Railway Girls
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Tag 7: Die Kinder aus Bullerbü

Veröffentlicht: 07.09.2017

Der heutige Tag begann mit einem Blick aus dem Fenster - auf Regenwolken.

Trotzdem setzten wir uns mit guter Laune in den Frühstücksraum des Hotels, wo wir als einzige Gäste unser Rührei, Marzipancroissants und frisches Obst aßen und dabei fasziniert das schwedische Frühstücksfernsehen betrachteten.


Nach dem Zusammenpacken und Auschecken machten wir uns auf den Weg zum Busbahnhof von Västervik. Hier trafen wir zum Glück auf einen netten Busfahrer, der uns trotz Kenntnis der Ungültigkeit unserer Interrail-Pässe auf der entsprechenden Strecke mitfahren ließ - was uns fast drei Stunden Zeit gegenüber der Zugfahrt ersparte.


Nach 55 min Fahrt erreichten wir schließlich Vimmerby, die Geburtsstadt von Astrid Lindgren. Nach einem kurzen Stop bei der Touristeninformation machten wir uns samt Rucksäcken auf zu dem Hof, auf dem die Autorin vor vielen Jahren aufwuchs.

Dort angekommen trafen wir an der Kasse auf einen netten jungen Schweden, der uns das Gepäck hinter der Kasse abstellen ließ, bevor wir das als Kulturzentrum ausgebaute Gelände betraten.


Astrid Lindgren ist hauptsächlich als Autorin der berühmten Geschichten um Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach, die Brüder Löwenherz und viele andere bekannt.

In einer Ausstellung wurde zunächst über ihr Leben, ihre Motivation und ihren Einsatz für Umwelt und Menschen informiert. Hier gab es einen Audioguide auf Deutsch, der sogar eine Tonspur für zwei Kurzfilme enthielt. Insgesamt konnten wir viele neue Sachen über eine faszinierende Frau lernen, die ihrer Zeit voraus war und immer einen Teil des Kindes in ihr behalten hat.

Anschließend betraten wir die Außenanlage, auf der sich noch immer viele der Gebäude befinden, die bereits in Astrids Kindertagen zum Hof Näs - übrigens damals einer der größten und schönsten in Schweden - gehört haben. Hier besichtigten wir ihr Geburtshaus, die Familie zog später in ein nebenliegendes, größeres Haus um, in dem heute noch Nachfahren leben. Neben verschiedenen Gartenteilen mit jeweils eigenem Thema gab es hier auch Skulpturen aus Naturmaterialien von verschiedenen Künstlern, alles zum Anfassen und häufig auch bespielen gedacht.


Uns wurde ziemlich schnell klar,woher Astrid Lindgren die Ideen für ihre Bücher bekommen hatte. Der alte Baum, der als Vorbild für Pippis Limonadenbaum diente, steht genauso auf dem Gelände des Hofs wie Michels (im Original heißt er übrigens Emil) Tischlerschuppen und Astrid und ihre drei Geschwister selbst dienten als Vorlage für die Kinder aus Bullerbü. Eine Kindheit auf Näs muss, natürlich neben der Mithilfe auf dem Hof, wie Leben auf einem Abenteuerspielplatz gewesen sein. Astrid selbst war übrigens der gleichen Meinung.


Immer wieder wurde durch die verschiedensten Angebote in der Gartenanlage auch das Kind in uns geweckt. So schaukelten wir auf Baumschaukeln, kletterten in Kugeln aus Baumstämmen umher, legten Bilder aus Baumrinde und Hagebutten und malten mit Kreide ein Bild von Ronja Räubertochter. Immer wieder wurde auf Tafeln ein Bezug zwischen dem jeweiligen Ort und Astrid Lindgren hergestellt.

Wir hatten an diesem Nachmittag wirklich sehr viel Spaß.


Nach einem kleinen Besuch im Shop holten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf zur heutigen Unterkunft. Im Gästebereich der "Astrid Lindgrens Värld" bewohnen wir nun eine kleine Blockhütte, wo wir in Schlafsäcken übernachten werden (nein, nicht auf dem Boden, aber Bettwäsche war zu teuer 😅). Auf der Anlage gibt es sogar Ferienhäuser, die wie eine kleine Stadt mit Marktplatz angelegt sind. 

Nach dem Abendessen, das erneut aus Instantnudeln bestand, machen wir es uns jetzt noch ein bisschen gemütlich, bevor es morgen Richtung Stockholm geht.

Eine gute Nacht von den Kindern aus Bullerbü!

Antworten (1)

Torben
Obwohl ich ein totaler Kulturbanause bin, hätte ich mir den limmonadenbaum doch gerne angesehen.

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