Veröffentlicht: 30.11.2018
Die Nacht war... interessant: insgesamt zwei Mal musste ich mich noch in die Büsche schlagen und natürlich kam jedes Mal ein Auto. Dann habe ich mich da also mit heruntergeladene Hose hinter einem Auto verstecken müssen. Gemütlich geht anders.
Dafür habe ich es mir kuschelig eingerichtet, auf meinem Beifahrersitz. Ich hatte schließlich WLAN und eine Steckdose. Durch meine Kopfschmerzen habe ich mich dann aber relativ früh schlafen gelegt.
Danach habe ich Sachen nur noch vage mitbekommen: irgendwann ist mein Host, Merrick heißt der Gute, zurück gekommen und ist dann irgendwo hingefahren. Dann hat es noch geregnet und der gute Merrick hat geschnarcht.
Dafür könnte ich richtig gut Ausschlafen, bis 9 Uhr. Weil wir beide auf Klo mussten, war unser erster Halt dann ein Parkplatz mit Toilette.
"Zufälligerweise" war dieser Parkplatz der Startpunkt für die Mountainbikestrecken im Wald, die Merrick dann auch gleich ausprobieren wollte. Zufälligerweise...
Ich habe mich da ein wenig geziert, denn am Tag zuvor habe ich mich nicht gerade geschickt mit dem Mountainbike angestellt. Aber es gab kein Entkommen...
Wir haben auch den Kids Loop als Erstes gemacht, was eine gute Entscheidung war. Zum Reinkommen war der richtig gut geeignet. Danach sind wir auch nur einen Schwierigkeitsgrad höher gegangen, mehr war dann genug.
Merrick meinte, ich sei ziemlich gut als Beginner, aber ich bin mir da nicht so sicher. Zumal es mich auch einmal vom Bike gehauen hat, den ganzen Abhang runter bis in den Matsch (da war ich "too close to the edge", wie mir charmanterwrise mitgeteilt wurde,aber das hatte ich bis dahin dann auch selber rausgefunden). Und ich habe erst gestern gewaschen!
Aber es hat dann doch sehr viel Spaß gemacht und die 1,5 Stunden gingen sehr schnell vorbei.
Ein weiterer Bonus: die Tracks führten einen durch den Whakarewara-Forest, der für seine Redwood Trees berühmt sind. Diejenigen, die schon mal in Californien gewesen sind, können jetzt abwinken, denn an die amerikanischen Wälder kommt der neuseeländische nicht ran, aber hoch waren die Redwoods trotzdem.
Nicht einmal fünf Minuten nachdem wir aus dem Wald gekommen sind, fing es an zu regnen. Geplant oder bloßer Zufall? Ich weiß es nicht, war aber sehr froh, im Auto zu sitzen.
Habe ich schon mal erwähnt, dass man in Neuseeland nicht viel machen kann, wenn es regnet? Selbst das Museum in Rotorua war auf lange Zeit geschlossen.
Deshalb hat Merrick erst mal ein paar Freunde in verschiedenen Läden besucht, dann sind wir in eine Gallerie gegangen und haben mit einem einem heißen Kaffee einen Plausch gehalten. Die hatten da deutsches Gebäck!!! Brezeln, Strudel, Hefezöpfe,... Da musste ich also zuschlagen...
Und dann hörte es tatsächlich doch noch mal auf zu regnen! Also sind wir noch etwas in der Gegend herum gefahren und haben ein paar Sehenswürdigkeiten abgeklappert:
Angefangen haben wir beim Blue und Green Lake. Beide Seen liegen direkt nebeneinander und bei richtig gutem Wetter kann man schon einen deutlichen Unterschied sehen. Leider war heute kein richtig gutes Wetter...
Auf dem Grund des Blue Lakes liegt Sandgestein, auf dem des grünen vulkanische Gestein. Die unterschiedliche Färbung des Wassers wird dann von dem Effekt der Sonneneinstrahlung auf die unterschiedlichen Gesteine hervorgerufen. Naja, stark herunter gebrochen.
Quasi auf dem Weg lag dann noch der Lake Tarawera, mit wunderschönem Blick auf den Mount Tarawera. Dieses Schätzchen war 200 Jahre zuvor noch ein aktiver Vulkan, der im Jahr 1886 ausgebrochen ist und eine englische Siedlung samt 150 Einwohner unter sich begraben hat. Ein winziges Pompeji quasi. Die Buried Village kann man besichtigen, aber laut Merrick ist es das Geld nicht wert. Insgesamt hat er nicht viel übrig für die touristischen Sehenswürdigkeiten... Werde ihn doch mal überzeugen so den einen oder anderen Geothermal-Park anzufahren.
Um 16 Uhr war Merrick dann zu der Weihnachstfeier seiner Firma eingeladen. Die fand in einem Vergnügungscentre statt: ein Gebäude, in dem man Minigolf, Lasertag oder Bowling spielen konnte, es standen Spielboxen herum, für Kinder gab es einen eigenen Bereich und natürlich noch ein Cafe.
Es war eine geschlossene Veranstaltung und alle Gäste konnten einige Aktivitäten kostenlos benutzen (die waren alle nämlich verdammt teuer). Unter anderem Bowling, also habe ich den ganzen Abend mit quasi Fremden Bowling gespielt.
Naja, fast den ganzen Abend, denn es gab die gesamte Zeit über ein Buffet, bestehend aus Pommes, Pizza und anderen ungesunden Snacks.
So ungesund habe ich mich lange nicht mehr ernährt!
Vollgefressen und KO ging es am Abend dann endlich zu dem Haus-Wagen von Merrick. Er wohnt etwa eine halbe Stunde außerhalb von Rotorua, mitten in der Pampa.
Der Wagen steht auf dem Privatgelände von einem Freund. Dieser hat früher dort mal ein Café betrieben, das aber dann geschlossen, weil es sich nicht mit den Arbeitszeiten vertragen hat.
Im Wagen ist jetzt echt nicht viel Platz, aber es gibt immerhin einen Fernseher!
Duschen, Toiletten und die Küche sind außerhalb, aber das stört mich fast gar nicht mehr. Ist halt irgendwie vergleichbar mit Camping oder einem Hostel.
Merrick hat dann noch einen Film (Star Wars 8) angeschaltet,war selber aber nach 15 Minuten eingeschlafen. Leider wollte ich selber den Film noch sehen, ansonsten hätte ich das selbe getan...
Außerdem musste ich noch Zähne putzen und dafür den gaaanzen laaangen Weg zu der Toilette laufen. Wie anstrengend...
Ich weiß, ich weiß, heute war es nicht so aufregend für euch. Ich hatte aber einen schönen Tag.
Hoffentlich hält sich das Wetter in den nächsten Tagen. Es muss ja nicht super sonnig sein (habe immer noch diesen Sonnenbrand), aber bitte kein Regen. Ansonsten gibt es nämlich nicht viel zu tun, dabei gibt es hier noch so viel zu erleben!
Also: Daumen drücken!