Lost in Transnistrien oder das Land welches es gar nicht gibt
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3. Etappe Jump jump nach Czernowitz

Veröffentlicht: 13.06.2019

Uar heute morgen aus dem verschwitzten Bett gequält, abduschen, ne halbe Flasche Wasser und in die noch verschwitzteren Klamotten gehüpft und los. Frühstück und Kaffee gab's leider nicht. Startbild vergessen und den Tankrucksack fast verloren, Mopped nen fetten Kratzer verpasst und nen kleinen Riss in die Verkleidung vibriert. Sonst liefs. 

Schnell noch die Guzzste mit "Mustang" befüllt, so heisst hier der Premium Sprit, und dann erst mal verfahren, wollte eigentlich nach Ivano Frankivst und bin dann wohl mal falsch nicht abgebogen also gings nach Ternopil, bis dahin dachte ich gute Wahl, super Asphalt und kaum Verkehr aber dann. 

Schon die quasi Ortsumfahrung, Löcher wie Waschbecken groß und ebenso tief, so sollte es die nächsten 101km, oder mehr, weitergehen. Das hieß heute arbeiten. Da ich trotz allem vorankommen wollte habe ich versucht das ganze mit ca 90-110kmh und viel Ausweicharbeit zu nehmen. Ging fast immer gut, nach 3 Fahrwerksdurchschlägen musste ich dann noch den Dämpfer hinten 3 Raster härter drehen und ab dafür. Wahnsinn man wird trotzdem noch ab und zu überholt. Zu allem Überfluss hat mich, da ich der besseren Sicht wegen, meist mit offenem Visier fahre, noch irgendwas ins Gesicht gestochen bin erst mal weiter gefahren in der Hoffnung es war keine Wespe🐝, dass hätte ich spätestens in 15min gemerkt und da wäre genug Zeit zum Anhalten und ins Koma ☠️ fallen gewesen. 

Naja heute waren die gut 300km schnell rum und ich um 2 in Czernowitz. Schönes Zimmer, Riesenbett, Garten und morgen Frühstück. 😋

Gestern die Hauptstadt Galiziens heute die der Bukovina, Czernowitz, auch die Stadt der toten Dichter genannt war wohl noch mehr Schmelztiegel der Kulturen als Lemberg. Hier lebten einst ne Menge Nationalitäten nebeneinander sieht man besonders an den vielen Kirchen der unterschiedlichen Konfessionen. Baustil ist wieder pompös aus der Jahrhundertwende, sehr wenig sowjetisch wie Lemberg auch aber kleiner. Kurzer Rundgang und Zentralmarkt, essen ruft. 

Heute musst ich nach dem Tag ohne Speis erstmal ordentlich einkehren. Borschtsch und gebackene Rinderstreifen mit gegrilltem Gemüse in Polenta auf Schafskäseraspel. Dabei fällt auf das meine rechte Hand kein Gefühl und keine Kraft hat, Gabel halten fällt schwer, Gashand eben. Fürs Bier reichts aber. 🍺

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