Veröffentlicht: 21.11.2017
Nach der surrealen Traumwelt Isla Mocha, geht es nun zurück in die "real world". Das Schöne am Reisen ist allerdings, dass man überhaupt nicht traurig ist einen Ort zu verlassen. Denn man fliegt nicht nach Hause sondern einfach ins nächste Abenteuer. Deshalb konnten wir diese einzigartige Zeit auf der Isla Mocha einfach nur wertschätzen, ohne irgendwelche Trauer, dass sie nun vorbei ist.
Von Tirua ging es nun nach Pichilemu, den berühmtesten Surferspots Chiles. Nach einiger Zeit fanden wir auch einen Schlaflatz, eine nette kleine Hütte, welche wir uns für zwei Nächte gemietet haben. Richtiger Luxus nach zwei Wochen zelten! Die Leute dort waren wie immer bisher extrem hilfsbereit und nett z.B. hat unsere Nachbarin einfach so unsere Wäsche für uns gewaschen. Am nächsten Tag starteten wir auch schon unsere ersten Surfversuche. Fazit: Wir brauchen definitiv noch viel, viel Übung, aber es macht auf jeden Fall Spaß und wir können uns surfen als cooles Hobby während unserer Weltreise vorstellen!
Zudem ist es auch ein gutes körperliches Training, es ist viel anstrengender als ich mir gedacht habe und beansprucht den gesamten Körper. Bevor es weiterging, stand noch etwas Party am Wochenende an, Pichi ist sicher nicht der beste Partyort aber wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß.
Jetzt fing dann das "Reisen" irgendwie so richtig an. Es ging unerwarteterweise nochmal zurück nach Santiago, da uns Nina (das Mädchen, welches wir in unseren ersten Tagen in Santiago kennengelernt haben und uns eine Stadtführung gegeben hat) überredet hat Halloween in Santiago zu verbringen. Definitiv die richtige Entscheidung! Erstens weil Santiago mit Sicherheit eine perfekte Stadt für Partys ist und zweitens weil wir hier das geniale am Hostelleben kennenlernen konnten. Man lernt soviele Leute im gleichen Alter, mit einer ähnlichen Einstellung und von überall auf der Welt kennen, das macht Reisen aus! Die Rückkehr nach Santiago zeigte uns aber auch wie klein die Welt eigentlich ist, denn wir lernten im Hostel auch einen Innsbrucker kennen: Gabor! Gabor hitchhiked seit über 4 Jahren um die gesamte Welt (u.a. auch ein Seegelboot über den Atlantik), eine ziemlich geniale und beeindruckende Geschichte welche er zu erzählen hat. Wir feierten jedenfalls gemeinsam, dass sich drei Tiroler irgendwo am anderen Ende der Welt treffen.
Doch dann ging es auch schon weiter nach Reñaca. Reñaca ist eine kleine Stadt in der Nähe von Viña del Mar. Diesmal gehts allerdings nicht zu einem Hostel, sondern zu Rous unsere Couchsurfinggastgeberin. Wir probierten hier Couchsurfing zum ersten Mal aus und waren sofort begeistert von der Idee und überrascht wie gut es funktioniert. In Couchsurfing geht es nicht nur darum, dass man als Reisender einen gratis Schlafplatz bekommt, es geht viel mehr darum, dass sich Leute aus allen Ländern kennenlernen, austauschen und sich gegenseitig helfen. Win-Win Situation für beide Seiten. Als Reisender lernt man einen "Local" kennen, welcher einen die Stadt zeigen kann und man hat einen gratis Schlafplatz. Als Host bekommt man ein bisschen vom "Travelspirit" nach Hause und eine gute Sache für beide Seiten ist: Man hat oft sehr interessante, lustige, aber auch tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt. Fazit: Wir haben nun eine weitere Freundschaft in Chile gewonnen.
Nächster Halt, next Stop: Valparaiso. Valparaiso, welch eine geniale, wunderschöne Stadt. Die Stadt ist auf mehreren Hügeln aufgebaut und überall in der Stadt sind Graffiti und Wandgemälde zu sehen. Die Stadt und ihre Bewohner strahlen generell einen eigenen Spirit aus, den man ganz einfach nur aufsaugen kann. Nina und ihre Freundin Sophie begleiteten uns nach Valparaiso, sie zeigten uns das Nachtleben von Valpo und die wunderschönen Plätze von der Stadt. Wir genossen die Tage hier und bereuten im Nachhinein nur etwas, dass wir nicht mehr Tage hier blieben, doch wir mussten uns langsam Richtung Bolivien bewegen.
Davor ging es allerdings noch ein drittes Mal zurück nach Santiago, denn von dort sind die Busverbindungen nach San Pedro de Atacama besser. Unsere Glücksfee (die Vogelscheisse) schlug dort wieder einmal zu. Wir konnten noch zwei Nächte im Haus von Sophies Eltern übernachten. Eine australische Familie, welche seit 11 Jahren in Südamerika lebt. Die südamerikanische und australische Gastfreundschaft durften wir hier richtig zu spüren bekommen. Wir wurden mit einem Steak bekocht, hatten gute Gespräche und sie versuchten uns überall zu helfen, wo sie nur konnten. Zum Beispiel als wir ihnen am nächsten Tag Wiener Schnitzel als ein kleines "Dankeschön" gekocht haben und uns beim Einkauf auch mit einigen Lebensmittel für die nächsten Tage eingedeckt haben, haben Sie uns ohne Wiederrede einfach den gesamten Einkauf gezahlt. Am Ende bekamen wir also Geld dafür, dass wir zwei Tage in ihrem Haus lebten und ihr Essen aßen. Wir hoffen, dass wir sie irgendwann einmal wiedersehen und dies nicht weil sie uns unser Essen gezahlt haben, sondern weil es einfach Spaß machte Zeit mit ihnen zu verbringen.
Nach einem kurzen Besuch bei Gabor, welcher eine Riesenfreude hatte uns wiederzusehen, geht es nun allerdings mit einer 24-Stunden Busfahrt nach San Pedro de Atacama. Die Wüste wartet auf uns!