Veröffentlicht: 21.06.2017
Nach Mackay ging es mit 1,5 stündiger Verspätung des Busses nach Airlie Beach. Unser Hostel „Magnums“ war ziemlich cool. Es gab da nur Hütten, die sich in einem Art Wald befanden. Wir sind an einem Montag angekommen und hätten am Mittwoch unser langersehntes Skydiving (Fallschirmspringen) gehabt. Aufgrund der schlechten Wettervorraussicht konnten wir es um einen Tag, also auf den Dienstag vorverlegen. Zwei Tage vorher war ich super nervös, ich konnte kaum mehr an was anderes denken ;-D. Dani dagegen war vollkommen gechillt und konnte meine Nervosität überhaupt nicht verstehen. Vor dem Sprung musste man noch Einwilligungen unterzeichnen, dass falls was passiert, das Skydive Unternehmen nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann. Es wurde auch ausführlich über sämtliche Risiken informiert und empfohlen eine Versicherung abzuschließen, falls man verunglückt. Das hat nicht wirklich zu meiner Beruhigung beigetragen. Unsere 7-köpfige Gruppe war sehr nett, vor allem ein australisches Rentnerehepaar, die super cool und witzig drauf waren. Das Warten am Flugplatz hat mich ganz hippelig gemacht. Nachdem ich das Geschirr an hatte ist mir mal wieder eingefallen, das ich auf Toilette muss, obwohl ich kurz zuvor eh schon war. Ich musste es mir nun also verkneifen. Mein Instructor hat mich zusätzlich nervös gemacht. Die meisten Instructor haben das Geschirr von ihren Schützlingen nochmal überprüft, oftmals noch fester gemacht und ihnen die Brillen gegeben. Meiner hat nichts gemacht. Ich hab zu ihm sogar gesagt, das ich das Gefühl hab, das die Gurte zu locker seien, aber das hat ihn gar nicht interessiert. Und ich wurde noch nervöser. Dann ging es ins Flugzeug, wo sich 14 Personen reingequetscht haben. Auf engstem Raum hat er dann angefangen an meinem Geschirr rum zu fummeln und rumzuziehen. Super, das hätte er auch vorher schon machen können! Als wir schon in der Luft waren, hab ich versucht nach meiner Brille zu greifen, die hinten am Nacken gehangen ist. Daraufhin sagte er nur „Don´t worry about your glasses“. Herzlichen Dank, jetzt werd ich gleich aus dem Flieger springen, alle anderen haben ihre Brille auf, nur ich nicht. Macht ja nix, mit Kontaktlinsen und ca 220 km/h wo ich 60 Sekunden lang durch die Luft geschleudert werde, brauch ich ja auch keine. Dann ging es los, die Tür vom Flieger wurde aufgemacht, nachdem die 14000 ft erreicht waren. Dann hab ich doch endlich mal die Brille bekommen. Schnell hat er mir nochmal gesagt, was ich wann zu tun habe und bis ich schaute, war der erste aus dem Flieger draußen. Und schon wurde ich zur Öffnung geschoben und schwupp, wurde ich aus dem Flieger gestoßen. Vor diesem Moment hatte ich unglaubliche Angst, ich befürchtete schon, das ich mich weigern würde zu springen, wenn es soweit ist. Aber dazu hat man gar keine Gelegenheit, so schnell wird man da rausgeschubst. Ich kann mich an diesen Moment, als ich rausgefallen bin auch gar nicht mehr erinnern. Ich glaube mein Gehirn hat da kurze Zeit ausgesetzt ;-D. Und dann bin ich also geflogen und geflogen in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit, das ich nicht mehr atmen konnte. Einerseits war es cool durch die Luft zu fliegen, andererseits hatte ich Angst ohnmächtig zu werden, weil ich keine Luft bekam. Der Fall kam mir ewig vor und ich dachte mir nur, „mach den verdammten Schirm endlich auf“! Als es endlich soweit war, konnte ich tief durchatmen und die Aussicht für ca. 5-7 Minuten in vollen Zügen genießen. Wir haben uns wohl den schönsten Ort in Australien für den Sprung ausgesucht. Nämlich über dem Great Barrier Reef bei Airlie Beach, wo es viele Inseln gibt, wie den Whitsunday Islands oder Hamilton Island. Leider war es viel zu schnell wieder vorbei, ich hätte da ewig in der Luft hängen können. Obwohl ich super nervös vorher war, fand ich es im Nachhinein absolut nicht schlimm und möchte es auf jeden Fall wieder machen. Allerdings haben Dani und ich festgestellt, das ein richtiger Adrenalinkick ausgeblieben ist. Vielleicht können wir den Sprung beim zweiten Mal aber intensiver erleben, weil man dann schon weiß, was einen erwartet und man nicht mehr ganz so überrascht wird.