Tim(e) flies
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Hey Muzungu!

Veröffentlicht: 13.06.2019

Während ich an diesem Update sitze, wird mir wieder bewusst, wie dankbar ich dafür sein kann die Möglichkeit zu haben solche Reisen zu Unternehmen.

Starten wir aber ab Tag 1:

Der Flug nach Addis Abbeba brachte bereits eine freudige Überraschung mit sich. Nichtmal 1/3 des Flugzeuges war gefüllt, sodass ich mich die 7 Stunden Flugzeit über die komplette Reihe ausbreiten konnte.


Die Flugzeit verging dementsprechend wie im Schlaf, auch Umstieg und Weiterflug nach Uganda gingen schnell vorüber.

In Uganda wartete dann aber tatsächlich Regen auf mich, sodass die Straßen durch die darauf gespült Erde in einem schlammigen rot erhellten.


Am Guesthouse angekommen lerne ich dann Thijs und die Geschichte zum Guesthouse kennen. Mehr oder weniger durch Zufall lernte Thijs den vorherigen Besitzer des Hostels kennen, welcher selbiges gerade verkaufen wollte. Kurzerhand entschieden sich Thijs und Anne, die Niederlande hinter sich zu lassen und mit allem Hab und Gut nach Uganda auszuwandern.


Nachdem ich mich kurz gestärkt hatte, erkundete ich die Gegend rund ums Guesthouse. Zum ersten Mal also ganz alleine durch die nassen und schlammigen Straßen Afrikas. Das Guesthouse liegt etwas außerhalb Kampalas, dennoch ist das Verkehrsaufkommen auf der Hauptstraße enorm. Das Straßenbild prägen die Boda Bodas und Matatus, welche stets hupend auf der Suche nach neuer Kundschaft sind. Boda Bodas sind Taxi-Motorräder, die zu tausenden auf den Straßen unterwegs sind. Matatus kleine weiße Minibusse, die man durch die Rufe des Fahrers an ihrem nächsten Ziel erkennt. Der Smog und der Geruch nach verschiedenen Kraftstoffen ist sehr enorm und teilweise echt grenzwertig, wenn man länger an der Straße entlang geht.

Der ganze Staub und Smog legt sich auf der Haut und den Lippen ab, was man förmlich schmecken kann. Bei jedem Atemzug merkt man, wie die Luft durch die Lunge gefiltert wird. Das in Uganda niemand raucht, wundert mich wenig, wobei es sowieso verboten ist. 

Den Abend habe ich dann bei ein paar Bier mit Charlie und Roel, den einzigen anderen Gästen, ausklingen lassen.
Roel macht ein Auslandsemester in Uganda, Charlie auf der Suche nach der großen Liebe.
Und die Suche ist nicht sprichwörtlich gemeint. Charlie hat vor einiger Zeit eine ugandische Frau im Internet kennengelernt, ist nun nach Afrika gekommen um sie zu treffen. Nachdem er ihr allerdings Geld für den Zahnarzt gegeben hat, meldet sie sich nicht mehr. Komisch. Die lange Version der Geschichte spare ich mir, es reicht eine Folge "Mitten im Leben" zu schauen.

Am Morgen verlasse ich Kampala, um zu meinem nächsten Ziel Fort Portal zu kommen. Zum Guesthouse in Kampala werde ich zum Abschluss meiner Reise nochmal zurückkehren.
Die Stadt Fort Portal und ihre Umgebung ist bekannt für die "Crater Lakes", kleine Seen die die bis zu 150 Meter tief sind.

Emma ist mein Fahrer und Flucht bereits nach wenigen Metern auf der Straße "Those Matatus drive careless", während er selbst gleichzeitig eine rote Ampel überfuhr. Witziges Afrika.

In Fort Portal angekommen habe ich ein Boda Boda gemietet um über die roten Pisten des Landes zu den Crater Lakes zu fahren. Die Aussicht die man an den Spots hatte wo wir gehalten haben, war unfassbar.
Die hügelige Umgebung ist getränkt in ein sattes und fruchtiges Grün. Tee- und Bananenplantagen wechseln sich mit Urwald und großen Wiesen ab.
Fast 4 Stunden sind wir umher gefahren und haben diesen Trip zum Abschluss mit einem Blick über ganz Fort Portal gekrönt. "Top of the World" heißt der Aussichtspunkt auf dem etwa 1500 Meter hohen Berg, von dem man einige der Crater Lakes, sowie die restliche Landschaft bestaunen kann.
Eine halbe Stunde haben wir da gesessen, gequatscht und einfach nur den Augenblick genossen.







Während dieser Fahrt haben mich immer wieder große Kinderaugen angeschaut, mir gewunken und stets "Hey Muzungu! How are you?" gefragt. Das breite Kinderlächeln was einem geschenkt, wenn man freundlich zurückwinkt und antwortet ist unbezahlbar. Tatsächlich haben auch mehrere Kinder bei einem der Halte meine Haut gefühlt, um zu schauen ob sich meine Haut anders als ihre anfühlt.

Muzungu heißt soviel wie "Reisender", was Kinder im Dorf hauptsächlich für weiße Menschen nutzen. 

Auf den Straßen herrscht großer Trubel. Jeder hat was zu tun, ist am Arbeiten, verkauft Waren, fährt oder schiebt sein beladenes Fahrrad bzw. Motorrad mit viel zu vielen Bananen durch die Gegend.


Zurück im Camp gab's dann etwas Reis mit Gemüse zum Abendessen. Dort habe ich dann noch zwei Pärchen kennengelernt, die 1 Jahr durch Afrika bzw. 4 Wochen durch Uganda reisen.

Es ist das Ende der Nebensaison bzw. der Anfang der Hauptsaioson, sodass neben mir nur wenige Touristen unterwegs sind. 

Neben den beiden Pärchen, waren eine große Anzahl an Affen die Bewohner dieses Camps, die freudig zwischen uns umher liefen und durch die Bäume sprangen.




Morgen geht's weiter zum Queen-Elizabeth Nationalpark, wo ich hoffentlich einige der Big Five sichten werde.

Soweit. 

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