wieder einmal ein Nachbar vorbeischaute wie es uns hier so geht, sprach er auch mit Marcelo über seine Pläne, bzgl. der Hütte. Gioanni (der Nachbar) bat dann auch sofort an Marcelo dabei zu unterstützen. Das hieß, dass wir uns am nächstem Tag mit Gioannis Truck, seinem Sohn Ezequiel und ihren Hund Jana auf den Weg zum Strand machten, um Steine für das Fundament der Hütte zu sammeln. Ezequiel ist 5 Jahre alt und schon ein richtig aufgeweckter, frecher Bursch, mit dem wir sehr viel lachen konnten. Er versuchte uns ein bisschen spanisch beizubringen und blödelte die ganze Zeit mit uns rum. Jedenfalls besorgten wir nicht nur die Steine, sondern Gioanni machte mit uns auch eine Tour, um die Insel. Er zeigte uns Methanquellen im Wasser, welche man entzünden kann, eine kleine Insel voll mit Pinguinen (erinnerte ein bisschen an Happy Feet), die Fischerboote und einfach die wunderschöne Landschaft der Insel. Es war auch ein cooles Gefühl auf der Ladefläche vom Truck über einem wunderschönen Strand zu düsen und den endlosen Ozean, auf der einen Seite und die "Herr der Ringe - Landschaft" auf der anderen Seite zu beobachten. Solche "Arbeitstage" hat man gerne.


Wir machen uns auf den Weg

Wahre Liebe

Selfietime

Wir entzündeten die Methanquelle

Happy Feet

Nur der Wind, war nicht wirklich angenehm

Am Herumblödeln mit Ezequiel und Jana

Mit dem Truck über den endlosen Strand

Die Fischerboote im Ruhezustand


Doch als wir schon dachten wir haben die schönsten Seiten der Insel gesehen, überraschte uns die Isla Mocha wieder einmal.

Wir machten an unserem freien Tag eine Wanderung ans andere Ende der Insel, durch den Nationalpark der Isla Mocha, ein unbeschreiblicher Dschungel. Nach dem Beginn, durch die grünen Wiesen der Insel, ging es relativ schnell in den besagten Wald. Zuerst ein steiler Anstieg, mit erster Pause auf einer traumhaften Aussichtsplattform, von welcher man einen Auslick auf die rießigen Grünflächen, den ewig langen Strand und den endlosen Ozean hatte. Danach kamen wir weiter zu einer wunderschönen Lagune mitten im Wald. Die Bäume wurden immer größer und wir spürten immer mehr die Magie dieses Ortes und warum es zu diesem Mythos rund um die Insel kam.

Die Lagune

Die Aussichtsplattform

Zoomansicht

Wunder der Natur

Es gibt wohl wenig heilenderes für Seele und Geist als in einer wunderbaren Umgebung, mit wunderbaren, lustigen Menschen, einfach nur stundenlang zu wandern und seine Gedanken fließen zu lassen.

Als ich mich schon langsam an diesen faszinierenden Dschungel gewöhnt habe, kamen wir an einem der magischsten Orte, die ich je sehen durfte. Es ist schwer diesen Moment und diesen Ort in Worte zu fassen, vor allem weil es eigentlich einfach "nur" viele, große, Bäume sind. Doch der Augenblick wie Marcelo zwischen all diesen Bäumen am Boden gesessen ist, von den wenigen Lichtstrahlen erleuchtet wurde und in 40m hohe Baumkronen starrte, begleitet von kompletter Stille, all dies machte diesen Moment so einzigartig. Worte wie surreal, spirituell und vor allem magisch, würden es wohl am Besten beschreiben.

Look at the guy in the middle

Man ging einfach nur durch diesen Wald und musste irgendwie immer wieder plötzlich lachen, vor lauter Freude und Begeisterung. Diese Begeisterung nahm auch einfach kein Ende, im Gegenteil, immer wenn man glaubte sich daran gewöhnt zu haben, sah man plötzlich wieder ein neues unfassbares Bild in unserem Blickfeld. Man könnte jedes Bild welches wir sehen durften auf eine Postkarte drucken lassen.

