Veröffentlicht: 04.02.2022
Letzter Tag im Manoa Resort, nochmals zum Frühstück und gedanklich langsam auf den heutigen Roadtrip einstellen. Ananas und Bohnen dürfen beim durchgehen des Plans nicht fehlen. Nochmal zur Sicherheit die beste Route zum Rio Celeste checken, Rucksäcke packen (klingt mit dem Packsystem schlimmer als es ist, mit etwas Übung) und los gehts mit Kim Lee Richtung Westen.
Nach 1,5 Stunden Fahrt über schöne, aber teils enge Straßen (und vor allem Brücken) kommen wir am Nationalpark des Rio Celeste an. Vor uns liegt nach Bezahlung von rund 10€ Eintritt/Person eine Wanderung von ca. 5 km, die uns auf drei Stationen wunderschöne Eindrücke dieses Naturjuwels bietet. Ein großartiger Wasserfall ist der erste Halt, der sich leider etwas überfüllt von Menschen, an den doch recht steilen Zugangsstiegen präsentiert. Dafür gehts an den nächsten Punkten direkt am Fluss u.a. beim Startpunkt der „Färbung“ (Punkt Tenidero) deutlicher ruhiger zu. Die satten Blautöne beeindrucken nicht nur Mensch, sondern auch Schildkröten am Flussrand, oder ist es im Fall der Schildkröte doch eher die Sonne, die mit deutlich über 30 Grad runter lacht. Was neben den visuellen Eindrücken bleibt sind auch die Düfte des Schwefels die an einigen Stellen doch sehr markant sind.
Zufrieden nach der Tour geht's ins Auto weiter Richtung Westen. Die Straßen (wie der Interamerican Hwy #1) auf dieser Route sind wider Erwarten zu den bisherigen Erfahrungen gut und lassen bis zu 100 km/h zu, was zuletzt fast undenkbar war. Wir passieren teils eher kahle Landstriche, viele Obststände und mit Liberia auch eine größere Stadt (#8 nach Einwohnern in CR) bis wir schließlich nach knapp 3 Stunden Tamarindo erreichen. Ein Boxenstopp im Cafe Europa auf ca. der Hälfte der Strecke bleibt besonders positiv in Erinnerung, handelt es sich hier um eine „deutsche“ Bäckerei/Biergarten/Veganes Lokal in einem. Klingt komisch, war aber mit tollem Espresso und Backwaren (u.a. Vanilleschnecke mit Rosinen) ein unverhofftes Highlight auch wenns ein kleiner Kulturbruch war.
Tamarindo, ein eigentlich kleiner Ort mit nicht einmal 7000 Einwohnern, aber wahrscheinlich 3x so vielen Gästen ist der Endpunkt unseres heutigen Trips. Die nächsten drei Nächte werden wir hier Tauchen und den Strand genießen. Unsere Unterkunft, das Boho Tamarindo bietet die optimale Base. Eine kleine Unterkunft mit weniger als 10 Zimmern, 2018 von einem französischen Aussteiger Paar liebevoll aufgebaut und extrem charmant eingerichtet. Sofort verlieben wir uns in die Vibes der Unterkunft und lassen uns von der Eigentümerin die besten Plätze von Tamarindo erklären. Zum Abschluss des Tages schlendern wir zu Fuß durch die Ortschaft und finden ein tolles Lokal mit Live Musik um bei Red Hot Chilli Peppers Sound mit Casado (typisches Gericht in CR) und Burritos den Abend ausklingen zu lassen. Morgen gehts früh raus zum Tauchen und wir beschließen es nach einem schönen Spaziergang durchs rege Treiben der Surferstadt für heute sein zu lassen. Die Vorfreude auf den Pazifik und die Tierwelt, die uns ab morgen erwartet ist groß.
Die täglichen Zwei:
Erkenntnis: Die Färbung vom Rio Celeste entsteht vereinfacht beschrieben durch das Zusammentreffen von zwei Gewässern (Rio Bueanavista & Quebrada Agria), bei welchem durch das „neue“ Verhältnis von Schwefel und Alumosilikat der PH Wert im Wasser fällt wodurch sich die Partikel des Alumosilikat deutlich vergrößern. Dies erzeugt einen optischen Effekt (Mie Streuung) der das Wasser in Türkis erstrahlen lässt.
Glücksmoment: Der erste Blick auf den Pazifik beim hinabfahren vom Hügelland nach Tamarindo. Das erste Mal seit 2016 (USA Westküste) ist es für uns beide wieder soweit diesen zu besuchen.