Thurids KEAdventure
Thurids KEAdventure
vakantio.de/thurids_keadventure

White Island

Veröffentlicht: 12.12.2018

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich gefreut habe, als ich gestern Abend die Nachricht erhalten hatte, dass die White Island Tour statt finden würde.

So viel Planung, so viel Geld - doch am Ende hat es sich doch mehr als gelohnt!
Das Schiff sollte um 8 Uhr losfahren, das Einchecken begann um 6.30. Früh aufstehen war also angesagt, aber mit ein bisschen Koffein war ich dann hellwach und aufgeregt.
Wir würden freundlich im Office empfangen und müssten erst mal die Sicherheitshinweise durchlesen. Es war schon ganz interessant, sich mal "das Kleingedruckte" durchzulesen, denn manches war schon etwas übertrieben (halten Menschen wirklich ihre Hände in kochendes Wasser, aus dem gelber Dampf aufsteigt?).
Unser Schiff war die "Predator", das schnellste Boot der Flotte. Ich schätze, unsere Gruppe bestand aus 30 Leuten, viele Deutsche und Niederländer. Dazu 4 Crew-Mitglieder und unser Skipper, Dave.
Etwas früher ging es dann endlich los. Für die 49km zur Insel benötigten wir knappe 1,5 Stunden.
Aug der Fahrt passierten wir Whale Island, ein erloschener Vulkan und heute ein Naturschutzreservat. Zig Vogelarten haben dort ihren Rückzugsort, darunter auch unser lieber Kiwi. Es gibt auch Touren zu der Insel, auch mit einem Hit Water Beach, aber vergleichbares findet auch man an anderen Orten - White Island ist einzigartig.
White Island ist Neuseeland einziger aktiver mariner Vulkan. Was jetzt super spannend klingt, ist am Ende doch nicht so soektakular: auf einer Skala von 0-5 (0 ist ein erloscheber Vulkan und 5 ist ein Lava-Sprühendes Monster) ist der Vulkan eine solide 1. Mehr gibt es auch nicht in Neuseeland - Schade ;)
Der höchste Punkt der Insel ragt 321m über Meeresspiegel und die Insel hat eine Fläche von 2,4 mal 2km.
Die letzte "Eruption" fand erst kürzlich (vor ein paar Jahren) statt, Aber das bedeutete nur starker Rauch und etwas Asche.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde auf der Insel Schwefel abgebaut und die Minenarbeiter lebten auf der Insel. Bei einem Ausbruch kamen jedoch alle 12 ums Leben, nur die Katze überlebte. Die Nachkommen dieser Katze wurden dann als Glücks ringer verkauft.
Was ich aber sagen wollte: obwohl der Vulkan recht nett erscheint, sollte man ihn nicht zu doll unterschätzen.

Je näher wir der Insel kamen, desto aufgeregter wurden wir. Desto voller wurde es auch an der Reling, denn jeder wollte ein perfektes Foto haben.
Zehn Minuten vor Ankunft wurden dann Schwimmwesten, Helme und Gasmasken verteilt. Kein Witz.
Die Schwimmwesten bräuchten wir, weil wir vom Schiff mit einem Schlauchboot zur Insel übersetzten und sobald wir angekommen waren, wurde uns auch ziemlich schnell klar, wofür wir die Gasmasken brauchen würden.
Ich habe ja schon Schwefel erwähnt - überall auf der Insel dämpft und raucht es und das muss nicht unbedingt Wasserdampf sein. In den meisten Fällen sind da noch andere Elemente vermischt und das stinkt und kratzt in der Kehle. Man musste die Maske nicht immer tragen, aber sobald wir in die Nähe von Dampf kamen - Aufsetzen!
Die Helme waren trotzdem übertrieben...

Was soll ich sagen? Es war einfach nur beeindruckend! Ich will jetzt nicht mit Phrasen kommen wie "eine andere Welt", aber etwas surreal hat es sich schon angefühlt.
Wir wurden knappe 2 Stunden auf der Insel rum geführt.
Dabei passierten wir zig Fumarolen (der offizielle Name für die dampfenden Löcher im Boden), deren Dampf bis zu 900°C heiß werden kann und Schwefel-Schornsteine.
Ein kleines Highlight zwischen den ganzen Highlights war der Krater mit dem See. Das Wasser ist nicht immer da und ändert auch munter seine Farbe (von Grün bis pink - alles dabei!). Der pH-Gehalt ist, haltet euch fest, minus 0,6.
Minus 0,6!!!! Ich wusste gar nicht, dass das möglich ist...
Wir passierten auch die ehemalige Schwefelfabrik, aber das war nur so schnell am Ende. Schließlich waren wir für die Insel gekommen, den Vulkan und die Schwefeldämpfe. Und von denen haben wir sehr viel bekommen.
Unsere Guides ließen uns wissen, dass die Dämofe durchaus Kleidung bleichen können und ihre Schuhe immer nur 2 Monate Durchhalten - danach sind sie zerstört.
Oha. Aber nach 2 Stunden passiert da noch nichts...
Zurück auf dem Boot waren wir alle schon glücklich, doch au dem Rückweg kam alles noch besser:
Neben uns tauchte eine riesige Schule von Delphinen auf! Es müssen so um die 30 Tiere gewesen sein und sie hatten sehr viel Spaß. Sie schwammen mit dem Boot, machten Luftsprünge und begleiteten uns. Wir drängten uns alle an die Reling und waren begeistert. Unser Skipper hatte auch Verständnis und blieb ein paar Minuten in dem Bereich.
Wunderschön!
Auf dem Rest des Rückweges war die eine Hälfte der Gruppe eingeschlafen und die andere lächelte selig vor sich hin (ich gehörte zu der letzteren).
Am frühen Nachmittag erreichten wir dann Whakatane, zufrieden und voller toller Erlebnisse und Bilder.
Ein sehr schöner Tag! 

Antworten

Neuseeland
Reiseberichte Neuseeland