Veröffentlicht: 09.01.2023
12.06.2022
Wir haben uns gestern das berühmte brown bread gekauft und frühstücken heute in unserem Häuschen. Der Haushund ist bei erster Sichtung von uns sofort zur Stelle. Entweder er bringt einem Bälle, die er nicht hergeben will, oder er legt sich auf den Rücken, damit man ihn krault.
Nach dem Frühstück kommen wir kurz vor halb elf los und starten erstmal nach Doolin, um die die drei Geschäfte zu besuchen. Wolle, Pullover, Socken, Mützen in Hülle und Fülle. Typische Aran Strickwaren. Leider vielfach ziemlich kratzig.
Ein paar Socken und ne Mütze müssen mit.Ein Abstecher in den O'Connor Pub zum Gucken und dann geht's weiter Richtung Kilfenora im Burren.
Das Gebiet des Burren liegt praktisch neben Doolin und wir werden diesen spannenden Bereich heute umrunden.
Am Südrand des Burren liegt Kilfenora. Ein verschlafener Ort, der eine aus dem 12. Jhrdt. stammende Kathedrale zu bieten hat.
Vielfach Ruine ist es heute eher wie ein Museum. Der sie umgebende Friedhof ist so eng belegt, dass man zum Kircheneingang nur kommt, wenn man auf die Gräber steigt.Besonders einige Hochkreuze sind hier Zeugnisse des Mittelalters.
Caherconell Fort
Das Rundfort stammt aus der frühchristlichen-eisenzeitlichen Epoche, geht also auf rund 5000 Jahre zurück. Auch, wenn man es als Fort bezeichnet, ist es eher eine Art Schutzmauer um einen Familiensitz gewesen.
Man hat hier ein Grab einer Frau und zwei Kindern gefunden sowie Grabbeigaben, die auf einen gewissen Wohlstand hindeuten.In Verlauf der folgenden bestimmt 3000 Jahren wurde dieses Steinfort wohl konstant bewohnt.
Die im Innenbereich befindlichen Steine sind keine Originale, da diese, wie auch andere Funde an eine zentrale Stelle in Dublin gegeben werden, die diese dann fachlich prüfen und archivieren.
Die Außenmauer wurde von den Bewohnern der Eisenzeit gestapelt und ist im Original zu bestaunen.Schon hier sehen wir die ersten Flächen, die den Burren so typisch machen. Viele Steine, wenig Grün.
Pulnabrone Dolmen
Ein Stopp an diesem ca. 5000 Jahre alten Megalithgrab muß sein. In der Steinzeit hat man hier ca. zwei Dutzend Menschen beigesetzt. Die gefundenen Knochen weisen darauf hin, dass sämtliches Gewebe vor der Bestattung entfernt wurde. Das Alter der Begrabenen schätzt man auf max. 40 Jahre.Um dieses Großsteingrab, das aus 1,80m hohen Seitenteilen und einer 3,60m quer liegenden Platte besteht, sieht man die Landschaft des Burren.
The Burren
Das gesamte Gebiet, das wir heute durchfahren ist ein geologisches Wunderwerk der letzten Eiszeit. Die Gletscher, die sich hier von Norden nach Süden herabwälzten, hinterließen deutlich sichtbare Längsrinnen im Kalkstein dieses Plateaus.
Überall sieht man zudem riesige Findlinge und bald auch völlig kahle Bergkuppen. Wie auf dem Mond sieht es hier fast aus.
Nach dem Abschmelzen der Eismassen blieben hier Samen von Pflanzen der Arktis zurück und dieses bildet heute zusammen mit den ebenfalls vorhandenen alpinen und mediterranen Pflanzen eine einzigartige Vegetation, die besonders jetzt im Frühjahr ihre Pracht zwischen Steinen, in Ritzen und in Felsspalten entfaltet.Schon im 17. Jahrhundert meinte ein General verzagt: "Kein Baum, an dem man einen Mann aufhängen kann, kein Tümpel, in dem man ihn ersäufen, keinen Erde, in der man ihn verscharren könnte."Wir setzen unsere Fahrt zunächst Richtung Ballyvaughan zum Meer fort.
Tea Time in Ballyvaughan
In eine märchenhaft anmutenden Café mit einem wunderschönen wilden Garten machen wir eine Tee-Pause. Leider nicht draußen, wenngleich immer mal die Sonne hervorkommt.
Aber man ist froh, hinter einem Fenster zu sitzen. Der Tee ist vorzüglich und wir genießen natürlich auch die obligatorischen Scones.
Fanore Beach
Wir fahren über die schmale Küstenstraße mit tollen Blicken auf und über das Meer, während sich neben uns die Steinwüste des Burren zeigt.Fanore Beach ist eine riesige Bucht mit tollen Dünen und einem breiten Strand.Bei heute bestenfalls 14 Grad und Sturm ist hier keiner im Wasser.
Selbst Surfer sind wohl mittlerweile an Land.Ein gnadenloser Wind, der uns schon gestern begleitet hat, bläst vom Meer, so dass 3lagige Kleidung, Schal und Mütze unerlässlich sind.
Nochmals The Burren
Kurz darauf erreichen wir einen Küstenabschnitt, an dem man neben der Straße über diese flachen Steingebilde des Burren bis zum Meer laufen kann. Was für eine krasse Landschaft!
Wir laufen über die wie geplant zersägt aussehende zerklüfteten Felsen, in deren tiefen Spalten so manches Grasgewächs und Blümchen zu sehen ist. Vor uns tost das Meer und schmeißt hohe Wellen an die Klippen.
Es ist schon fast 19h als wir den Weg über Doolin zu unserem Häuschen antreten. Heute gibt es Tomatensuppe aus der Tüte mit Brown Bread und Käse.