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Zwischenspiel: San Sebastian (Donostia)

Veröffentlicht: 22.09.2024

"San Sebastian, heaven on earth from the first impression", diese Nachricht setzte ich kurz nach meiner Ankunft an einen Freund ab und dieser Beschreibung ist auch drei Tage später nichts hinzuzufügen.


San Sebastian (bask. Donostia) war der Scheitelpunkt dieser Reise und ich hatte dafür einen Extratag eingeplant. Etwas vermessen zwar, bereits nach einem Wandertag auszuruhen, aber das war es wert, insbesondere weil das Wetter mitspielte.


Und wie startet man in den Tag an einem Morgen nach einem 27 km-Gewaltmarsch? Richtig, mit einer zweieinhalbstündigen Stadtführung! Besonders stolz berichtete der Guide Oscar vom Goldenen Zeitalter der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor Franco, vor der ETA. Ähnlich wie in Biarritz fielen Namen wie Königin Isabella II., Zar Nikolaus II., Mata Hari und wieder Hemingway.


An diesem Wochenende lud die Stadt zudem zum Filmfestival und anknüpfend an die glorreichen Tage freute man sich auf den Auftritt von Cate Blanchett und Johnny Depp auf dem roten Teppich.


Nachdem sich die Architekten des Abendlandes über ein Jahrtausend an Sakralbauten und Schlössern abarbeiteten, schlug im 19. Jahrhundert die Zeit der Profanbauten. Es galt eine Formensprache für Parlamente, Bahnhöfe und Bibliotheken zu finden. Neben dem Grand Hotel dominierte ein weiterer Zweckbau die Bäderstädte, die Kurorte der Reichen und Mächtigen: das Kasino. Interessant wie Aussehen und die zentrale Lage der Spielbetriebe in die Zeit passten und sich sowohl in Arcacho, als auch in Biarritz und San Sebastian ähnelten. Das Kasino in San Sebastian diente heute als Rathaus. Ein weiteres großes Kasino wurde abgerissen und durch einen modernen Kulturpavillon ersetzt.


Eine ziemliche Versuchung auf der Pilgerroute: Glückspiel und Traumstrände, obwohl die Stadt es auf 200 Regentage im Jahr bringt. Dritte Versuchung war dann noch das Essen. San Sebastian verfügt weltweit über die zweitmeisten Michelin-Sterne, nach Kyoto.


Die baskischen Pintxos waren kunstvoll hergerichtetes Barfood mit frischen Zutaten und oftmals Fisch oder Meeresfrüchten. Außerdem war das Baskenland für Käsekuchen und weitere Süßspeisen bekannt. 


Eine Sünde konnte ich mir an meinem letzten Abend in San Sebastian dann doch nicht verkneifen. Ich bestellte ein Pintxos mit karamelisierten Zwiebeln und Foie Gras. Und es war sehr, sehr lecker, sorry!



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