Veröffentlicht: 03.03.2022
Manche Tage laufen anders als geplant, das gilt auch für den Reisealltag. Bisher waren wir etwas verwöhnt von Wetter und einem funktionierenden Zeitplan, nicht selbstverständlich nach 31 Reisetage.
Der Plan war eigentlich die wunderschönen Tauchspots auf der Westseite der Insel zu erkunden. Dabei startete der Tag wie ein klassischer Tauchtag. Wir trafen um 07:30 in der Tauchschule in unmittelbarer Nähe unserer Unterkunft ein und machten und fassten nach den administrativen Agenden unser Equipment aus. Transport ready und es ging los Richtung Marina, die rund 20 Minuten entfernt südlich von San Miguel liegt. An der großen Marina war es zuerst gar nicht so einfach unser Boot zu finden, nach etwas suchen begrüßte uns der Guide und wir machten uns ready für die Abfahrt. Plötzlich rauschte der Funk und es wurde auf spanisch diskutiert. Port closed, no diving - wie jetzt?
Nach zuwarten und rund 25 Minuten später war es Gewissheit, zu starker Nordwind sorgt für starken Wellengang und sehr unruhige See, die Marina lässt keine Boote raus. Packen und retour zur Tauchschule. Vor Ort erfuhren wir, dass wir heute definitiv nicht mehr damit rechnen können und morgen auch fraglich ist. Retour in der Unterkunft bestätigt uns Alex, der Eigentümer unserer Frühstückspension, der selbst Taucher ist, das man um die Jahreszeit immer wieder damit rechnen muss, dass Boote nicht rausfahren können. Erfreulicherweise können wir bei einem verspäteten Frühstück mit Jimena (Frau von Alex und Miteigentümerin) und Alex ein paar Tipps einholen was man alternativ auf der Insel machen kann, wenn das Meer mal streikt. An dieser Stelle nochmals wärmste Empfehlung für dieses tolle Bed&Breakfast von den beiden, die sehr aufmerksam und bemüht im besten Sinne für ihre Gäste agieren. Leider nicht immer selbstverständlich im “Gringo Land”, wie Mexikaner selbst die Gegend rund um Cozumel und Cancun nennen. Hier der Link zum kleinen Paradies der Beiden: https://www.tamarindobedandbreakfast.com/
In direkter Nachbarschaft zur Unterkunft finden wir den passenden Mietwagenanbieter und sichern uns einen Jeep Wrangler, wir nennen ihn Justin Jeep, und packen Kühltasche, Schnorchelset und Handtücher in den Kofferraum. Wir haben uns eine kleine Insel(halb)umrundung entschieden inkl. längeren Stopp in Punta Sur, wo sich ein kleiner Nationalpark und tolle Strände befinden. Doch noch einmal Autofahren auf dieser Reise, dieses mal mit brachialer Gangschaltung und etwas bockigen Fahrverhalten. Wir cruisen entlang der Westküste nach Punta Sur, wo man nach einem Eintritt von rund 13 € über Schotterstraßen einige Traumstrände anfahren kann. Der Wind bläst zwar immer wieder kräftig, was uns aber indem Fall durch die starke Sonne eher eine kühlende Brise beschert. Zumindest bekommen wir die Liegen in der ersten Reihe im Eintritt inkludiert und so ging es an den gemütlichen Teil mit Lesen, Schnorcheln und Sonne tanken.
Ebenso im Eintritt inkludiert, dreimal täglich angeboten ist eine Bootsrundfahrt in der Lagune. Man lernt hier einiges über das lokale Ökosystem und die Wichtigkeit der Mangrovenwälder, die u.a. dafür sorgen, dass Hurrikans die auf die Insel donnern in ihrer Wirkung gemildert werden. Natürlich finden sich auch zahlreiche Vogelarten in diesem Hybridgewässer aus Süß- und Meereswasser ihr Zuhause. Der “gefährlichste” Bewohner ist aber wohl das Krokodil, von welchen es rund 400 alleine im Nationalpark Punta Sur gibt. Bei unser Fahrt konnten wir insgesamt fünf von ihnen, großteils beim Sonnen, beobachten.
Nachdem wir rund 3,5 Stunden Sonne getankt düsten wir weiter mit Halt am Leuchtturm “Faro de Celaráin”. Der 35 Meter hohe Turm ist über eine kleine Treppe im Inneren zu Besteigen, was sich definitiv auszahlt, da es einen Überblick auf die gesamte Insel ermöglicht. Entlang der Ostküste finden sich schöne naturbelassene Strände und sehr wenige touristische Einrichtungen. Bei rund der Mitte der Insel quert man dann wieder die Insel retour nach San Miguel. Eine Weiterfahrt nach Norden könnte nur über unbefestigte Schotterwege erfolgen und wird auch von Mietwagenfirmen nicht erlaubt. Neben einigen Maya Ruinen befindet sich dort auch ein Leuchtturm und sonst viel Natur.
Den Abend genossen wir feines Essen im https://www.azulmadera.mx/ wo uns neben guten Speisen auch eine kleine Tisch-Zaubershow geboten wurde mit fliegenden 50 € Scheinen und diversen unterhaltsamen Kartentricks. Einziger Wermutstropfen war der Espresso, der eigentlich ein Filterkaffe im kleinen Häferl war aber naja, first world problems…Natürlich mussten wir als letzte Station nochmals ins Thirsty Cougar um uns ein Frozen Margarita “Dessert” zu holen.
Die täglichen Zwei:
Erkenntnis: Die Insel Cozumel wird ausschließlich auf der Westküste bewohnt und hier fast nur in San Miguel. Dies hat neben wirtschaftlichen Gründen auch einen weiteren nicht unwesentlichen. Die Ostküste der Insel wird eher von Hurrikans getroffen, als der westliche Teil. Zwar treffen Hurrikans, die sich im im karibischen Meer bilden und auch bei Cozumel vorbeiziehen sehr selten auf Cozumel jedoch hat man etwa mit Wilma 2005 sehr schlechte Erfahrungen gemacht, wodurch sich auf der Ostküste bis auf einige Beachbars nicht wirklich viel Infrastruktur finden lässt. Mehr zu den Ausmaßen von Wilma 2005 -> (https://en.wikipedia.org/wiki/Effects_of_Hurricane_Wilma_in_Mexico).
Glücksmoment: Tiefenentspannte Krokodile beim Sonnenbaden und relaxen zu beobachten, erfreulicherweise aus sicherer Entfernung im Boot.