Marc El Viajero
Marc El Viajero
vakantio.de/marcelviajero

Bahía Drake und Corcovado

Veröffentlicht: 29.01.2019

Ende September 2018

Weiter gehts von Manuel Antonio in Richtung Süden. Genaue Informationen oder Busfahrpläne sind rar in dieser Gegend. So gehe ich davon aus, dass ich den relativ kurzen Weg nicht an einem Tag schaffe und mir irgendwo dazwischen ein Bett suchen muss. Der kleine Ort Bahía Drake liegt am Pazifik auf des Halbinsel Osa und ist mit dem Boot zu erreichen, wobei das letzte um 3 Uhr Nachmittags fährt, oder mit einer langen Busreise, die auch nur möglich ist, wenn der zu durchquerende Fluss nicht allzu viel Wasser führt. 

Ich entscheide mich für die Bootsfahrt. Und weil Sonntag ist, kaum Verkehr auf den Strassen und die Streikenden auch Pause machen, schaffe ich es tatsächlich ohne Probleme bis nach Bahía Drake. Ausser dass meine Hostelreservation erst für den nächsten Tag gilt. Aber es ist Nebensaison und es hat überall genügend Platz.

Für den nächsten Morgen buche ich gleich eine Vogelbeobachtungstour. Weil die Vögel vor allem in der Dämmerung aktiv sind, beginnt diese seeehr früh. Um 6.00 Uhr gehts los. Weil für diesen Morgen sonst niemand um diese Zeit aus den Federn mag, kriege ich eine Privatführung. Und wie üblich in Costa Rica, muss man nicht lange warten bis die Tiere sich zeigen. Bereits im Hostel gibts die ersten Flycatcher zu sehen. Viele weitere folgen. Unter anderem der Blaukopfpitpit, welcher sehr selten sein soll. Der Führer selbst war auf jeden Fall sehr aufgeregt, diesen zu entdecken. Ein weiterer Höhepunkt waren die hellroten Aras. Diese sind immer als Paar oder Gruppe unterwegs und machen einen ziemlichen Lärm. Aber die Farbenpracht ihrer Federn ist wunderschön. Und natürlich gabt wieder einmal Tucans oder Geier zu sehen. Ein sehr gelungener Morgen.

Ein weiterer Ausflug ging in den Corcovado Nationalpark. Durch die Abgeschiedenheit hat die Halbinsel Osa, auf der der Park liegt, eine enorme vielzahl an Pflanzen und Tieren, die hier immernoch recht ungestört leben können. Eine einstündige Bootsfahrt bringt uns zum Eingang. Kaum im Urwald drin, kriecht, fliegt und läuft alles um einem herum. Während wir in den Baumkronen einen Tucan beobachten, taucht vor uns der grosse Tapir auf. Nabelschweine (Pakaris) kreuzen den Weg und eine Horde von Coatis lässt sich beim Fressen nicht stören. Die Artenvielfalt war ja schon an den bisherigen Orten in Costa Rica atemberaubend aber das hier ist nochmals eine Stufe höher. Erst als es zu regnen beginnt verstecken sich die Tiere wieder im Blätterdach. Dass man dabei nass wird macht nicht wirklich einen Unterschied. Denn ob man nun vom Regen nass ist oder weil man durchgrschwitzt ist macht irgenwann keinen Unterschied mehr. Hier ist es immer so feucht, dass sogar die frischen Kleider, die man aus dem Rucksach nimmt, schon feucht sind. Aber man gewöhnt sich halbwegs dran 😆 Auf der Rückfahrt mit dem Boot sehen wir noch einen Buckelwal mit dem Jungen.

Damit neigt sich meine Zeit in Cost Rica auch schon dem Ende zu. Ich bin schon fast an der Grenze zu Panama. Nach einem Ruhetag gehts schliesslich mit Auto, Bus und Fähre Richtung Boquete. Ein Angestellter des Hostels fährt sowieso in die Stadt und nimmt uns freundlicherweise mit dem Auto mit. Allerdings ist erst kurz vor Abfahrt klar, dass wir überhaupt fahren können. Denn in der Nacht hats geregnet und wenn das Wasser im Fluss zu hoch steht kann man ihn nicht durchqueren. Eine Brücke gibt es nicht. Aber wie gesagt, es klappt alles und wir kommen pünktlich in  Puerto Jiménez an, überqueren den Golfo Dulce mit dem Boot und nehmen schliesslich in Golfito den Bus an die panamaische Grenze. 

Und ausserdem reise ich für einmal mit Begleitung. Dazu mehr im nächsten Bericht.


PURA VIDA!


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