Veröffentlicht: 17.09.2017
Der heutige Tag begann erneut mit einem halbwegs reichhaltigen, selbstgemachten Frühstück. Leider mussten wir danach auch schon unsere Sachen packen und das Apartment auf Vordermann bringen, bevor es mitsamt Rucksäcken in die Innenstadt ging.
Unser Gepäck verstaubten wir in einem Schließfach am Hauptbahnhof, bevor unser Weg in Richtung Marktplatz und direkt auf das nächste Boot führte - ja, der Marktplatz von Helsinki liegt am Wasser.
Die nächsten 90 min wurden wir durch die Archipellandschaft vor der Küste manövriert und passierten dabei neben der Festung Suomenlinna und einigen kleineren und größeren Inseln, die nahezu alle bewohnt sind, auch den Zoo von Helsinki. Dieser liegt ebenfalls auf einer Insel und ist der nördlichste Zoo, in dem Tiere aus aller Welt leben.
Schnell wurde auch klar, dass sehr viele Einwohner der Hauptstadt ein Sommerhaus auf einer der Inseln besitzen und zusätzlich Boote, mit denen sie diese erreichen können. Es wimmelte im strahlenden Sonnenschein an diesem schönen Sonntagmittag von Segel-, Motor- und Ruderbooten mit gut gelaunt in Finnen an Bord.
Die Häuser auf den Inseln variieren sehr stark - so ist von der kleinen Holzhütte bis zum neuen Einfamilienhaus über Reihenhaussiedlungen und riesige, alte Villen alles dabei. Ihre Gemeinsamkeit: Das unabdingbare Saunahäuschen. 😅
Nach der Bootstour stiegen wir nur wenige Meter weiter in einen Sightseeing-Bus. Ein Audioguide, der auch in Deutsch verfügbar war, informierte über wichtige Sehenswürdigkeiten sowie die Stadt und ihre Bewohner.
Stationen waren unter anderem das Sibelius-Denkmal, der Senatsplatz, der Marktplatz, das Olympiastadion und das Ateneum. Wir stiegen zunächst an der Felsenkirche aus, wohl eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt. Die Kirche gefiel uns sehr gut, sie wirkte allerdings weniger eindrucksvoll als erwartet. Zudem lärmte eine japanische Touristengruppe durch den Raum, was etwas die Stimmung beeinträchtigte. 😑
Nachdem wir uns in einem kleinen Shop mit Souvenirs und Geschenken eingedeckt hatten, ging es mit dem Bus ein paar Stationen weiter zum Senatsplatz. Hier steht die strahlend weiße Domkirche, die zunächst über viele Stufen erklommen werden musste - und dann konnten wir nur kurz hineinschauen, weil der Beginn einer Veranstaltung kurz bevorstand.
Was wir allerdings sahen, war weiß und gold und wirkte durch die schiere Größe beeindruckend, aber trotzdem eher schlicht und elegant.
Die russisch-orthodoxe Kirche mit ihren grünen Dächern konnten wir leider nur von außen bewundern, da die Öffnungszeiten an Sonntagen sehr begrenzt sind.
Anschließend machten wir uns mit der Straßenbahn auf zu unserem letzten Ziel, dem finnischen Nationalmuseum. Nachdem wir dann doch endlich den Eingang gefunden hatten, wurden wir einmal quer durch viele geschichtlichen Epochen geführt - von der Steinzeit bis zur Aufklärung.
Besonders schön war, dass es wieder viel zum Anfassen gab. So konnten teilweise Ausstellungsstücke bzw. Repliken von steinzeitlichen Waffen und Werkzeugen erfühlt und sogar digital keltische Ringe an probiert werden.
Am Ende der Ausstellung gab es neben einem goldenen, russischen Kaiserthron das bisher am unbequemsten aussehende Kleid unserer Reise. Außerdem wurde viel Kirchenkunst ausgestellt sowie Schmuck, Kleidung und Alltagsgegenstände von Finnen unterschiedlicher Epochen und gesellschaftlicher Stände.
Insgesamt war die Ausstellung sehr interessant, leider hatten wir aber nicht ausreichend Zeit, uns alles genau anzusehen.
Wieder zurück am Hauptbahnhof nahmen wir unser Abendessen bei Burgerking ein und schleuderten anschließend über den internationalen Markt auf dem Vorplatz. Hier deckten wir uns mit britischem Fudge der unterschiedlichsten Sorten ein und bewunderten das Angebot des deutschen Stands: Wurst mit Kartoffelsalat, Wurst mit Sauerkraut und Currywurst. 😆
In der verbleibenden Zeit bis zur Abfahrt des Nachtzugs kauften wir für das morgige Frühstück ein und beobachteten in der Bahnhofshalle Menschen.
Nun liegen wir endlich in unserem Schlafabteil und das Wasser für die Dusche ist leer. Dafür sind die Betten bequem und wir haben Wasser, Fudge, Kekse und Frühstück, also alles gut. 😅
Wir verabschieden uns für heute und lassen uns nun bequem im Schlaf zum Weihnachtsmann transportieren!