Ein weiteres Highlight war sicherlich der Moment, als wir nach Stunden im dunklen Wald, in dem durch die viele Vegetation nur wenige Lichstrahlen durchkommen, plötzlich auf eine unglaublich helle, warme Lichtung gestoßen sind. Nun hatten wir wieder ein Ausblick auf das Meer und unser nächstes Ziel, dem Leuchtturm. Nach einem kurzen Besuch bei einem alten Freund von Marcelo, welcher uns spontan sehr nett empfing, ging es wieder weiter durch die Wiesen der Isla Mocha, mit ihrem starken, saftigen Grün. Vorbei an unzähligen Kühen und Pferden, bis wir den Strand erreichten. Wir wussten inzwischen wie der Strand hier ausschaute, trotzdem ist man immer wieder begeistert wenn man diesen ewig langen, breiten, braun-schwarzen, komplett glatten und flachen Strand erblickt.

Die Lichtung


Besuch bei Marcelos alten Freund: Ein Kilo Fleisch bekamen wir geschenkt.

Das saftig, starke Grün der Wiesen

Dieser Strand begeistert einen immer wieder aufs Neue

Strandbild #2

Als wir den Leuchtturm erreichten, setzten wir uns alle einfach nur hin und genoßen den Ausblick, ich musste dabei schon wieder lachen vor lauter Freude, es ist einfach unglaublich was die Isla Mocha alles zu bieten hat. Der kalte Wind brachte uns dann dazu aufzustehen und den Weg nach Hause anzugehen. Eigentlich hätten wir mit Gioanni ausgemacht, dass er uns holt, wenn wir beim Leuchtturm sind, doch das Telefonnetz ist auf dieser Seite der Insel ausgefallen, so konnten wir ihn nicht erreichen. Also blieb uns nichts anderes als ein weiterer Fußmarsch übrig und zu hoffen, dass Gioanni vielleicht doch kommt.

Unsere Glücksfee ließ uns wieder einmal nicht im Stich, nach ca. einer halben Stunde kommt Gioanni über den Strand gebraust und wir müssen nur noch auf die Ladefläche aufspringen.

Der Leuchtturm


Die Aussicht vom Leuchtturm

Die Rettung: Gioannis Truck

Der Tag war allerdings noch nicht vorbei, denn Gioanni ging noch fischen. Also blieb uns nichts anderes übrig als am Land zu warten bis er zurückkommt. Zuerst waren wir alle ein bisschen genervt, dass wir hier noch warten mussten, da uns allen ziemlich kalt war und wir "nach Hause" zu unserem warmen Lagerfeuer wollten, doch auch das Warten hier rentierte sich. Wir nutzten zuerst die Zeit, um noch ein paar Muscheln zu sammeln, für das Fundament der Hütte und da das Fischen etwas länger dauerte, konnten wir nach zwei Stunden einen atemberaubenden Sonnenuntergang beobachten, welcher uns alle wieder sprachlos hinterließ, so dass wir am Ende alle dankbar waren, dass wir hier noch warten mussten. Die unglaublichen starken Farben, welche die Wolken einfärbten, werde ich noch lange in Erinnerung behalten. Das perfekte Ende eines Tages mit unzählig vielen, schönen Momenten!

Romantic moment for the french couple


Speechless

Dass war es mit dem Abenteuer Isla Mocha für uns. Ich will jetzt hier auch gar kein Fazit mehr schreiben, sondern nur einen Satz der unsere zwei Wochen hier, meiner Meinung nach ziemlich gut auf den Punkt bringt.

Wir hatten fast nichts, nur das Notwendigste und trotzdem hatten wir irgendwie mehr als je zuvor.

Nun wartet Pichilemu auf uns.

Antworten (1)

Gaby
Atemberaubende Bilder, tolle Berichte. Danke Andi, dass du uns an deinem Abebteuer teihaben lässt! Gaby

Chile
Reiseberichte Chile
#islamocha#chile#wwoofing