Veröffentlicht: 29.01.2019
Noch immer überwältigt von meinem gestrigen Erlebnis (Ich. Habe. Einen. Kea. Gesehen.), startete mein Tag heute sehr früh. Um 7 Uhr saß ich in einem Bus, der mich zu dem Doubtful Sound bringen sollte. Der Weg führte entlang der Southern Scenic Route zunächst nach Manapouri.
Allein die Fahrt dorthin dauerte schon gute zwei Stunden, viel Zeit, um die Landschaft zu bewundern. Das Wetter war uns wohl gesonnen, es wurde jedoch zunehmenden bewölkt. Der Trip alleine dauerte schon gute 2 Stunden.
Neben Schaf- und Kuhweiden sah man auch viele Herden von Reihen. Tatsächlich fand die kommetziee Haltung von Wild in der Region seinen Anfang. Im vergangenen Jahrhundert gab es dann auch so verrückte Sachen wie "Heli Hunting" : Jäger springen aus einem Heli auf Rehe, um diese leben zu fangen. Naja, andere Zeiten, andere Sitten....?
Um euch einen Eindruck davon zu geben wie endlos lange diese Fahrt schon dauerte, ist das der perfekte Zeitpunkt, um ein paar Informationen ein zu streuen:
Das Fjordland ist das südliche Ende der Südinsel und gilt als das 8. Weltwunder. Ein großer Teil, der spektakulären Bilder von Neuseeland, stammt aus dieser Region.
Am berühmtesten ist der Milford Sound.
Unzählige Touren Zielen auf diesen Fjord ab: Tagestouren, Halbtagestouren, auf dem Boot, im Kayak, über Nacht, aus Queenstown, Wanaka, Te Anau, mit Helikopter, Bus, Auto - alles ist möglich.
Dieses breite Angebot lässt allerdings auch schon erahnen, dass es dort vor allem eins geben wird, und das sind Touristen.
Viel mehr möchte ich über den Milford Sound allerdings auch noch nicht verraten, denn dorthin werde ich später selber auch noch kommen.
Der Doubtful Sound liegt etwas weiter südlich vom Milford Sound und verspricht genau so spektakuläre Blicke. Ich vermute ja, dass generell alles im Fjordland spektakulär ist.
Trotzdem ist der Fjord etwas weniger bekannt und ich Hofte deswegen auf etwas weniger Touristen Massen, als ich die Tour gebucht hatte.
Schon der Weg dorthin ist komplizierter:
Nachdem man nämlich in Manapouri angekommen war, muss man eine Fähre über den Lake Manapouri nehmen (weitere 45 Minuten). Der Lake ist der zweitgrößte im Fjordland mit Tiefen bis zu 400m. Insgesamt 33 Inseln liegen verstreut im See (was dann ein Rekord ist) und die größte davon ist ein Bird Sanctuary.
Am Morgen waren die Berge noch ein Wolken gehüllt, was der ganzen Landschaft aber eine gewisse Atmosphäre verlieh. Und immerhin hat es nicht geregnet - mit rund 280 Regentage im Jahr ist das Fjordland eine der nassesten Regionen in ganz Neuseeland.
Nach der Fähre wartet dann ein weitere Bus auf die Touristen, der ca. eine weitere Stunde bis nach Deep Cove fährt, dem östlichen Ende des Doubtful Sounds.
Der Weg dorthin führt über eine gewundene, steile Schotterpiste und der Bus hatte ganz schön zu kämpfen. Dafür bekommt man schon erste Blicke auf den eigentlichen Sound.
Nach insgesamt 4 Stunden Anreise hat man dann endlich den Sound erreicht. Genau genommen handelt es sich übrigens um keinen Sound (=Flusstal), sondern um einen Fjord (=geformt durch Eis), aber die ersten Siedler hatten den Fjorden halt den Namen Sound verpasst und das blieb hängen. Aber das nur am Rande...
Insgesamt 3 Stunden Bootsfahrt wart in unserer Tour enthalten und ich konnte jede einzelne Minute genießen.
Die Schönheit des Doubtful Sounds war nicht umwerfend, wie es vielleicht der Milford Sound sein wird, sondern schlich sich langsam in unsere Herzen.
Nach und nach schipperten wir in Richtung der Tasman Sea und die Berge zu den Seiten wurden höher und schroffer. Langsam klärte sich auch der Himmel, sodass wir auf dem Rückweg den Fjord bei Sonnenschein erleben konnten. Auf etwas besseres kann man nicht hoffen.
Spektakuläre Blicke, Staunen und perfekte Augenblicke.
Mit zwei anderen Mädels hatte ich viel Spaß mit Foto Sessions und beim Posen. Die Landschaft lud aber auch zum Fotografieren ein.
Außerdem gab es eine Kaffeemaschine an Bord, die neben verschiedenen Kaffe Spezialitäten auch heiße Schokolade anbot. For Free!
Ich habe also quasi die ganze Zeit Hot Chocolate getrunken, während ich durch diese geniale Landschaft gefahren wurde. Ich kann mir schlimmere Wege vorstellen, einen Nachmittag zu verbringen.
Gerade wegen des guten Wetters (und der Schoki) war es dann schon etwas schade, als wir nach drei Stunden wieder anlegten.
Erschöpft von den ganzen Emotionen und Eindrücken stand nun der lange Rückweg an: die Busfahrt zum See, dann die Fähre und letztendlich die Fahrt zurück nach Queenstown.
Das Wetter war unschlagbar, aber das konnte irgendwie keiner mehr so richtig würdigen; wir wollten alle irgendwie nur noch zurück.
Als wir dann endlich am Abend in Queenstown ankamen, war mein Tag trotzdem noch nicht beendet.
Ich habe nämlich beschlossen, der Stadt zu vergeben und es bringt ja keinem etwas, wenn ich nachtragend über diesen schlechten ersten Eindruck bin.
Aber das ist eine Geschichte für einen weiteren Blogeintrag, denn was ich danach getan habe, will nicht so recht zu einem Fjordland passen, wenn ihr versteht, was ich meine ;)
Sagen wir, ich habe Queenstown einfach mal genossen...