Tokio2019
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Let's go to University!

Veröffentlicht: 06.09.2019

06.09.2019 - Die ersten Tage an der Tokyo University 👩‍🎓

Wer beim Gedanken an die Uni HighTech ohne Ende im Kopf hat, wird etwas enttäuscht werden - zumindest beim IIS. Vielmehr erinnern mich die Räume an die Uni in Jena: Schränke voller Bücher, viele Schreibtische, vor den Büros (der Studenten) ein Kaffeeraum mit kleiner Küchenzeile und großem Tisch, und alles etwas wissenschaftlich unordentlich und von vielen (wechselnden) Studenten abgenutzt. 

Das IIS (Institute of Industrial Science) befindet sich am Komaba Campus und von meiner Wohnung laufe ich etwa 30 Minuten hin - hauptsächlich durch Wohngebiete und nur über eine größere Kreuzung. Dazu kein riesiger Berg wie in Jena - also abgesehen von den hohen Temperaturen echt gut! Auf den kleinen Straßen würde es sich auch gut anbieten, Rad zu fahren. Da bin ich mir aber noch nicht so sicher, ob ich mir für die 3 Monate extra eins organisieren will und ob es sich lohnt, die extra Rad-Stellplatz-Gebühr bei meiner Wohnung zu zahlen.. Momentan ist laufen auch noch ganz gut, und bei Taifun-Regen macht Radfahren vermutlich genauso wenig Spaß.

Der Teil des Campus besteht aus 2-3 riesigen Gebäuden und das IIS nimmt einen Teil der 6. Etage ein. Meinen Tisch hab ich in einem Büro mit 8 weiteren Leuten, die alle mehr oder weniger durch einen Sichtschutz voneinander getrennt sind. 

Mittlerweile habe ich mir auch schon 2 Namen (abgesehen von Prof. K) gemerkt!

1. Victor, einem französischen PostDoc, der vor 2 Monaten hier angefangen hat (soweit der einzigsten europäische Name, also äußerst einfach zu merken), und

2. Shintaro, der heute zum Mittagessen mit war, und den ich nicht nur 2mal ausführlich nach seinem Namen gefragt habe, sondern ihn auch in Form seiner Email Adresse vor mir habe 😅

also etwas geschummelt, aber wenn ich mir jetzt pro Woche 2 Namen merke, ist das doch gar nicht so schlecht! Zumal der indische PhD meinte, er hätte 6 Monate gebraucht, um alle Namen zu kennen - also alles halb so schlimm ;)

Die ersten Tage beliefen sich noch hauptsächlich darauf, das Prof. K mich immer wieder zu einem anderen Büro gebracht hat, um mich den Leuten vorzustellen. Dazu noch 1-2 Meetings und Kaffeepausen .. und der Jetlag. Der hat sich in Kombi mit dem wenigen Schlaf die letzte Woche über am Mittwoch und Donnerstag so richtig bemerkbar gemacht, und mit mir war absolut nichts anzufangen. Gott sei Dank bin ich ja länger als ein paar Tage hier, da konnte ich es erstmal noch ruhig angehen lassen..

Montag Nachmittag steht dann das 1. Group Meeting an und danach ist es wohl üblich noch zusammen was essen/trinken zu gehen.

mein Schreibtisch 🤓

Mittagszeit 🍜

Dienstag war ich mit den 3 Sekretärinnen (die ganz klassisch an einem Tisch nahe am Eingang des Büros zum jeweiligen Professor sitzen) und einem PhD Studenten (von dem ich den Namen vergessen habe) in der Mensa. Alle waren super nett und haben sich richtig Mühe gegeben, Englisch mit mir zu sprechen - was bei der einen mehr und bei der anderen weniger gut geklappt hat. 

Das Essen schaut man sich hier in einem Schaukasten an und gibt dann die entsprechende Nummer in einen Automaten ein. Dazu muss man zuerst Geld einwerfen, und je nachdem wie viel eingeworfen wurde, werden dann die möglichen Gerichte/Knöpfe freigeschaltet. Mit dem Zettel geht's dann zur Essensausgabe - also keine 10 000 Schlangen an den verschiedenen Ausgaben und dann nochmal an der Kasse. Ich hatte mich Dienstag für den Fisch mit Tempura-Kürbis und Brokkoli entschieden. Dazu gab's Reis und man konnte sich noch verschiedene kleine Schälchen nehmen - ich war auch nur minimal überfordert 😅


Heute ging es dann mit Prof. K und Shintaro Ramen essen. Oh. Mein. Gott. Sowas von lecker!!! Nach der Vorwarnung, dass es nicht das sauberste Lokal ist, war ich schon auf Vietnam-Verhältnisse eingestellt. Tatsächlich wäre ich selbst vermutlich auch nicht alleine da rein gegangen... ein Kochbereich in der Mitte, drumherum haben Japaner ihre Ramen geschlürft, an der Wand hing die Karte mit Bildern und daneben der Automat, an dem bestellt und bezahlt wurde - dann den Bon einem der Köche gegeben und in den Nebenraum an kleine Tische mit Hockern aus Getränkekisten setzen. (zum Glück gabs Sitzkissen auf den Kisten). Ich hatte mich für leicht scharfe Tomate-Basilikum Ramen entschieden, mit einer Scheibe Rindfleisch, etwas Kohl, Paprika und einem Klecks kalten Tomaten Sugo obdendrauf... sowas von lecker!  und viel zu viel... Prof. K meinte schon, beim nächsten Mal nimmt er sich vorher was von meiner Portion, jetzt wo er weiß, dass ich nicht alles schaffe ;)  achja.. etwas amüsiert war ich schon, als meine 2 Begleiter dann zu Schlürfen angefangen haben 😅 Ramen ist wohl das einzige Gericht, bei dem es die Japaner den Chinesen gleichtun und lautstark essen.. ich hab das noch nicht so hinbekommen, die heißen Nudeln geräuschvoll einzuschlürfen.. aber mit Stäbchen essen ist zum Glück kein Problem, sonst hätten die beiden wohl Ewigkeiten auf mich warten müssen 😉


Mittag in der Mensa
auf dem Heimweg


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